Was Landstraßen in Polen angeht, macht uns kaum jemand mehr etwas vor: Auf dem Weg von Stettin Richtung See und Kolberg sind wir auf wunderschön von Mohn und Kornblumen gesäumten Wegen gefahren. Und durch Wälder. Und durch krummschiefe Dörfchen. Störche, ein paar Kormorane, Kühe, Pferde… Es gibt viel zu gucken. Und zu zucken. Einige Straßen sind so schlecht, dass kaum polnische Traktoren darauf herumkurven würden. Aber wir. Natürlich. Dennoch: die Ausblicke auf weites Land und hügelige Felder haben uns für das gnadenlose Geholper entschädigt.
Schon im ersten Ferienort an der Küste wissen wir: Ohne uns! Viel zu viele Menschen, keine Maske weit und breit. Kebab, Döner, Pizza. In jedem Kaff ein eigener Jahrmarkt. Winzige offene Läden mit Souvenirschrott aus Chinacontainern – nö.
Ein bisschen Kultur in Kolberg sollte das Niveau heben, aber das klappt nicht. Viel Sehenswertes kommt uns nicht vor die Augen.
Also weiter Richtung Köslin. Wir haben vor, ein paar Tage an der Küste zu bleiben. Aber wo? Viele eng bebaute Hüttendörfer, ein paar Hotels, Camping, Renovierungsstaus oft schon von außen zu besichtigen.
Dann sind wir in Mielno, kurz vor Köslin. Der Ort liegt auf einem Landstrich zwischen Meer und See. Ganz hübsch. Wir suchen ein Hotel und checken mal für drei Nächte ein. Was soll schief gehen? Dass viele Restaurants coronabedingt geschlossen sind, schreckt uns nicht weiter. Zur Not gibt’s immer eine Bemme.
Gleich in der Nähe unserer Bude finden wir uns auf einer Terrasse wieder, essen Nudeln und Huhn und trinken kaltes einheimisches Bier sind fröhlich.
Zurück ins Hotel in weitem Bogen am Meer mit feinem Sand über einen ausgebauten Strandweg; halb zehn ist die Sonne immer noch nicht untergegangen. Wir sitzen einen Moment auf den Wellenbrechern aus Beton und gucken dem Meer und der Sonne zu. Sonst nix.
Wir bleiben gespannt auf die nächsten Tage.