Sarlat-la-Canéda. Das Périgord.

Eigentlich stand uns der Sinn nach entspannten Golfrunden. Aber das Wetter hier in Südfrankreich hat uns einfach einen Strich durch diese Pläne gemacht. Zu kalt, zu nass.

Dabei haben wir noch Glück, dass wir in Narbonne nach links, statt nach rechts abgebogen sind. Rechts, an der Côte d‘Azur, regnet es schon fast zwei Wochen pausenlos, in Norditalien herrscht der Notstand wegen des Starkregens, der in Höhenlagen in massiven Schneefall übergeht.

Also beschweren wir uns nicht und juckeln von Toulouse weiter nach Westen, nach Nordwesten. Kleine Strassen überall, mal eine D zur Entspannung gegen das Geruckel. Bei allen Plänen unterwegs immer der Blick in mehr oder weniger dunkle Wolken.

Wir überqueren die Garonne und trödeln Richtung Dordogne. Am späten Nachmittag sind wir vor den Toren von Sarlat-la-Canéda, einem beschaulich-mittelalterlichem Flecken, weltberühmt als Hauptstadt der Foie gras.

Es geht massiv auf Ostern zu, entsprechend teuer sind die Hotels. Wie durch ein Wunder finden wir dennoch mitten im Ort via Airbnb eine schöne, grosszügige Wohnung mit Parkplatz auf dem Hof. Zu dieser Stunde hat niemand mehr mit uns gerechnet, deshalb muss die femme de ménage noch schnell aktiviert werden. Kurz vor acht ziehen wir ein und sind ganz fröhlich. Zentraler geht es kaum, ausserdem haben wir eine dringend benötigte Waschmaschine, sogar mit Trockner, und fürs schlechte Wetter einen riesigen Fernseher, genaugenommen sogar zwei. Vier Nächte wollen wir hier bleiben, Ostersonntag weiterreisen.

Es ist unser drittes Mal in diesem  touristisch erschlossenen Ort, dessen Hauptattraktion, die Kathedrale, immer im Schatten eines Scheibchens Foie gras steht. Kaum haben wir uns ein bisschen von der Anreise berappelt, stromern wir auch schon durch den uns so gut bekannten Ort.  

Wie es bei so kleinen Flecken so ist: Man erkennt jeden Stein wieder, kennt sich aus mit den Wegen und auch verschlungene Gassen, die ins Nirgendwo führen. Mit anderen Worten: Wir erleben hier sehr ruhige, unaufgeregte Tage und hoffen immer noch auf einen schönen Golfplatz, bzw.eine sportliche Tour Richtung Norden.

Fast zwei Monate sind wir jetzt in Frankreich unterwegs, haben erlebt, wie sich die Natur in den Frühling gekämpft hat, Neues entdeckt und genossen, auf Sonnenschein und wärmere Temperaturen gehofft. Nachts sind wir dem Gefrierpunkt noch meistens sehr nah, tagsüber finden wir 14, 15 Grad schon sehr ansprechend. Die berühmte Hitze des französischen Südens, sie lässt auf sich warten.

Haben wir gestern – wieder einmal – einen Ausflug zu einem der 1000 Schlösser der Dordogne gemacht, freuen wir uns heute auf einen Vormittag im Ort. Es ist Sonnabend, also Markttag. Dazu noch Ostersamstag, ein Ferientag in Frankreich. Erfahrungsgemäß ist sowieso viel los rund um die Stände, die sich im Wesentlichen um das Thema Genuss ranken. Heute rechnen wir mit einer regelrechten Invasion.

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