Heute vor genau einem Jahr sind wir nach Asien aufgebrochen. Handgepäck für vier Monate China, Vietnam, Kambodscha, Laos, Thailand. Ach, wie war das schön! Während Juanca heute mit dem Grauchen bei Nissan vorspricht, um die Querstreben auf dem Dach regulieren zu können, verschaffe ich mir einen Überblick über all das Zeug, das wir aus Europa nach Südamerika mitgeschleppt haben und das ja irgendwie mit muss. Wir müssen System in die Sache kriegen, sonst wird das alles rummelig.
Da wir wegen der Flugvorschriften von Turkish Airlines ein bisschen Halma mit dem Gepäck spielen mussten, ist in unseren vier Taschen keine Logik, dafür ein wüstes Durcheinander erkennbar. Erstmal alles auspacken, wodurch es in unserem Apartment wie in der Rumpelkammer von Globetrotter aussieht. Eine unserer großen Reisetaschen wird nun ausschließlich als Campingtasche eingerichtet: Zelt, Sonnensegel, Schlafsäcke und mehr. Um den Überblick zu behalten, lege ich mal eine Liste pro Gepäckstück an. Theoretisch könnten wir jetzt eine Tasche annullieren, weil wir die große Kühlkiste auf jeden Fall auf dem Rücksitz, bestenfalls sogar im Fußraum hinten unterbringen werden. Sonst macht sie ja überhaupt keinen Sinn. Das werde ich aber zwecks Aufbrausvermeidung mit Juan besprechen, der gerade zurück ist: Dach klar, Reifen ausgewuchtet und mit mehr Luft (30 statt 26) versehen. Damit sollte das Gezitter, die Vibration erledigt sein.
Kurzes Treffen mit Federico wegen pekuniärer Angelegenheit, dann wieder zur Bank. Geld muss per Automat aufs Konto eingezahlt werden, pro Durchlauf maximal 2000 Pesos. Man muss dabei immer im Kopf haben, dass der größte argentinische Geldschein 100 Pesos, also 10 offizielle Dollar, ist. Dann gibt es Scheine zu 50, 20, 10, 5 und 2 Pesos. Das hat zur Folge, dass man immer Geldscheinbündel herumschleppt. Das tun wir auch weiterhin, denn die Transaktion Cash auf Konto scheitert am technischen Versagen. Die Maschine will die Kohle nicht; hinterrücks wird die Bank abgeschlossen – Feierabend. Neuer Tag, neues Spiel. Also morgen wieder …
Für den Nachmittag haben wir einen besonderen Plan: Besuch bei Cousine Anita. Sie ist eine Tochter einer Schwester der Mutter meiner Klitzings, lebt allein mit ihren beiden Katzen in ihrem Haus in Caballito und freut sich, den verlorenen Cousin endlich einmal zum Kaffee begrüßen zu können. Der Weg dahin ist mühsam, denn mehr als die ganz, ganz grobe Richtung kennt der Taxifahrer nicht. Dafür hat er aber ein gutes Auge und überholt im 3-Zentimeter-Abstand alles, was ihm im Weg steht. Wollen wir mal hoffen, das niemand gerade eine Autotür öffnen will. Der einzige, der was öffnet, ist unser Fahrer, der dreimal nachfragt, bevor wir 45 Minuten und 115 Peso später fast an der richtigen Adresse landen. Cousine Anita hat sich für uns schön gemacht, trägt schmeichelndes Beige, dezentes Make-up und eine Blume im aufgesteckten Haar. Sie spricht mehrere Sprachen, darunter Russisch. In letzterer hat sie uns in roten Lettern ein Willkommensschild gemalt. Vor ihrer Pensionierung vor einigen Jahren hat sie sehr lange die Geschäftsleitung eines großen Unternehmens unterstützt und ist entsprechend eloquent. Von ihrem kürzlich verstorbenen Bruder hat Anita eine umfangreiche Bibliothek geerbt, die nun einen Großteil ihres Wohnzimmers einnimmt. Wir verbringen drei heitere Stunden, reden über Familie, Gott und die Welt bevor wir uns wieder auf den Weg machen müssen: Treffen mit Federico, um eine Angelegenheit zu klären.
Zum Ausklang des Tages drehen wir irgendwo eine Nudel und trinken einen Malbec. Anstrengend, das Leben in der Großstadt. Und mit dem Gepäck sind wir keinen Millimeter weitergekommen. Dann eben mañana…
Hoy, 3 de Septiembre del año 2005 he tenido una enorme emoción al reencontrarme con mi primo-hermano Juan Carlos a quien no había visto por unos 20 años. Fué muy emocionante verlo otra vez y conocí a su hermosa, inteligente y super amable esposa Birgit. Parecía que nos conocíamos de mucho tiempo atrás. Muy encantadora Birgit y Juan me regalaron unas preciosas flores que yo puse al lado de las fotos de mi hermano, mis padres y toda mi familia. Mi gato Petrus y mi siamesa Cleo no molestaron para nada porque se escondieron no se´donde todo el tiempo. A esa temprana hora ellos solamente tomaron café y comieron pocas galletitas dulces.
Conversamos sobre muchos temas interesantes y nos tomamos varias fotos que están muy lindas y esto será un buen recuerdo siempre para no sentirme sola. Y les cuento que si gano algún premio de la lotería, viajaré a Alemania para visitarlos.
Los dos son una pareja muy hermosa y me dieron mucha paz y alegría y les doy mis gracias por venir a visitarme.
Birgit y Juan, los quiero mucho y ojalá nos veamos otra vez!!!
Muchos abrazos para los dos!!!
Anita y sus dos gatitos