Gestern hat uns unser Hotel Haus Hainstein – es ist übrigens Teil des grössten zusammenhängenden Villengebiets unter Denkmalschutz – noch mit den besten vorstellbaren Spareribs verblüfft, heute geht’s weiter mit einem opulenten Frühstück.
Eingenommen wird es im Wintergarten mit hervorragendem Blick auf die Wartburg. Näher werden wir Luthers Refugium auch nicht kommen, denn der Einlass in die Gemächer ist streng reglementiert. Wir hätten am späten Nachmittag eine Chance, die wir allerdings an uns vorübergehen lassen.
Stattdessen on the road again – der Nase nach nach Süden. Vertrauensvoll unserem Navi folgend queren wir gefühlt hundertmal die A 7, sind mit riesigen Feldern und dicht bewaldeten Landstrichen per du.
Irgendwo in Thüringen landen wir in Meiningen. Der Ort ist bemerkenswert wegen seiner zahlreichen klassizistischen Bauten, die kein Mensch in einem 25000-Seelen-Städtchen vermutet hätte.
Fast unbemerkt und querab von Bamberg fahren wir in Bayern ein, genauer: in Franken. Neben Bilderbuch-Dörfchen und viel, viel Grün erfreuen wir uns an handgeschriebenen Schildern: Wild zu verkaufen. Erwähnenswert, dass wir nicht einmal ein Rebhuhn gesehen haben.
Vorbei an Schweinfurt unterrichten wir unsere Kartenfee, dass sie Kurs auf Innsbruck nehmen soll. Zwar haben wir nicht vor, heute schon über den Brenner zu gehen, aber die Richtung muss stimmen.
Nach einem kurzen Autobahn-Intermezzo biegen wir in Neu-Ulm wieder auf eine Landstrasse ein und finden uns schliesslich in Krumbach wieder. Muss man nicht kennen, schadet aber auch nichts.
Uns reizt das Hotel Traubenbräu, das mit schwäbischer Küche lockt. Kurzes Schütteln im Zimmer unterm Dach, dann stürzen wir uns ins Fressvergnügen. Ich bestelle etwas, das Buabensonstwas heisst und sich trotz hochgelobter Schwabenkost letztlich als Krokettenvariante auf Sauerkraut entpuppt. Juans Käsespätzle zu Schweinesteaks in Sahnesauce sind besser, aber auch das Original-Oktoberfestbier reisst es nicht raus. Hochgelobt, aber in wahr nur Durchschnitt mit sportlichen Preisen.
Wir drehen noch eine Runde durch den Ort, schlecken eine Kugel Schokoladeneis und beschließen den Abend mit einem Buch. Morgen wird es wohl Italien werden.