Texto en español🇦🇷
Es ist mit 8 Grad kühl in Moskau, und dunkle Wolken drohen jetzt schon mit Regen. Wir machen uns auf den Weg in den Kreml. Über die Facebook-Gruppe „Transsibirische Eisenbahn“ haben wir wieder einmal einen heissen Tipp bekommen.
Katharina J., die im Moment in China herumreist, schreibt:
„Wir sind damals (Ende Juli) direkt in die Tickethalle zum Automaten (vom Roten Platz aus unter dieser Fußgängerbrücke durch, die in den Kreml führt, dann sieht man die Halle schon) – die lange Schlange draußen war für vorgestellte Tickets etc. – für Standard-Tickets mussten wir uns dort nicht anstellen, sondern sind direkt zu den Automaten am hinteren Ende der Halle durchmarschiert, fast keine Wartezeit damals 😉 (nur aufpassen, dass man nicht aus Versehen in einer der anderen Schlangen für die Sonderausstellungen landet).“
Das klappt ganz prima. Zwar haben sich lange Warteschlangen gebildet, aber die Leute wollen – wahrscheinlich – alle in die Rüstungskammer, eines der bedeutendsten Museen Russlands. Uns reicht es zunächst, überhaupt einmal in den Kreml zu kommen. Juan postiert sich vorsichtshalber in eine Schlange, ich schlängel mich an vielen, vielen Menschen vorbei in die Halle und sehe auch gleich die Automaten. Und einen verwaisten Schalter, hinter dem eine junge Frau hockt, die ich für einen Moment aus ihrer Langeweile reisse, als ich sie um zwei Tickets à 500 Rubel bitte. Wahrscheinlich träumt sie schon wieder, bevor ich aus der Halle bin. Die ganze Aktion hat drei, vier Minuten gedauert. Juan ist gefühlte zehn Zentimeter mit seiner Schlange vorgerückt.
Was darf man mit den Tickets? Alles Öffentliche, ausser Museum. Beim Eintritt in die erste Kirche, die Erzengel-Michael-Kathedrale aus dem frühen 14. Jahrhundert, rechnen wir noch fest damit, abgewiesen zu werden. Nein. Wir dürfen gucken, aber nicht fotografieren – was übrigens in allen Gotteshäusern im Kreml verboten ist. Die zahlreichen Ikonen, die Grabstätten und Mauerwerk schmücken, beeindrucken und schüren unser ausgeprägtes Halbwissen. Wer weiss schon um die Nekropole, die altertümlichen Grabstätten längst verblichener Zaren-Dynastien? Wir nicht so genau… Aber das kann man ja nachlesen.
In der bombastischen Maria-Verkündigungs-Kathedrale gegenüber stehen wir vor den Sarkophagen Iwans des Schrecklichen und seiner Söhne. Seit dem 15. Jahrhundert wurden Ikonen und liturgische Geräte speziell für diese Kathedrale hergestellt. Wir sehen uns um, staunen, lesen erklärende Kärtchen auf Englisch, schleichen uns in eine spanische Reisegruppe ein, um mit unbeteiligtem Gesicht deren Guide zuzuhören. Bevor wir entdeckt werden und rausfliegen, besuchen wir nach ein paar kleinen, gut verborgenen Ausstellungen die ehemalige „Hauskirche der Metropoliten von Moskau und ganz Russland sowie der russischen Patriarchen“. Das ist der Untertitel zu einem Bauwerk, das in der Übersetzung den schönen Namen „Mariä-Gewandniederlegungs-Kirche“ trägt. Hier bestaunen wir neben vielen Ikonen Schnitzkunst aus dem 15. bis 19. Jahrhundert. Und gleich vier chinesische Reisegruppen – Flucht!
