Anchorage

 

Netter Versuch, aber keine Chance, uns zu entgehen: Natürlich haben wir das olle Krokodil im Weserbergland aufgetrieben und zum Geburtstag besungen. Tja…

Juan, der heute vor genau 31 Jahren den ersten Fuss auf europäischen Boden gesetzt hat, hätte sich damals auch nicht träumen lassen, wo wir jetzt sind: Alaska!

Die Nacht war laut: Es hat auf unserem Campingplatz Grizzly Bear, ein paar Meilen südlich vom Denali National Park, wie aus Eimern geschüttet. Das macht ein Kistchen wie Rosie recht kuschelig. Allerdings fand ich das anschliessende Gewitter dann doch eher beängstigend.

Trotzdem haben wir gut geschlafen, sind früh wach, gegen eine Handvoll Quarters geduscht und auf der Strasse. Ich sage noch: „Tschüs, Elche…“, da taucht die Elch-Mutti mit ihren beiden Kälbchen am Rand des Highways auf. Unwirklich…

Was haben wir gestern für ein Wetterglück im Nationalpark gehabt!
Heute schüttet es auf unserem Weg nach Anchorage pausenlos. An der ersten Tankstelle kaufen wir Kaffee to go und fahren schnurstracks nach Süden.

Plötzlich taucht ein merkwürdiges Gebäude links des Highways auf. Ein riesiger Iglu, allerdings mausetot. Was ist das denn? Später finde ich heraus, dass es in den 70er Jahren ehrgeizige Pläne gab, ein ganz besonderes Hotel zu bauen. The Alaskan Igloo. Hier hat allerdings nie jemand genächtigt, denn das Innenleben wurde trotz zahlreicher Versuche nie fertiggestellt.

Prima Stichwort: Ganz offenbar ist ganz Alaska von Messies bewohnt. Wann immer eine Besiedlung auftaucht – sie erstickt in Schrott und Wahnsinn. Autos, die nicht mehr gebraucht werden, vergammeln einfach auf dem Grundstück, dazu kommt alles, was vielleicht noch einmal (nie!) Wert haben könnte. Gruselig!

Ganz selten gibt die Wolkendecke mal einen Blick auf die bezaubernde Landschaft hier frei. Verschneite Berghänge, tiefe Täler, rauschende Bäche. Viel Verkehr trotz des Mistwetters: Am Wochenende drängt es alle in die Wildnis.

Wir haben das Glück, weitere Elche zu sehen. Zwei direkt an der Strasse, einen im Grün knabbernd. Aber es ist ungemütlich, mit 13 Grad auch deutlich kälter als gestern.

Da Rosie manchmal im Kalten beim Start stottert, wollen wie das in Anchorage überprüfen lassen. Heute ist Sonnabend, wir bleiben also mindestens zwei Nächte. Zum Campen ist es uns zu ungemütlich, deshalb mieten wir ein Apartment mitten in der Stadt. Ganz ok, aber nichts Weltbewegendes. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad, Parkplatz für Rosie direkt vor der Tür. Plötzlich mal wieder sehr, sehr viel Platz 🙂
Über die Preise wollen wir mal kein Wort verlieren (120 Euro/Nacht sind hier ein Schnäppchen!) – Alaska ist aasig teuer. Mindestens 30 Prozent über dem US-Schnitt. Wir werden zuhause frühstücken und kochen, damit das alles ein bisschen relativiert wird.

Anchorage ist bemerkenswert: Mit rund 300 000 Einwohnern die grösste Stadt Alaskas, dazu kommen – im Stadtgebiet! – 1000 Elche, 250 Schwarzbären und 70 Gryzzlies. Wir sollen die Tür zum Patio unseres Apartment geschlossen halten, dahin kämen manchmal Elche…

Erst mal gucken wir uns ein bisschen in der Stadt um. Irgendwie sehen die Städte, die in der Nähe grosser Army-Stützpunkte liegen, alle gleich aus. Anchorage natürlich auch, nur, dass es ein wenig grösser ist. Direkt am Pazifik gibt es ein paar sehr schöne Anwesen, aber im Prinzip ist alles recht schlicht gehalten.

Die grosse Überraschung erwartet uns im Walmart: Was ist denn hier mit den Preisen los? Viel niedriger, als anderswo in Alaska. Auch das führen wir auf die grosse Army-Präsenz zurück.

Uns ist nach Ausruhen: Zum Dinner gibt es Avocados, Koteletts und Tomaten, dazu einen feinen Malbec. Füsse hoch und ausatmen.

Jesses, wir sind in Anchorage!!!!!

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