Wenn man wie wir mit den Hühnern ins Bett geht, wacht man natürlich auch mit dem Federviech wieder auf. Halb sechs, noch vor den Trommeln der Mönche, sind wir puppenlustig. Das Internet ist so langsam, dass Juan nicht mal die Fotos hochstellen kann, keine Mails, nichts… Ich lese ja auch Bücher, darum macht das mir nicht so viel aus. Bei Frühstück kommen wir mit einem älteren Ehepaar aus Idaho ins Gespräch. Er Ex-Militär („ich kenne Saigon noch von früher“), sie früher vielleicht mal Miss Idaho, heute aber das Opfer mehrerer Schönheitsoperationen. Beide lieben Deutschland, waren fünf Jahre in Heidelberg und wären dort am liebsten geblieben. Aber sie müssten nach Nahost. Die beiden düsen heute nach Hanoi, wollen den Tag aber noch viel unternehmen: Mekongfahrt, Spaziergänge, Einkäufe. Letztlich geht sie zur Massage und er liest auf seinem kindle ein Buch 🙂
Nach dem Frühstück sind wir kurz nach acht bei erfrischend kühlen Temperaturen um die 24 Grad wieder auf der Straße. Einen wichtigen Tempel haben wir noch nicht gesehen, also klettern wir wieder Stufen hoch, ziehen die Schuhe wieder aus und bestaunen die nächsten Buddha-Statuen, ziehen die Schuhe wieder an Hand gucken auch die dunkelsten Ecken der Anlage an. Von den 32 Tempeln in Luang Prabang haben wir gefühlt 50 besucht 🙂 Aber es wird noch immer nicht langweilig. Natürlich findet sich in der Nachbarschaft noch ein Tempelchen, bevor wir uns in den neueren Teil der Stadt aufmachen und im Vorbeigehen noch mal in den ältesten Tempel des Ortes schauen. Der Weg ist weit und langweilig. Wir gehen weiter und weiter, aber es ist so öde, dass wir mit einem Tuktuk zurück auf die Halbinsel, also in den historischen Kern des Ortes, fahren.
Irgendwo auf der Hauptstraße trinken wir in einem Café einen Obstshake und sehen uns mit großer Freude unsere Mittouristen an. Hier gibt es wirklich alles. Junge, Durchgeknallte, Alte, Aufgemotzte, Abgerissene – und das aus aller Welt. Nur darf man sich nicht vorstellen, dass es zu dieser Zeit voll ist. Ausgesprochen angenehm verläuft sich alles. In der Neustadt haben wir zum Beispiel keinen einzigen Westler gesehen. Die rotten sich eher auf der Hauptstraße oder an einem der Flussufer zusammen. Wir spazieren weiter durch den schönen Ort und lassen und genau dort, wo der Khann in den Mekong fließt, in einem höchst gepflegten Café-Restaurant nieder. Kleiner Happen, dann spaziert Juan über die gerade fertig gewordene Bambusbrücke auf die andere Seite des Flusses. Ich habe keine Lust dazu und bleibe einfach sitzen.
Gegen vier wieder im Hotel, träge, müde. Internet immer noch schlecht. Nachher packen wir unsere Klamotten zusammen, denn morgens geht es ja auf den Mekong Richtung Thailand.
Caminando Luang Prabang
Alles gut mit dem Fieberchen?
Fieberchen im Griff. Aber der Husten! Kämpfe schwer …
Guten Morgen,
dann wünsche ich Dir weiterhin einen erfolgreichen Kampf – und nun gehe ich mal die Berge nachlesen, die sich hier aufgetürmt haben, nur weil ich ein paar Tage nicht im Netz war. 🙂
Viel Spaß 🙂