Uns waren Werbebanner (!) von Bulgari auf dem Kirchenplatz aufgefallen. Was ist das nun wieder? Eine Juwelen-Ausstellung des berühmten italienischen Juweliers, die gerade erst Anfang September begonnen hat und noch bis Januar 2019 zu besichtigen sein wird. Gut zu besichtigen, denn es werden maximal 70 Besucher zeitgleich eingelassen. Es sind die Räume der „Achs“ und „Ohs“. Damen aus allen Ländern der Welt mit glänzenden Augen, Herren, die krampfhaft die Börse umklammern. Bulgari, dessen Stammhaus an der römischen Via Condotti verglichen mit diesem Diamantenfieber dezent ist, zeigt hier, was mit hühnereigrossen Steinchen (und interessanten kleineren) möglich ist. Wüsste man es nicht besser, würde man an grössenwahnsinnige Bijoux-Brigitte-Designer denken, die einmal in die grosse Glassteinkiste gegriffen haben. Aber hier ist jedes Funkeln echt. Und es brilliert und glitzert. Zum Glück habe ich überhaupt keinen Hang zu Schmuck, sonst würde ich hier wohl durchdrehen. Obwohl: das Kettchen, das einmal Anna Magnani gehört hat…
Noch ein bisschen Promenieren durch den Kreml, ein Blick über die Mauern, auf Putins Hubschrauber-Landeplatz und seinen Regierungssitz – da beginnt es leise zu regnen.
Wir haben alles und mehr gesehen, deshalb ist der nächste Ausgang unserer. Vorbei an der Basilius-Kathedrale, eilig über den Roten Platz und hinein ins Gum. Der Wetterbericht hat genau prognostiziert, was jetzt eintrifft: Dauerregen. Geplant hatten wir, auf ein Käffchen ins Café Puschkin zu laufen. Aber knapp zwei Kilometer bei dem Wetter? No!
Also Metro, ein paar Stationen, einmal umsteigen – und dann stehen wir in dem Etablissement. Ausser mir und einigen treuen Franzosen kennt wahrscheinlich niemand mehr Gilbert Bécaud, der sich 1964 wünschte, mit seiner Geliebten „Nathalie“ im Café Puschkin in Moskau zu sitzen und heisse Schokolade zu trinken. Ach, was für ein Chanson… Nur: das so besungene Haus hat es nie gegeben, das hatte sich Bécaud ausgedacht. Eine prima Geschäftsidee für einen pfiffigen Russen, der, sozusagen posthum, 35 Jahre nach Erscheinen des Chansons das Café Puschkin in einem Palais des 18. Jahrhunderts etablierte. Zur Eröffnung 1999 kam Bécaud und sang – na klar: „Nathalie“.
Dass das luxuriöse Restaurant erst so jung ist, würde man nicht vermuten. Die Räume wurden mit teils Antiquitäten, teils vorhandenen Einbauten in eine Kulisse russischen Grossbürgertums zur Zarenzeiten inszeniert. Die Kellner wirken wie das Ganze ein bisschen altmodisch, das Mobiliar zwar perfekt, aber eben nicht so bejahrt. Eine architektonische Glanzleistung, das muss man sagen. Wir werden erst einmal in den Keller geschickt, Jacke abgeben und dann von einer leicht angezickten Lady zu unserem Tisch geführt. Moment mal: Augenbraue hoch – das kann ich besser… Sofort kommt auch der rot-schwarz-weiss gewandete Kellner. Wir nehmen nur Kaffee, Tee und teilen eine Spezialität des Hauses, ein Gebäckstück namens „Napoléon Millefeuilles“, also Blätterteig mit einer leichten Vanillecreme. Nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Dass es dazu kein Dessertbesteck gibt, sondern wir das grosse Essbesteck nutzen müssen, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber. Das wird hier nicht unser x-tes Zuhause…
Der Regen hat zugenommen, wir flüchten in unsere Wohnung. Und werden heute voraussichtlich keinen Fuss mehr vor die Tür setzen. Huch, jetzt fängt es auch noch an zu donnern!
Con 8 grados es frío en Moscú y nubes negras amenazan con lluvia. Nos ponemos en camino al Kremlin. A través de un grupo en Facebook “ Transsibirische Eisenbahn“ recibimos una vez una buena recomendación. Para comprar los tickets para entrar al Kremlin, no hay que ponerse en la larguísima cola, sino directamente comprarlos en automáticos que hay en la sala de venta de tickets. Así lo hicimos y resultó perfectamente. La mayoría de la gente hace colas para comprar entradas para todos los museos. A nosotros nos al alcanza con entrar y visitar el Kremlin. Juan se puso en una cola por las dudas, mientras yo busque los automáticos y compro los tickets por 500 rublos cada uno. Juan en la cola apenas se había movido 10 cm hacia adelante.
