Perpignan – eine „Entdeckung“

Kilometer um Kilometer sind wir durch Andalusiens Obst- und Gemüseanbaugebiete nach Norden gefahren, haben kurz vor Valencia und bei Girona gebremst, um dann über die ebenso kurvige wie aussichtsreiche Küstenstrasse nach Frankreich zu kommen. Die Strasse wird nach Port Bou deutlich besser, das frühlingshafte Wetter bleibt uns erhalten. Die terrassenförmigen, riesigen Weinbaugebiete auf und an den Pyrenäen begeistern uns.
Um noch ein kleines bisschen Meeresluft zu atmen, bleiben wir ein paar Tage in Canet en Roussillon. Von dort aus machen wir einen Ausflug nach Perpignan.
Wie oft sind wir an dieser Stadt schon Richtung Süden oder Norden vorbeigefahren? Wir kriegen‘s nicht gezählt, sehen jetzt aber ein: ein grober Fehler! Südfranzösisches Flair und pure Lebenslust machen die Stadt an der Têt, die einmal Hauptstadt des Königreichs Mallorca war, aus. Wie auf der anderen Seite des Gebirges wird auch hier vielfach katalanisch gedacht und ausgezeichnet. Dennoch ist Frankreich ganz eindeutig vorherrschend. 
Stundenlang sind wir unterwegs, besuchen die Kathedrale (ist ja klar…), enge Strässchen und wuchtige Plötze. Überall Cafés, überall fröhliches Leben. Sogar einen Antikmarkt finden wir, der unter freiem Himmel am Boulevard Wilson stattfindet. Schönes Artdeco, klassische Malerei, Tand und Trödel. Hätte man hier ein Haus… Haben wir aber nicht, deshalb wird auch nichts eingekauft. Zum Glück sind die Dinge, die wir vielleicht doch mitgenommen hätten, so exorbitant teuer, dass wir es nachlassen.
Erschöpft vom Wandern, Gucken und Feilschen landen wir auf ein Glas Weisswein auf der Place de la Republique. Hier wird gerade der Markt abgebaut. Zwischen Obst- und Fischkisten ein Café,  von dem aus man prima alles und jeden beobachten kann. Wir beschliessen unseren vorösterlichen Ausflug mit einem leichten Lunch und kehren ans Meer zurück.
Es gilt eine Frage zu klären: Und nun? Fahren wir nach Sanary? Doch ins Luberon? Vielleicht über Nîmes? Es ist ja auch noch Ostern, also überall dort, wo es schön ist, auch schön voll. Langes Hin und Her, dann der Beschluss: Ab morgen geht es Richtung Hamburg. Ausser, es fällt uns noch etwas anderes ein…


 

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