Jahresausklang

Im „Aconcagua“, der Frühstückskneipe, in die wir am späten Vormittag einfallen, wird schon mal ordentlich vorgeglüht. Es ist wieder knallheiß, deshalb ist eiskaltes Bier der Renner. Wir bleiben schön bei Kaffee und trockenen Medialunas. Auf den Straßen von Buenos Aires ist an diesem 31. Dezember wenig los, die meisten Geschäfte bleiben geschlossen. Ein paar Touristen streunen herum, einige wirken seltsam verloren in den Gassen von San Telmo.

Unser Aktionsradius ist heute höchst überschaubar. Wir kaufen noch ein bisschen frisches Brot und eine Dose, deren Etikett auf eine Pâté hindeutet (grobe Übertreibung, wie wir später feststellen) und sind für Silvester gerüstet.

Was für ein tolles Jahr hinter uns liegt! All die Reisen, die unterschiedlichen Eindrücke, die eindrucksvollsten Panoramen, Herzklopfen, Entspannung – ach, wie großartig! Darum wünschen wir uns fürs nächste Jahr auch nur, dass alle gesund bleiben. Und vielleicht machen wir ja auch eine schöne, kleine (?) Reise… Wir hätten da schon ein paar Ideen.

Zunächst aber vertüdeln wir den Nachmittag, zocken mit unseren Freunden zuhause im Quizduell, der Messengerdraht ins Oldenburgische glüht, schnacken mit der Familie und sind unter gar keinen Umständen dazu zu bewegen, irgendwohin zu fahren. Nein, nein, wir bleiben bei Avocado, Leberwurstbrot und etwas kaltem Huhn schön zuhause. Und gucken ein bisschen deutsches Fernsehen, wobei wir mit dem Silvesterstadl großes Glück haben: Der darf aus rechtlichen Gründen hier nicht ausgestrahlt werden. Ich guck mal eben in die Otto-Show – es reicht nach wenigen Minuten. Das hat der Friese nicht verdient. Dann werden natürlich immer wieder Nachrichten eingeblendet. Die Terrorwarnungen aus München sind beängstigend, das brennende Hotel in Dubai ist es auch. Was 2016 der Welt wohl bringen wird?

Wir gucken ein bisschen fern und schnacken nach dem deutschen Neujahr – Countdown Berlin haben wir live per streaming geguckt – mit Hinnis und ihrer kleinen Gästetruppe. Und singen mit Adele „Hello“ mit Blick aufs Brandenburger Tor. Bisschen Wehmut…. Ach, Quatsch: Wir haben es doch gut! Um Mitternacht stehen wir auf dem Balkon, gucken das Feuerwerk über Buenos Aires, trinken einen Schluck Schampus und freuen uns, dass wir das alles erleben dürfen

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