Um 3:32 Uhr ist Feierabend, bin hellwach. Zehn Minuten später Juan. Kein Wunder: Wir sind um acht wie ohnmächtig ins Bett gefallen, haben also lang genug geschlafen, nur eben in einem eigenwilligen Rhythmus. So bleibt uns der Jetlag ewig erhalten.
Leider gibt es noch nichts Neues von andando.eu. Die Seite spinnt, aber Juan Carlos gibt alles, um sie zu reaktivieren. Derweil schreib ich alles auf und schick es an mich selbst:-)
Heute sollen wir nun endlich mal unser Auto sehen. Bin schon sehr gespannt. Auch auf das französische Paar, das, glaube ich, très easy ist…
Vorher allerdings ist Juan mit seinem Bruder bei einer Bank an der Plaza Italia verabredet. Bin ja gespannt, wie das mit dem Konto klappt… Noch gespannter, ob es mit der Verlängerung der Papiere von JC hinhaut. Sein gegenwärtiges Dokument sieht vorkriegsmässig aus…
MEIN HELD! MEIN HELD! MEIN HELD! MEIN HELD!
Nach stundenlangem Gesuche und Gefluche hat er’s wirklich wieder hingekriegt und andando neues Leben eingehaucht. GROSSARTIG!!!!!!!!!!
Nicht nur das, auch hat Juan seine Sozialversicherungsnummer (oder sowas ähnliches) auf einer Behörde ehrlich gemacht. Das war wieder mal großes Theater. Nummer ziehen, beim Kiosk nebenan Kopien machen lassen, warten, schnacken, wieder warten. Blick auf ungeheure Aktenberge und viele, viele Mitarbeiter, die einfach nur da saßen und nix weiter gemacht haben. Zum Schluss, wiederum nach einem halben Stündchen, hat uns ein Typ dann eine Dotokopie gereicht. das was das. Zu Fuß bei um die 10 Grad, aber Sonne Richtung Plaza Italia, dort ist das Hauptquartier der Banco National de Argentina – und dort will Juan mithilfe seines Bruders ein Konto eröffnen. Ich werde derweil in einem Café geparkt. Und warte. Und warte. Nach fast zwei Stunden tauchen die Brüder auf. Juan musste so viele Formulare ausfüllen, wie man in Deutschland für den Transport von atomaren Brennstäben gebraucht hätte. Wenn überhaupt! In zwei Wochen soll die Karte verfügbar sein, wir werden sehen.
Es wurde auch schon Zeit, nach La Recoleta aufzubrechen, weil wir um zwei mit Maëlle und Francis wegen des Autos verabredet sind. Die Franzosen trudeln dann auch gegen halb drei ein. Auto sieht gut aus, zu unserer Verblüffung drücken sie uns auch schon den Schlüssel und alle Papiere in die Hand. Naja. Morgen um 4 haben wir den Notartermin… Mannomann. Nun wird es ernst, nun haben wir wirklich ein Auto. Einen silbermausgrauen Nissan Pathfinder, Baujahr 2000, zugelassen in Kanada, versichert durch die Familie in Buenos Aires. Wie wir darin unseren Krempel unterbringen wollen, werden wir sehen.
Erstmal fahren wir wieder nach Hause in die Godoy Cruz. Wir brauchen einen Toast und eine Pause. Irgendwie sind wir hier ständig im Stress 🙂
Dafür haben wir uns fest vorgenommen, heute nur noch alles in Ruhe zu machen. Wenn wir nicht wieder einschlafen, gehen wir später essen. Wenn jemand aus der Familie mitkommen will – gern. Wir werden sehen.