Ritt auf der Kanonenkugel

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Texto en español🇦🇷
Tatsächlich ist die Welt klein geworden. Gestern abend, nach einem Bestellen-nach-Daumendrücken-Essen (hat geklappt, die besten Jaotse und gebratene Nudeln mit Will-ich-garnicht-so-genau-wissen-Huhn) in einem riesigen Restaurant mitten in der Altstadt von Guangzhou sahen wir eine Nachricht auf dem Display des iPads. Natzilie per FaceTime in Abwesenheit. Wir rufen zurück – und halten ein Schwätzchen: Natzl segelnd zwischen der Türkei und Griechenland, wir die Klimaanlage in China anbetend. Bizarr 🙂

Heute morgen klingelt der Wecker dann mit seinem fiesesten Ton um 5:58: Aufbruch. Die letzten Klamotten in den Koffer, fixes Frühstück im Victory und los mit dem vorbestellten Taxi in Richtung Guangzhou Train Station South. Der Bahnhof ist so groß, dass man Hamburg-Fuhlsbüttel ein paar Mal hineinpacken könnte. Es gibt auch deutlich mehr Passagiere als am Hamburger Airport. Das Prozedere erklärt sich dann selbst: Ticket und Pass (Nummer steht auf dem Ticket) werden verglichen, ab geht es nach einer Durchleuchtung des Gepäcks in die Wartehalle. Das richtige Gate ist angeschlagen. Auch wenn man kein chinesisch kann, identifiziert man seinen Zug anhand der Nummer. Vor unserer Nummer steht ein G – das sind die schnellsten Züge, deren Geschwindigkeit auf rund 310 km/h gedrosselt !) ist. Wer wann einsteigen kann, ist am Farbraster schnell zu erkennen: Gelb = Wartephase, Grün = Einsteigephase, Rot = Riesenmist, weil Zug verpasst.

Wir haben Zeit genug und finden unseren Platz später auch schnell im Zug. Die erste Etappe endet in Henyang. Rund 600 Kilometer in zwei Stunden, man könnte sich von Hamburg aus mit den Starkes auf ein Mittagspäuschen in Baden-Baden verabreden…

Natürlich wird im Zug erwartungsgemäß gerülpst und gespuckt, aber wir gucken nur raus und freuen uns über Landschaften, die wir so noch nie gesehen haben: Reis, Tee, Obst, Gemüse, viel Wasser überall. Unterbrochen werden wir nur von Stewardessen, die warmes Essen, Getränke, Süßigkeiten zum Kauf anbieten. Wie auf einer Kanonenkugel donnern wir durch China. Jahaaaa, die Zügen heißen deshalb bullet trains 🙂

Etwas haarig wird das Umsteigen in Henyang, denn hier spricht wirklich kein Mensch mehr englisch. Die Kontrolldame will uns nicht in den Transferbereich lassen. Wir lachen zwar nett miteinander, aber sie ist unerbittlich und ich habe überhaupt keine Ahnung, was sie spricht, wenn sie sich nicht gerade wild kichernd das Fäustchen vor den Mund hält. Juan hat den rettenden Einfall: die alte Karte als Beweis, dass wir angekommen sind! Alle glücklich…

Der nächste Zug hat zwar auch ein G vor der Nummer, ist aber eine Memme: bei 200 Sachen hat er alles gegeben. Juan und ich sitzen über den Gang getrennt voneinander. Neben mir ist eine entzückende, ganz junge Chinesin, deren Herzchen ich klopfen höre. Dann traut sie sich und spricht mich auf Englisch an. Sie ist unterwegs an ihren Studienort, will Ingenieurin werden und unbedingt viel von der Welt sehen. Deshalb lerne sie englisch. Das klappt auch schon ganz prima. Ihr Name ist, wenn ich das richtig verstanden habe, Li Huayecai. Sollte das stimmen, haben die Eltern dieses entzückende Wesen Blumenkohl genannt. Aber ich tippe eher, dass ich mal wieder was durcheinander bringe 🙂 Blumenkohl ist jedenfalls ganz begeistert von unserem Gespräch: Ich bin die erste Ausländerin, mit der sie je gesprochen hat. Sie steigt aus und wir machen Winkewinke und baibai.

In Henyang hat man uns ja noch in Sicherheit gewogen: Es war erfrischend kühl. Aber in Guilin, das scheinbar direkt in die Karstberge gebaut wurde, haben wir gleich wieder 32 Grad. Nachdem uns der Taxifahrer über den Tisch gezogen hat (20 Kuai, also den doppelten Kurs), landen wir in unserem ersten Hostel: This Old Place. Yes, it is… Weil das gebuchte Doppelzimmer nicht mehr frei ist, geben sie uns ein Familienzimmer. Kostet auch nur 160 Kuai, also 20 Euro, ist sehr einfach und sauber. Klopapier gibt es, dafür keine Seife und keinen Safe. Irgendwas ist ja immer. Erstmal werfen wir die Klimaanlage an, trinken ein eiskaltes Tsingtao- Bier für 10 Kuai aus der Flasche und werden wohl mal nach was Essbarem gucken.

Como un cañonazo ….
 
Hoy el despertador sonó muy temprano, 5:58, empacamos las últimas cosas en nuestras valijas, desayunamos en el hotel y con el taxi que habíamos pedido a las 7:30 salimos para la estación central. La estación es tan grande que parece un aeropuerto, se entra mostrando el pasaje que tienen marcados nuestros números de pasaporte y mostrando el mismo también, luego por seguridad, como en el aeropuerto. El interior es una sala de espera inmensa con mucha gente, está todo escrito en los paneles en chino pero los trenes tienen un número y el anden también.
No se puede esperar en el anden al tren, como normalmente conocemos, en el panel anuncian cuando se puede bajar a los andenes que están aislados de la sala de espera. Nosotros tenemos el tren G que es uno de los más rápidos, 310 km hora,el primer trayecto hasta Hengyang, donde tenemos una combinación con otro a Guilin, son aproximadamente 600 km. y lo hacemos en 2 horas. En el tren hay camareras que te traen sí quieres comida y bebidas, el tren va repleto de chinos muy normales, yo tenía la imagen de estar en un tren bala lleno de santiagueños 🙂 El tren va rápido pero se puede ver y tener una idea del paisaje, como un cañonazo viajamos através de China
Cuando llegamos a Hengyang y teníamos que hacer el transfer para otra sala de espera, se produjo la primera situación difícil con el idioma. Una mujer de control no nos dejaba pasar y nos hablaba algo en chino y no entendíamos un soto, así varias veces, al final a mi se me ocurrió que ella quería los tickets anteriores y no los del tren que teníamos que tomar, así era y riéndonos por la situación pasamos a esperar el próximo tren.
El próximo tren es también un G pero una tortuga, sólo viajo a 200 km. hora. Birgit y yo estábamos sentados en la misma fila pero separados por el pasillo. Al lado de Birgit se sentó una chinita muy joven y tímida e inició una conversación en inglés y le contó que estudiaba inglés desde hace cinco años y estaba de viaje a una ciudad donde iniciaría sus estudios en ingeniería, también le contó que era la primera vez que hablaba inglés con alguien no chino. En el trayecto se bajó y nos saludamos agitando las manos.
En las estaciones y en los trenes no vimos nunca una cara europea, siempre éramos los únicos y notas como te miran.
En Guilin con 32 grados buscamos un taxi que nos llevo hasta nuestro Hostel: This Old Place, barato limpio con papel higiénico pero sin jabón en el baño. Con una cerveza en la mano fuimos a nuestra habitación para luego salir a comer algo.

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