Big & bigger

Wenn man einmal von unserem Autochen absieht, ist hier alles überdimensioniert. Nicht nur die Portionen, die in der Regel auf den Tellern liegen. Vor allem gibt es auch große Parkplätze, große Grundstücke, große Yachten und vor allem: große, breite Gänge in den Supermärkten. Es gibt dort kein Fleckchen, an dem nicht zwei Einkaufswagen passieren und gleichzeitig ein paar Hausfrauen ein Schwätzchen halten könnten. Ähnlich verhält es sich in allen Shops, Umkleidekabinen in Boutiquen & Co. inklusive.

 

Entspannend ist auch das Autofahren hier. Natürlich sind auch die Strassen groß und breit, vor allem aber fahren die Amerikaner genau nach Gebrauchsanleitung: Kommt ein Schild mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 25, bremsen alle. Wenn dann wieder 45 erlaubt sind, gibt’s ein bisschen mehr Gas. Zwar haben die meisten ein gestörtes Verhältnis zum Blinker, aber auch beim Ausscheren und Überholen geht es ganz entspannt zu. Nur selten sieht man jemanden, der die Ruhe stört. Allenfalls mal ein Tourist, die die Stopschild-Regeln nicht kennt: Wer zuerst an der Kreuzung steht, fährt zuerst los. Das muss man wissen, sonst wird gehupt. Aber auch nicht wirklich zornig… Dieses entspannte Fahren klappt ganz offenbar, weil die Polizei drakonische Strafen nicht nur androht, sondern auch beinhart durchsetzt. Und ist die Pappe einmal weg, sieht es duster aus in einem Land, in dem auch alle Entfernungen groß sind.

 

Gestern haben wir noch einen kleinen Ausflug nach downtown Fort Myers gemacht, natürlich auch ganz entspannt. Und nein, uns ist wegen der Edisonhütte kein Licht aufgegangen. Die Estates von Edison und Ford haben wir auf einer anderen Reise besucht. Hand in Hand mit unserer lieben Freundin Christine aka Natzilie. Zwar waren wir drei damals aus den Keys kommend auf der Flucht vor irgendeinem Hurrikan, aber die Zeit fürs Museum haben wir uns trotzdem genommen. Juan Carlos war damals in einer gefährlichen Hutphase. Alles, was man sich irgendwie auf den Kopf setzen konnte, war seins. Dazu gehörte auch ein kleidsames Baseball-Cap mit integrierter Glühlampe auf Batteriebasis aus dem Edison-Museumsshop. Da dieses gute Stück – och… – irgendwie abhanden gekommen ist, gab es gestern keine zweite Chance.

Fort Myers ist immer noch ein niedliches Provinzstädtchen, das man schon vergessen hat, wenn man durchgefahren ist. Da es gestern dazu noch regnete, sind wir faulen Socken noch nicht einmal ausgestiegen, sondern über den großen (!) Parkway wieder Richtung Beach getrödelt. Chicken Wings etc. – s. unten.

Eines soll nicht unerwähnt bleiben: Heute morgen bin ich ziemlich früh aufgewacht und habe mich mit meinem Buch vor die Tür gesetzt. Neben mir saß schon ein Nachbar mit seinem MacBook Air (meine nächste Investition, denn dieser Blog hier wird mühsam über ipads gespeist). Nach fünf Minuten bin ich allerdings wieder ins Zimmer geschlichen, weil Herr Nachbar eine rauchte. Kann man sich vorstellen, dass jemand wie ich, die selbst 60,80 Zigaretten am Tag geraucht hat, heute so reagiert? Ein Blick auf meine Nichtraucher-App sagt mir: Keine Fluppe seit 3 Jahren, 7 Monaten und 21 Tagen. 47846 Zigaretten nicht geraucht (und ich habe die Statistik beschummelt, weil nur 30/Tag angegeben) und 12591,17 Euro gespart. Auf Schummelbasis und ohne Berücksichtigung der Preiserhöhungen. In wahr und wahrhaftig also alles – bis auf die Zeit – mal 2. Gut, nicht?

3 Kommentare zu „Big & bigger“

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