Canet-en-Roussillon. Angekommen.

Unser Apartment ist geräumig und komfortabel, besticht aber vor allem durch den Blick direkt aufs Meer. Vor uns nur eine Promenade, auf der ab sechs Uhr morgens Promenadenmischungen und Reinrassler spazierengeführt werden. Dann ein breiter, feinsandiger Strand und dann nur noch das Meer.

Das ist heute oft grau wegen all der Wolken, die über die zum Teil schneebedeckten Pyrenäen wabern, manchmal aber auch türkisgrün oder tiefblau, wenn sich die Sonne durchkämpft. Das Wetter wechselt schnell, das liegt am anhaltenden Wind.

Für einen Ausflug genau richtig. Wir haben einen Golfplatz in Montescot im Auge, der landeinwärts nur auf der Karte nah erscheint. Tatsächlich sind es über 20 Kilometer („Im Kreisverkehr…“ das Navi kommt aus dem Kreisen nicht hinaus), nach denen wir vor einer klapprigen Clubhütte stehen. Die überaus freundliche Dame an der Rezeption legt gerade eine Patience, hofft aber auf neue Gastspieler. Der Platz kämpft ums Überleben, wir kämpfen nicht mit: Zu windig, zu holprig, zu zu..

Also wieder zurück ans Meer. Allerdings mit einem Zwischenstopp chez Lidl, denn dort haben wir einen hervorragenden, vielfach ausgezeichneten St. Emilion Grand cru entdeckt. Ein toller Bordeaux für 10 Euro.

Apropos toll: Ganz am Anfang unserer Reise hat uns ein rotes Licht in Form eines Motors zu Mercedes Benz in Dülmen getrieben. War nichts los, irgendein unbedeutender Fühler. Der Techniker, der es ausgeschaltet hat, hat uns darauf vorbereitet, dass es wieder auftauchen könnte. Das war irgendwo am Atlantik der Fall. Wir haben genau das gemacht, was der Fachmann geraten hat: Ignoriert. Das ist dem Licht dann wohl irgendwann langweilig geworden. So hurtig, wie es sich gezeigt hat, ist es nun wieder verschwunden. Einfach so. Technik!

Wir lümmeln ein bisschen in der Wohnung rum, parallel läuft eine Waschmaschine. Das besser werdende Wetter treibt uns vor die Tür. Über die Promenade marschieren wir kilometerweit zum Yachthafen. Sehr schön, sehr unaufgeregt. Die dunklen Wolken pber dem Meer lassen uns an ein Weinchen in einer Bar denken, doch das ist nicht so einfach: Nahezu alles geschlossen, sogar der fiese Chinese, in dem wir schon vor zwei Jahren denkbar schlecht gegessen haben. Das einzige geöffnete Café ist rappelvoll.

Also gibt es den Weissen zuhause mit einer Spur Pâté zum Baguette. Das Fernsehprogramm ist so schlecht, dass wir auf die Aufzeichnung eines Western zurückgreifen. Der wiederum ist so unsäglich dämlich, dass uns auch gleich der Titel, in dem auf jeden Fall Yellowstone vorkommt, wieder entfällt.

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