Rom – Fellini lässt grüßen

 
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Es ist ja nicht so, dass der Tag schon vorbei wäre, aber wir brauchen ein Päuschen für die Füße. Unsere Wohnung mitten in Trastevere könnte nicht geeigneter sein!
Eigentlich haben wir uns heute nur treiben lassen, aber trotzdem schlaucht es ganz schön.
 
Geheult auf hohem Niveau – Rom ist immer wieder faszinierend! Gefühlt haben wir den für mindestens zehn Fellini-Filme kompletten Cast auf den Straßen getroffen. Es gibt Typen, die gibt es einfach nur in Italien, speziell in Rom: junge, alte, dicke, dünne, schrille, elegante – einfach von allem das Beste.
Den ersten begegnen wir bereits relativ früh morgens nach dem Besuch der schönen Kirche Sta. Maria in Trastevere auf dem kleinen Markt in Trastevere. Aber richtig gut wird es ein paar Ecken weiter, in denen eher Einheimische als Touristen ihren Caffè zum Cornetto trinken. Wie die meisten anderen sitzen wir auch bei 7, 8 Grad draußen in der Sonne und schlürfen erwähnenswerte Espressi. Weil wir auf der Straße bedient werden, verdoppeln sich die Preise, aber 7 Euro zu zweit sind machbar.
Auch der etwas rummelige Supermercato, den wir auf Nachfrage („Vorrei, äh…, äh…) finden, ist preislich völlig ok. Wir brauchen Brot, Butter, Käse, Aufschnitt, Vogelfutter (Müsli), Joghurt, Honig, Äpfel, Wasser – das tragen wir erstmal nach Hause.
 
 
Und los geht es. Die Stadt ist zu dieser Jahreszeit ein Traum: Bereits ein Hauch Fruehling, aber noch keine Menschenmassen.
Über den Tiber, vorbei an der alten Synagoge durchs Ghetto (heißt heute noch so) ins historische Zentrum. Wir besichtigen vier, fünf Kirchen, schlendern Richtung Campo di Fiori. Hohe Schuhe kann man in der Altstadt im Wortsinne knicken: Teils ist das Pflaster eingesunken, teils böse aufgesprungen, dazwischen immer wieder Tretminen von den hier so beliebten Kleinhunden, unter denen mir einer namens Ottavio spontan ans Herz wächst, weil er einfach ein Rüpel ist. Man muss wirklich aufpassen, wohin man tritt, was nicht einfach ist, wenn einen die Renaissance-Fassaden und Dachgärten interessieren.
Das Pantheon besichtigen wir völlig ohne Wartezeit, können uns unter der wunderbaren Kuppel frei bewegen. Ganz toll, normalerweise ist es hier ja eng wie in einer Sardinenbüchse.
 
 
Piazza Navona! Auch hier spürbar entspannte Verhältnisse vor dem Osteransturm. Und tatsächlich ist sogar die Basilica geöffnet – haben wir noch nie erlebt.
Inzwischen wirklich hungrig, geben wir einer Trattoria eine Chance, die mit einem 12-Euro-Menü wirbt. Kann schiefgehen, tut es hier im Anni 60 aber nicht: Es gibt Bruschetta mit knackfrischen Tomaten zu einem kleinen Salat, dann eine Pizza diavolo (scharfe Salami) für Juan, Spaghetti carbonara, die zu den besten gehören, die ich je gegessen habe, für mich. Dazu je ein Bierchen und ein Glas Rotwein – tutto completto 26, weil sie noch 2 Euro für den Service berechnen. Erstaunlich gut, allerdings muss Juan drei Messer ausprobieren, bevor er die Pizza resigniert in die Hand nimmt.
Und weil die Sonne so schön scheint und es so viele, fröhliche Menschen auf der Piazza Navona gibt, gönnen wir uns im Tre Scalini noch je einen der weltberühmten Tartufi. Eine noch immer mit dem Hanfballen flach gedrückte Kugel Schokoladeneis aus viiiiiiiiiel schwarzer Schokolade mit dicken Stückchen. Mit Sahne. Sechs Euro to go, also setzen wir uns mit unserem Hüftglück auf die Piazza…
Satt und fröhlich trollen wir uns anschließend wieder Richtung Fluss, machen nach Trastevere über und kaufen noch schnell ein bisschen Rotwein, bevor es nun endlich mal ein etwas Ruhe für die qualmenden Füße gibt.
Heiko Maaß wird also Außenminister… Bevor es weitere Meldungen dieser Art gibt, lieber ein Nickerchen.
Ein Päuschen, aber wir toben auch noch mal los… Vielleicht.
 
Wir haben uns tatsächlich noch einmal aufgerappelt und sind ein bisschen durchs Dorf geschlendert. Im Meccanico (direkt am Tiber) gibt es einen Aperitivo: Weißwein, bzw. Spritz, dazu ein Brett mit vielen Kleinigkeiten: Bruschette, Hackbällchen, Lasagne, Pizze, Käse, Mortadella und viel mehr. Das Ganze fuer 20 euro zu zweit – wir können es nicht aufessen.
Um zehn sind kippen wir todmüde ins Bett
 

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