Nicht nur Sopron in Ungarn liegt unter einer fiesen Regenwolke: Es geht so weiter. 11, 12 Grad, grau – mistig. Von den schönen Landschaften des österreichischen Burgenlandes können wir kaum etwas sehen. Regen und Hochnebel lullen uns auf durchaus schönen Wegen ein, erlauben aber keinen Weitblick.
Auch in der Steiermark keine Änderung. Wir sind die 300 und ein paar Kilometer nach Klagenfurt auf Landstraßen unterwegs und genießen die Reise wegen ihrer Langsamkeit. Aber von den Alpen sehen wir eigentlich nichts. Nur selten blitzt mal ein Felsmassiv durch. Der Weg führt uns durchs graue Graz; in einem Gasthof in Kärnten machen wir am frühen Nachmittag eine Pause. Hätten die nicht einen so großen, wild bellenden Boxer – vielleicht wären wir einfach dort geblieben. Aber ich bin ja ein Jammerlappen und zu Tode erschrocken, als das wilde Tier auf mich zuspringt. Gottogott!
Wir ziehen weiter durch die Berge, geraten in den Höhen manchmal in Wolken, die uns die Hand nicht mehr vor Augen sehen lassen. Ganz langsam schleichen wir auf den letzten Gipfel vor Abfahrt an den Wörthersee.
Der hält die Wolken zurück. Wir können also wieder ein bisschen sehen. Überhaupt: Inzwischen hat sich das Wetter geändert. Zwar immer noch um die 14 Grad kalt, aber dafür regnet es nun auch noch in Strömen. Na toll!
Wir suchen eine Hütte für die Nacht, irren ein bisschen plan- und internetlos durch die Gegend. In Villach gucke ich ein 80-Euro-Zimmer gegenüber einer Kirche an: Das ist so schrecklich, dass ich lieber im tiefen Wald kampieren würde…
Schließlich werden wir gegen sieben endlich in Velden am See fündig. Wieder einmal ein Fin-de-Siècle-Haus, das Corinthia. Den booking-Preis von 69 Euro unterbieten sie bei Direktbuchung auf 59 – schon ziehen wir ein. Sehr schön im fünften Stock und mit Blick auf den See. Schön! Durch den Regen tapern wir in die „Post“, weil uns die Schnitzel dort empfohlen worden waren – zu recht. Juan trinkt dazu einen Chardonnay, ich einen Welschriesling. Das ist alles gut. Als Absacker gibt es in der Vinothek unseres Hotels noch ein Weinchen, Juan gönnt sich dazu ein schokoladiges Malheur – und gut.
Im Gegensatz zu Norddeutschland, wo reiner Sommer herrscht, sind die Prognosen hier nicht so prickelnd.
Aber morgen fahren wir als Meer und sitzen die fiesen Wolken aus. Wäre schön, wenn wir an der Adria irgendwo eine nette Bude für ein paar Tage finden würden. Da würden wir dann auf besseres Wetter warten. Soeben haben wir den Wetterbericht für Pfingsten gesehen. Doch lieber direkt nach Portugal? Sogar bei den Filmfestspielen in Cannes schüttet es cats and dogs… Naja, wir haben Malsachen dabei, Sudokus – und einen Roman könnte ich auch mal schreiben 🙂
Es nen Roman schreiben? Ja bitte!
Danke für die Motivation! Mir fehlt noch der letzte Tritt 🙂
No me digan que con esa niebla andaban por esos caminos de cornisa.????? Me muero….
yo también en algunos momenatos 🙂