Nein. Es ist kein Wind in Sicht. Auch kein Regen. Darum ist anzunehmen, dass sich die Smogglocke über weiten Teilen Nordwest-Amerikas hält. Die Waldbrände dauern an, es riecht in der ganzen Stadt angesengelt. Leider geht die Wetterlage auch auf die Atmung; hinzu kommt, dass die Luftfeuchtigkeit extrem hoch ist.
Höchst unangenehm, deshalb machen wir einen kleinen Ausflug zu den Jericho Beaches im Süden Vancouvers in der Hoffnung auf bessere Luft. Klappt nicht so prickelnd. Unter normalen Umständen hat man von hier aus einen phantastischen Blick auf die Skyline der Stadt, den grünen Stanley Park, North Vancouver und einen Teil von Vancouver Island. Nur ist im Moment nichts normal. Wir entdecken relativ tief Wasserflugzeuge – nach Sicht kann hier kaum jemand fliegen.
Das Strandleben findet auch nicht statt, nur Kinder in ihren Dinghis und ein paar Kanuten sind in Sicht. Die Szene ist unwirklich: die Kinder in den Booten, dahinter riesengross Schiffe auf Reede und im Hintergrund Grau in Grau die Stadt.
Wir gehen dennoch ein gutes Stück spazieren – bis die Augen tränen. Und fliehen in unser Schneckenhaus, essen Obst, um mit sündteuren Vitaminen etwas für die Gesundheit zu tun. Wie gut, dass wir beide etwas zu lesen haben!
Die Stimmung ist ein wenig gedrückt. Ein Freund in Spanien ist schwer erkrankt. Wir drücken ihm die Daumen, können leider nichts anderes für ihn tun.