Pyrenäen. Übern Berg.

Uns drängt ja niemand, also machen wir in aller Ruhe den Auszug aus unserem Apartment in Pals klar und rollen gemütlich nach Norden, hinaus aus Spanien.

Wieder einmal ohne Autobahn oder Route National, sondern einmal über die Pyrenäen über eine der schönsten Routen Europas, die Landstrasse über Colera und Portbou nach Frankreich. Das herrliche Panorama aufs Mittelmeer und auf die Weinberge von Banyuls und Collioure – einfach grossartig.

In Collioure direkt am Wasser machen wir eine kleine Mittagspause mit Blick aufs Schloss und aufs Mittelmeer. Und natürlich auf die Pyrenäen, diesmal von Norden. Collioure ist zwar recht touristisch und im Sommer sicher die Hölle, aber im Moment ein zauberhafter Ort mit mittelalterlichen Bauwerken und engen Strasse. In den Boutiquen die berühmten südfranzösischen Flatterklamotten, die hier am Strand berückend, unter Hamburger Sonne bescheuert aussehen.

Wir schlendern über einen Markt, der gerade abgebaut wird, streunen um Wasser entlang und fahren dann nach St. Cyprien. Dort gibt es einen Golfclub, den wir schon mal vorsehen.

Und dann sind wir schon fast in Eile, denn um drei wollen wir La Perle, unser neues Domizil am Meer, übernehmen. Die angegebene Adresse ist unserem Navi ein Rätsel, ebenso dem beiden hilfsbereiten Einheimischen, die ich frage.

Apropos fragen: Wir sind ja wieder auf sicherem Gelände. Das Katalanische wird uns ein Rätsel bleiben wie das Baskische. Feines Spanisch wie es der Meine spricht wird natürlich überall verstanden, aber sie bleiben lieber bei ihrem eigenen Idiom.

Hier in Frankreich ist es anders. Ich rufe also Johan an, der uns die Wohnung übergeben wird. Wo müssen wir hin? Er eilt aus dem Haus, weist uns unseren Parkplatz zu und uns ein in die Details unseres neuen Zuhauses. Im fünften und obersten Stock eines Apartmenthauses gelegen, ist nicht nur der unverbaute Blick aufs Meer toll. Wir haben alles, was wir für die nächsten zehn Tage hier brauchen werden.

Fehlen nur noch ein paar Grundnahrungsmittel. Also wieder ins Auto, erst zu Lidl, dann zum Intermarché, schliesslich zu einem Traiteur, der auch kurz nach sieben noch gebratene Hühner und Rotisserie-Kartoffeln hat. Gar nicht schlecht, vor allem begleitet von einem prima St. Emilion grand cru. Den Abend verbringen wir vorm Fernsehen, sehen das Pokalhalbfinale Stuttgart-Leipzig und die neuen Zolltiraden von Mr. Trump. Das reicht für den Tag.

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