Sollte irgendjemand mal zufällig zum Südpol unterwegs sein: Punta Arenas ist Pflicht! Eine schöne Stadt mit zum Teil gut erhaltener Architektur aus dem 19. und 20. Jahrhundert (feines artdeco hier und da!), quirligen Menschen und interessantem Wetter. Nach einem fabelhaften Frühstück in unserem Hotelchen haben wir uns noch ein bisschen von der Stadt angesehen und sind auch noch weiter nach Süden gefahren. Vorbei an Fischerbooten, havarierten Tankern, gestrandeten Fregatten – das liegt alles einfach nur so an und in der Megallanstrasse rum.
Leider ist es uns bis dato nicht gelungen, herauszufinden, wem die Superyacht gehört, die mitsamt Helikopter achtern im Hafen dümpelt. Vielleicht kennt ja jemand den Kahn? Der ist nicht aus der Portokasse bezahlt…
Ein Abstecher in die Freihandelszone ist für uns ernüchternd: Wir brauchen Brot und Wein und so’n Zeugs, weil wir ja ab morgen im Nationalpark Torres del Paine campen wollen. In der Zona Franca gibt es stattdessen günstig Autos, Klamotten und viele Argentinier, die zum shoppen rüberkommen. Ergo füllen wir unsere Vorräte in einem ganz normalen Supermarkt auf, bevor wir via Ruta 9 nach Norden fahren. 250 Kilometer durch typisch patagonisch-hügelige Landschaften mit Millionen Schafen, die alle Lämmer haben, vorbei an hinreißenden Estancias und mit Blick auf hohe Berge im ewigen Schnee – dann sind wir in Puerto Natales. Der Ort liegt zwar an einem ruhigen Fjord, aber davon kann heute nicht die Rede sein. Der Wind peitscht das Wasser auf. Und wenn man aus dem Auto klettert, muss man die Tür sichern, damit sie einem nicht aus der Hand gerissen wird. Juan klappert wieder Hotels und Hostels ab, bis wir die Facen dicke haben und uns einfach in eines der besseren Häuser einmieten. Das letzte Hemd…
Gegen Punta Arenas ist das hier mal wieder tiefste Provinz, aber wir wollen ja nicht lange bleiben. Die bunten Häuser sind schön anzusehen, die Plaza de Armas aMorgen geht es in den Nationalpark. Wir campen erstens, weil wir das noch nie gemacht haben, zweitens, um unser Equipment zu testen und zu fotografieren, weil wir es mitsamt dem Auto verkauft, aber noch nie ausgepackt haben. Und drittens, weil wir 400 Dollar für eine Hotelübernachtung im Park für eine Frechheit halten. Also werden wir Zelten und uns selbst versorgen. Keine Sorge. Wird alles dokumentiert:-) Heute also noch mal was Richtiges essen…