Markttag in Poggibonsi! Klar, dass wir uns den ansehen müssen.
Nach einem kurzen Aufweck-Bad im Pool sind wir auch schon wieder unterwegs, schlagen diesmal den Bogen von unserer Schotterstraße rechts herum. Das bringt uns auf kurven Straßen direkt ins Chianti. Zauberhafte Aussichten, blühender Ginster – wirklich schön, diese Toskana!
In Poggibonsi ist erwartungsgemäß etwas mehr los als üblich, denn der Markt findet nur einmal wöchentlich dienstags statt. Trotz zunehmender Hitze und unvermeidlicher Maske wird gestöbert, was das Angebot hergibt. Vor allem sind es Klamotten, viele davon noch mit chinesischen Containerfalten. Aber auch ein bisschen regionales Obst und Gemüse und ein Grillstand. Es gibt Porchetta, aber auch Ribs, Huhn und Schweinshaxe, Würstchen und in Speck Gewickeltes. Wir sichern unser Abendessen: Ribs, die wir einfach nur auf dem Grill aufwärmen müssen. Dazu Burrata, Tomaten und Avocado – haben wir noch im Haus.
Sonst aber wenig, deshalb müssen wir noch in den Supermarkt. Grundnahrungsmittel wie Wein, Salat und frische Nudeln sind schnell gefunden, beim Fleisch wird es etwas kritischer. Es gibt fast nur Abgepacktes. Außerdem lähmen Hitze und Küchenausstattung unsere Kreativität. Aber ernähren müssen wir uns schließlich.
Zurück auf unserem Hügel sind wir noch allein: Die Hausherren sind nach Florenz ausgeflogen und kommen heute irgendwann zurück, Michele ist bei seiner Freundin in Poggibonsi. Wir genießen Pool und Porch, lesen, beobachten Geckos, gehen schwimmen.
Dann hören wir, dass Nicoletta und Vanni offenbar wieder da sind. Und finden ein neues Geschenk auf unserem Mäuerchen: einen Topf Basilikum, denn das ist das einzige Kraut, das nicht im Garten wächst. Das ist wirklich reizend, wie ich Nicoletta wenig später auch versichern kann.
Sie entschuldigt sich wortreich, dass die Putzfrau nicht kommen könne, weil ein Enkel krank sei. Deshalb würde sie morgen die Betten beziehen. Wir einigen uns darauf, dass ich das mache und klären die wichtige Frage: Leinen oder Baumwolle? Wir genießen die Leinenwaesche, also bleibt es dabei.
Damit ist auch das Hausfrauliche geklärt. Nickerchen über die brütend heißen Mittagsstunden, Pool, Buch… Erstaunlich, welche Ruhe in die Seele einzieht.