Das Dîner im Restaurant „Le Manufacture“ in unserem Hotel Colbert in Châteauroux war bemerkenswert (ich dachte schon, der Satz würde überhaupt nicht mehr aufhören). Wir entschieden uns für das 25-Euro-Menu und das begann mit einer Crème brulée au foie gras. Ein Mousse, bisschen langweilig. Dafür war die andere Vorspeise toll: Œufs en meurette, eine Spezialität aus dieser Region. Verlorene, also pochierte Eier in einer Speck-Zwiebel-Burgundersauce… Als Hauptgang Bavette de bœuf und eine Cocotte du moment. Dahinter verbarg sich ein Eintopf mit Kartofeln, Schweinefleisch, viel Gemüse wie Paprika und Tomaten. Zum Abschluss eine Tarte tartin und eine mächtige Profitrole. Ein Fläschchen Menetou-Salon mit 14,5 Umdrehungen hat das Ganze rund gemacht. Sehr gut!
Nach einem verhältnismässig zurückhaltenden Frühstück ging die Fahrt Richtung Limoges durch wunderbare Naturparks. Sogar die Sonne liess sich mal blicken, aber die Temperatur hat bei 8 Grad einfach aufgegeben. Limoges ist im Moment eine grosse Baustelle. Noch mehr Theater entsteht durch den Weihnachtsmarkt, der in der ganzen Altstadt aufgebaut wird. Aber wir wollten ja sowieso nur zur Markthalle, die als eine der schönsten aus der Zeit ums Ende des 19. Jahrhunderts gilt. Sie gehört sogar zu den Baudenkmälern Frankreichs und wurde von Gustave Eiffel (derselbe mit dem Turm) gebaut. Die Stahlkonstruktion und den Kachelfries konnten wir zwar schon sehen, aber dann… Die Halle ist montags geschlossen. Wie schön. Zum Trost warfen wir noch einen Blick in die Kirche St. Michel des Lions, von der es heisst, sie sei noch schöner als die Kathedrale.
Uns zog es wieder in die Natur, die schöne Dordogne und das Perigord. Es hat wirklich etwas, diese Tour auf den Landstrassen zu machen. Wir haben verschnarchte Dörfer gesehen, viele, viele Kühe in allen Braunschattierungen und einige weisse, die man wahrscheinlich noch anmalen muss, ein paar Eselchen, Hügel, Wälder und viel mehr. Das hat uns alles sehr gefallen. Angekommen in Bergerac haben wir ein Hotel via Expedia gebucht – und das hat nicht geklappt. Trotz Bestätigung mussten wir wieder abhauen, denn das l’Europe ist restlos ausgebucht. Na toll! Doch wieder reumütig zurück zu Booking. Und jetzt wohnen wir etwas weg vom Schuss im Hotel La Flambée und freuen uns in diesem Moment schon aufs Dîner im hauseigenen Restaurant. Da soll was Unaussprechliches auf der Karte stehen…