Auf zu Junker Jörg

Morgens kurz vor sechs hat es in Hamburg so heftig geregnet, dass wir schon an den Aufschub unserer Reise nach irgendwo nachdachten.

Aber der Wettergott meinte es gut mit uns, kurz vor zehn waren wir auf der Strasse, der Landstrasse. Unser vages Ziel: Eisenach und die Wartburg, also ein Besuch bei Junker Jörg.

Anders als Johann Sebastian Bach wurde Martin Luther nicht in Eisenach geboren, ging dort aber einige Jahre zur Schule und verfasste später auf der Wartburg noch viel mehr als seine 99 Thesen.

Unser Weg Richtung UNESCO Weltkulturerbe führt bei strahlendem Sonnenschein durch viele, viele Orte, die auf -se enden, durch Dörfer, die wir schon im Durchfahren wieder vergessen haben.

Den ersten Halt machen wir in Uelzen, um endlich mal den Hundertwasser-Bahnhof zu besichtigen. Ja, inspiriert vom Wiener Meister, aber nicht zwingend einen grösseren Umweg wert. Das gilt ebenso für das Mettbrötchen in der nächstgelegenen Backstube.

Wir genießen die Weiterfahrt durch noch immer grüne Wälder, sehen riesige Maisplantagen, von denen bisher nur wenige abgeerntet wurden, weichen enorm grossen Treckern aus, die gleich zwei Anhänger hochbeladen mit Kartoffeln durch die Gegend karren.

Auf den Bundesstraßen ist relativ viel los, wir hauen ab auf Routen, die mit K oder auch überhaupt nicht bezeichnet sind.

Den Harz durchstreifen wir in seiner Westflanke, fahren durch einen recht grossen Ort namens Mühlhausen, landen schliesslich um sechs in Eisenach.

Unser Hotel Haus Hainstein ist über einen Serpentinenweg erreichbar, hat aber zum Glück auch gleich ein Restaurant. Und von der Bar aus einen prachtvollen Blick auf die Wartburg, wie man bei zugekniffenen Augen im prallen Gegenlicht erahnt. Dazu also später mehr. Im Restaurant gibt’s erst in einer Stunde einen Tisch. Zeit, die Füsse einen Moment hochzulegen.

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