¿Que podemos hacer con esos tickets? todo los exteriores excepto los museos.
Cuando entramos en la primera iglesia, la Catedral del Arcángel Miguel de principios del siglo XIV, pensamos que nos iban a rechazar, por no tener entrada, no, podemos visitar pero no sacar fotografías, porque está prohibido en todas las iglesias del Kremlin. Los numerosos iconos, tumbas y decoraciones en las paredes, impresionan y alimentan nuestro pronunciado conocimiento medio. ¿Quién sabe de la necrópolis, de las antiguas tumbas de las dinastías zaristas olvidadas? Nosotros seguro que no….pero se puede leer sobre ello. En la bombástica Catedral de la Anunciación de María estamos parados frente a los sarcófagos de Iván el terrible y sus hijos. Desde el siglo 15 fueron fabricados iconos y objetos litúrgicos para esa Catedral. Nosotros miramos, nos sorprendemos, leemos pequeñas explicaciones en inglés, nos pegamos a un grupo con un guía que explica en español y con cara de no pertenecer al grupo, escuchamos. Antes que nos descubran y nos echen, salimos y después de algunas exposiciones pequeñas y bien escondidas visitamos la antigua „Casa Iglesia de los Metropolitanos de Moscú y de toda Rusia, así como de los Patriarcas Rusos“. Este es el subtítulo de un edificio que, traducido, lleva el bello nombre de „Iglesia de la Asunción de la Virgen María“. Aquí observamos muchos iconos, esculturas de madera de los siglos 15 hasta 19. De pronto llegan cuatro grupos de turistas chinos. Nosotros desaparecemos.
Vemos unos reclames de la casa Bulgari en la Plaza de la Iglesia.¿Que es eso, nos preguntamos? Una exposición de famosos joyeros italianos, que justamente en septiembre empezó y hasta enero de 2019, se puede visitar.
Por suerte no soy de las que se mueren por las joyas, sino aquí podría enloquecer, no obstante el collar que alguna vez uso Anna Magnani……
Seguimos luego un poco más por el Kremlin, una mirada sobre un muro al helipuerto de Putin y el Palacio de Gobierno. Allí empieza a lloviznar, ya vimos casi todo, así que la primera salida que encontramos es nuestra. Pasamos delante de la Catedral de San Basilio, rápidamente cruzamos la Plaza Roja y entramos al Gum para refugiarnos de la llovizna. Teníamos planeado, ir caminando a tomar un café en el Café Puschkin, pero con ese tiempo, tomamos el Metro, un par de estaciones una combinación y ya estábamos frente al café. Fuera de mi y algunos fieles franceses, posiblemente nadie conoce a Gilbert Bécaud, el que en 1964 deseó estar sentado con su amor „Nathalie“en el café Puschkin en Moscú tomando chocolate. Que canción…..Solo: que el café así cantado, nunca existió, fue todo pensado por Bécaud. Una genial idea de negocio, para un astuto ruso, que 35 años después del estreno de la canción, estableció el Café Puschkin en un Palacio del siglo 18. Para la inauguración en 1999 vino Bécaud y canto por supuesto: „Nathalie“.
Que el lujoso restaurante, tan joven es, no se lo imaginaria nadie. Las salas fueron decoradas con antigüedades y partes de la construcción antigua en un escenario de la burguesía rusa en los tiempos de los Zares. Los mozos son como todo un poco antiguos. Los muebles son perfectos, pero se ven como si no les hubiesen pasado los años. Primero nos mandaron al sótano para dejar nuestro abrigo en el guardarropa y luego una elegante Lady nos llevó hasta nuestra mesa, enseguida vino el mozo vestido en colores rojo negro y blanco. Nosotros pedimos solo café y té y compartimos una especialidad de la casa, „Napoleón Millefeuilles“, masa de hojaldre con una crema de vainilla. Nada malo, pero tampoco algo muy especial.
La lluvia se hizo más fuerte, nosotros decidimos buscar refugio en nuestro departamento y hoy no saldremos ni un metro de nuestra puerta. Y ahora también empezó a tronar