Grog, Monsieur!

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In Buenos Aires ist bei sonnigen 24 Grad der Herbst eingetroffen. Im burgundischen Dijon mit regnerischen 6 Grad der Frühling. Und wir. Nein, beschweren wollen wir uns nicht. Auf der Fahrt von Auxerre hierher hatten wir auch schon 4,5 Grad, also haben wir uns eindeutig verbessert. Geregnet hat es allerdings pausenlos. Um das Ganze positiv zu sehen: Durch das Mistwetter sind auch die sonst so eifrigen Möchtegern-Tour-de-France’ler schön bei Mutti geblieben und haben statt der Landstrassenkilometer Andouillette gefressen. Oder eben sonstwas. Jedenfalls haben sie uns nicht genervt. Auch sonst ist erstaunlich wenig los auf der Strecke. Keine fiesen, weissen Lieferwagen auf der Stossstange, kaum entgegenkommendes Volk.

 

Schon auf der 150-Kilometer-Strecke, wie immer über kleine und kleinste Strassen und durch ebensolche Ortschaften, haben wir beschlossen, nur eine Nacht bei den Senfmachern zu bleiben. Der Empfehlung aus einer älteren Burgund-Reportage aus der Süddeutschen folgend, machen wir auch gleich ein Zimmer in Dijon klar: das Hotel Le Sauvage bekommt uns. Mitten in der Stadt gelegen, ist das Gasthaus mit Wurzeln aus dem 15. Jahrhundert nur 400 Meter von der Kathedrale entfernt.

 

Der Check-in klappt reibungslos, das Auto wird um die Ecke in einem Parkhaus abgestellt und wir hasten durch dichter werdenden Regen ins Hotel. Das Zimmer stammt zwar nicht aus der Renaissance, aber viel neuer ist es auch nicht… Das Bad ist ok und der Plan, morgen gleich wieder abzuhauen, perfekt.

 

Hat schon mal jemand versucht, mit Schirm eine Stadt zu besichtigen? Hoffnungslos… Wir sehen nichts, werden nass und auch ein bisschen mürrisch. Vor  uns ist ja sowieso keine Kirche sicher, aber diesmal fllüchten wir vor dem Regen in den Dom. Und in die Galeries Lafayettes. Und wie es sich gehört endlich in eine Kneipe. Das tun alle anderen auch, deshalb ist es knallvoll und fürchterlich. Man würde am liebsten einen Grog trinken, so kalt wie es ist. Aber ein Weinchen tut’s ja auch. Nützt ja alles nicht, dann eben Siesta in der dunklen Hütte im Le Sauvage. Wir lesen ein bisschen und werden heute abend wahrscheinlich aus Protest Pizza essen und dazu Chianti trinken. Naja, diese Drohungen…

 

In den Nachrichten lesen wir, dass in Teilen Deutschlands Schnee gefallen ist. Da haben wir ja noch mal Glück gehabt. Aber noch sind wir ziemlich nördlich – Dijon liegt ungefähr auf dem Breitengrad von Zürich. Der Météo lässt keinen Zweifel übrig: es bleibt in dieser Gegend kühl und regnerisch… Knapp 1600 km sind wir bisher durch die Gegend gejuckelt, morgen werden es wieder ein paar mehr mit klarem Kurs südwärts…

 

 

4 Kommentare zu „Grog, Monsieur!“

  1. Heute-Sonntag, der 05.Mai…Wir sind südlich, derzeit in Maussane les alpilles. Hier bis jetzt kein Regen ABER…Der Mistral tobt sich mal so richtig aus bei 16 -aber gefühlten- 8°
    Gute Fahrt weiterhin

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