San Sebastian. Meer und mehr.

Die Zeit rast! Das merkt man unter anderem daran, dass die xies nach knapp drei Monaten Portugal heute zurück an die Alster gereist sind. Und wir? Wir drömmeln ganz gemütlich in San Sebastian herum. Wir müssen ja nicht unbedingt etwas besichtigen, weil wir schon ein paar Male hier waren.

Nach einem kleinen Frühstück im Café nebenan erst einmal wieder Richtung Altstadt. Unser Ziel, die Markthalle, bleibt uns verwehrt. Sie wird gerade grundrestauriert und ist entsprechend geschlossen. Davor ein paar kümmerliche Obststände. Nicht so doll. Wir fragen mal eine Dame, wo denn nun der Markt stattfindet und sie deutet auf ein eher unscheinbares flaches Glasgebäude. Dort also. Im Keller. Ansehen kann man es ja mal.

Was so unspektakulär von aussen aussieht, ist dann eine wirklich schöne Markthalle mit viel Regionalem, Fisch natürlich, Fleisch und Würsten. Obst, Femüse, Gesottenem und Gebacktem. Es wäre uns entwas entgangen, hätten wir nicht gefragt. Das einzige, was etwas irritierend wirkt: Die traditionelle Markthalle teilt sich den Raum mit einer engen Lidl-Filiale.

 

Nach dem Farbrausch an Frischem sind wir bereit für Frischluft und alte Steine, besuchen gleich zwei erstaunliche Kirchen in der Altstadt, bevor wir wie selbstverständlich am Meer landen. Unser Spaziergang führt zunächst in eine Sackgasse: die Einfahrt des Sporthafens. Ja, ja, wir haben ganz viele Segelpatente, aber praktisch sind wir manchmal zuemlich blöd. Also alles zurück, nächster Abstecher steuerbords zum Aquarium. Das schenken wir uns. Was könnte es besser haben als Boulogne? Auch das Marine-Museum wird nichts; es ist geschlossen. Theoretisch könnten wir uns jetzt an den mindestens halbstündigen Aufstieg auf den Berg machen, über dem eine riesige Jesustatue thront. Aber wir sind zu faul und geniessen das Rio-de-Janeiro-Double von unten.

Wir sind schon wieder viele, viele Kilometer gewandert, kehren ein zu einem Mittagstisch in einer Bar und sinken dann erschöpft in eine Siesta in unserer Pension. So richtig auf dem Damm sind wir beide nicht. Was bei mir abklingt, meldet sich sachte bei Juan an. Hoffentlich geht das schnell vorüber.

 

Ein paar Seiten lesen, etwas einnicken, gegen Abend kurz noch mal auf die Strasse. In einer Bar ein paar Pintxos, dann ist der Tag ausgeschöpft. Jedenfalls fast: Vor der Bar Patagonia kommen wir mit dem argentinischen Patron ins Gespräch. Und ja, es gibt Panqueques mit dolce de leche.Dazu den heiligen deutschen Satz „Zwei Bier, bitte.“ Das sind die übrig gebliebenen Deutschkenntnisse des netten Kerls aus der Pampa, der einst sechs Monate lang auf der Expo in Hannover gearbeitet hat. Wir kichern und beschränken uns auf einen geteilten Pfannkuchen. Reine Völlerei.

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