Mittsommer in der Toskana

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Es sind die kleinen Dinge, die den Aufenthalt in unserem Häuschen hoch über Poggibonsi mitten in der Toskana so liebenswert machen.

 

Das hier ist keine Anlage, das ist ein altes Gutshaus mit einem Extrahaus im Garten. Und nur das wird vermietet. In diesem Monat an uns.

 

Schon morgens sehen wird, dass am blitzsauberen Pool zwei Liegen unter einen Sonnenschirm geschoben wurden. Als Nicoletta, die Dame des Hauses, erscheint, berichte ich ihr, dass das Licht im Bad spinnt. Sofort werden Ehemann Yanni und Sohn Michele aktiviert. Mir schenkt die Hausherrin ein schön zusammengebundenes Sträußchen Lavendel, der hier überall  üppig blüht.

 

Wenig später kommt sie mit einem elektrischen Ventilator an, weil sie gehört hat, dass der Quirl unter der Wohnzimmerdecke manchmal quarzt. Für meine Wäsche trägt sie eine Wanne heran.

 

Ungeheuer, wie aufmerksam und freundlich diese Leute sind! Bei einem kleinen Spaziergang durch den Garten finde ich eine Vielzahl an Kräutern: Rosmarin, Salbei, Melisse, Thymian und mehr. Michele pflückt etwas und zeigt mir, dass sie allein fünf verschiedene Sorten Thymian haben. Die zitronige sei hervorragend zu Fisch.

 

Inzwischen repariert Yanni unsere Badezimmerlampe, unterstützt von Juan. Unsere Gastheber werden uns heute unbehütet allein auf ihrem Besitz lassen: Nicoletta und Yanni fahren kurz und über Nacht in ihre Wohnung nach Florenz, Michele bleibt in Poggibonsi.

 

Wenn wir mal Lust hätten, einen Tag in Florenz zu verbringen, könnten wir gern mitkommen. Morgens hin, abends zurück. Yanni, der Astrophysiker, erinnert an ein Feuerwerk, dass Freitag in Florenz stattfinden wird. Man wird sehen.

 

Kurz bevor die Eltern stadtfein gemacht ins Auto klettern, bringt Nicoletta noch schnell eine eben gezogene Zwiebel vorbei. Und eine kleine Tomate: „it‘s the first one this year. it‘s an honor.“ Wir fühlen uns entsprechend geehrt.

 

Im übrigen möge  ich mich im Garten doch einfach an allem bedienen, was mir gefiele: it’s anarchy here! lässt Nicoletta mit strahlendem Lächeln wissen.

 

Wenn etwas sei, koenne man sie auch jederzeit anrufen. Innerhalb einer Stunde seien sie wieder da. Nun aber mal los! Sie reißen sich los; wir sind allein zuhaus. Und genießen den längsten Tag des Jahres am Pool und auf der Terrasse, grillen abends Huehnerbeine und richten einen kleinen Salat an. Sehr, sehr schön, unser Mittsommerfest in Poggibonsi.

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