Nach zehn Tagen ist unsere schöne Zeit in Canet-en-Rousillon, im äussersten Süden Frankreichs so gut wie vorbei. Zum Abschied gibt es noch einen veritablen Sturm, einen Mix aus Sonne und Wolken und einen Ausflug nach Perpignan.
Es lebe die Routine: Auf dem samstäglichen Flohmarkt muss ich mich äusserst disziplinieren, eine Dessertschale mit passenden Gläsern nicht zu kaufen. Bildschönes Pressglas, sehr selten und nicht meins, weil mir gerade noch rechtzeitig einfällt, dass mir dazu der Platz in Hamburg fehlt. War nicht einfach…
Auch einige Gemälde hätten wir leicht einpacken können, dazu ein fast 100-teiliges erstklassiges Limoges-Geschirr und zauberhaftes Christoffle-Besteck zu feinst ziselierten Gläsern. Aber wohin mit der Pracht? Alles, alles fürs Auge, nichts für die Tasche.
Der nächste Weg führt wieder zum Markt (und ja, auch zur Lasagne). Heute haben wir uns schon mit ein paar Leuten zugenickt. Am Nebentisch ein Paar in unserem Alter, das als Apéritif schon mal grosse Biere und anschliessend zum gesunden Salat ein ganze Flasche Rosé vernichtet. Schräg dahinter die Dame, die wie ein Stummfilmstar wirkt. Davor in Overalls ein paar Arbeiter, die am Pastis nippen. Und im Hintergrund einige Jungs, die ihren Breakdance wahrscheinlich via TikTok gelernt haben. Man lächelt, tratscht und freut sich des Lebens. Würden wir hierherziehen, bestünden sicherlich gute Chancen bei der Bürgermeister-Kandidatur.
Bei viel Sonne haben wir einfach nur alles genossen. Geguckt, gekichert – wunderbar.
Zurück am Meer wurde es deutlich frischer. Ein paar Sachen schon mal zusammengepackt, aufs Wasser geguckt, frohgemut, dass es nun morgen weitergeht. Zwar hatten wir noch Lust auf einen Schluck in einer Strandbar nach dem Tanken, daraus wurde allerdings nichts: Es mag hier zwar voller geworden zu sein, aber viele Bars sind noch geschlossen. Zuhause gibt es noch Reste. Einen Schluck Weisswein, ein bisschen Páté, ein Stück Käse. Frankreich und wir meinen es gut miteinander.