Bella Italia

Der Abschied aus dem schwäbischen Krumbach fiel leicht. Wir haben mittelmäßig gegessen, schlecht geschlafen und gut gefrühstückt. Vor neun hat uns die Landstrasse wieder, das Navi weiss: Es geht erstmal nach Österreich.

Die Landschaft Bayerns ist wirklich schön. Verschlafene Dörfer, träumende Kühe, knatternde Trecker – wir kommen gut durch bis zur Grenze.

Sehr erfreulich, dass man keine Vignetten mehr kleben muss. Im ersten verfügbaren Shop kaufen wir den Österreich-Tagespass für 9,30 und das Ticket für den Brennerpass für 12 Euro. Erfasst wird das Kennzeichen, man muss sich um nichts und niemanden mehr kümmern, fährt überall durch grüne Spuren.

Der Weg nach Innsbruck ist noch ganz gut, die Brennerautobahn eine einzige Baustelle. Dass sich Laster stauen, hatten wir zu recht vermutet. Also zuckeln wir bei 13 Grad hinter Innsbruck los und messen kurz vor Brixen in Italien bereits 25.

Mehr aus den Augenwinkeln nehmen wir neben einer Tankstelle eine Bar wahr, in der wir einen Kaffee trinken möchten. Der Laden entpuppt sich als astreiner  Routier. Juan labt sich an einem Osso buco, das wahrscheinlich dem Rezeptbuch der Nonna entnommen wurde, ich nehme einen kleinen Salat.

Gut gestärkt stürzen wir uns ins Drama. Sind die Italiener hier in Südtirol eigentlich irre? Zimmerpreise von 250, 350 Euro scheinen der Standard zu sein. Wir vergessen Bozen, das wir früher schon einmal grenzwertig fanden, und wenden uns Trento zu.

Eine Bude inmitten der Weinberge erscheint uns ganz interessant, aber schon der Weg über enge Serpentinen und hoch und höher nervt. Wir gucken uns das Etablissement zwar noch an, machen uns aber subito davon. Ruhig ist schön, jenseits des Endes der Welt sogar für uns zu viel.

Trento wird mal wieder nicht unser Freund, also weiter nach Rovereto. Auch kein Traum, aber wir haben die Nase voll vom Fahren. Das Hotel liegt gut und taugt nichts. Was für eine Kombination. Das Restaurant ist ausgerechnet in dieser Woche geschlossen, aber auch das ist egal. Wir checken ein, kichern ein bisschen über das Zimmer, das schwer nach in die Jahre gekommenem YMCA aussieht und auch ein bisschen so riecht.

Versöhnt uns die Pizzabude, die den schönen Namen Brioni trägt und irgendwo im Nachtjackenviertel liegt? Ein klares Ja. Die Pizza ist gut, der offene Wein auch. Mehr, als wir erwartet haben. Nun müssen wir aber dringend mal sehen, wo wir ein paar Tage zur Ruhe kommen.

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