Toulouse. Two to.

Fast hätten wir nach gestern, diesem fehlergeladenen Tag, noch einen gemacht und wären aus Toulouse abgehauen.

Nun haben wir einen ganzen Tag hier, den wir wirklich geniessen. Genau gegenüber unseres Hotels befindet sich der Eingang zum Marché Victor Hugo. Wieder einmal so eine grossartige Markthalle, diesmal das Parterre eines grossen Parkhauses. Vielfältigkeit ist Trumpf, wir laufen mit kugelrunden Kinderaugen durch alle Gänge, vorbei an den angebotenen Spezialitäten. Wie schön, selbst wenn man nichts kauft.

Da es inzwischen angefangen hat zu regnen, flüchten wir zunächst in eine bildschöne gotische Kirche, anschließend in das Perlette. Ein Café, das wirkt, als habe sich hier ein Mädchentraum erfüllt. Die junge Bäckerin serviert wenige, aber fantastische Backwerke zu gutem Kaffee.

Dadurch gestählt wandern wir weiter durch die Halbmillionenstadt, in der 130000 Studenten leben. Viele tolle Boutiquen, fröhliches Volk, trotz mistigen Wetters beste Laune.

Es zieht uns in das alte Jakobiner-Covent, das man besichtigen kann. Im Sommer darf man sogar im Liegestuhl im Inneren des Klostergartens niederlassen. Sehr gemächlich, fast meditativ. Ein Erlebis, das einem zusätzlich eindrucksvoll die Geschichte der Dominikaner im frühen Mittelalter näherbringt.

Aber es geht weiter durch den Regen, diesmal zu den alten Brücken über die Garonne und der Académie des Beaux Arts.

Von dort aus ist es nicht weit zur Fondation Bemberg, einem eindrucksvollen Museum mit der grössten Sammlung  weltweit der Werke von Pierre Bonnard. Dazu alles, was gut und teuer ist: Picasso und Breughel, Matisse und Tournier, alle grossen Venezianer und Holländer in einem prachtvollen Bau kuratiert – ein erlebnisreicher Spaziergang durch die Kunstgeschichte von der Renaissance bis zur Neuzeit.

Nach gestärkten Sinnen knurrt der Magen. Ein winziges Restaurant am Rande einer weiteren Markthalle, das Comptoir, wird unseres, bevor wir uns im Hotel ein bisschen von über zehn Kilometern und tollen Eindrücken erholen. Was hätten wir uns geärgert, wären wir nicht in Toulouse geblieben!

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