Mitten in der Pampa

Es lässt sich nicht leugnen: Unser Südamerika-Trip neigt sich dem Ende zu. Wir haben noch einen ganzen Monat in Buenos Aires, um uns zu sammeln. das Grauchen ordnungsgemäß zu übergeben, durch die Stadt zu bummeln und Leute zu treffen. Aber die Herumtreiberei ist erst einmal vorbei. Das sehen wir mit einer Träne, weil es alles grandios war, aber auch mit Freude, weil wir ja noch viel Schönes vor uns haben.

Nach der Übernachtung in Cipolletti – ich kann mich jetzt schon nicht mehr an das Hotel erinnern – geht es weiter Richtung  Nordosten. 300 schnurgerade Kilometer durch La Pampa liegen vor uns. Hier gibt es mal wirklich nichts zu sehen. Plattes Land und niedrige Büsche, die letzte Guanako-Bande, die mit wirrem Blick durch die Wüste hastet. Und sonst nicht. Überall Schilder, man möge doch lieber Pause machen, als auf der geraden Straße am Steuer einzuschlafen. Links und rechts der Straße ein paar Wracks von Autos, deren Fahrer das nicht so ernst genommen haben. Nach 150 Kilometer sind wir in La Reforma, einem an Trostlosigkeit kaum zu überbietendem Ort. Hier wollen wir einen Kaffee trinken. In der einzigen Kneipe tobt das Leben. Rund 40 Frauen mitsamt ihren Kindern, alle offenbar aus dem Ort und/oder Estancias und Ranchos in der Nähe, feiern irgendetwas. Es ist laut und lustig!

Wir machen weiter auf der Wüstenpiste. So ganz langsam ändert sich das Bild. Erste Viehweiden, Seen, Getreidefelder – wir sind auf dem Rückweg in die Zivilisation. Kurz vor der Hauptstadt der Provinz, Santa Rosa, gucken wir uns noch einen sehr schönen Park an. Statt des angekündigten Wilds gibt es eine tolle, tolle Eule zu sehen 🙂

Dann trudeln wir auch schon in Santa Rosa ein. Tja, man will ja nichts Böses sagen, also lass ich es mal. Kaff ist nicht böse, oder? Unser Hotel ist Müll, wer hätte das gedacht? Wir finden auf Empfehlung das Restaurant Terrazza, zu dessen Vorteilen das Kochen sicher nicht gehört.

Dafür gibt es vor der Tür eine echte Demo. Alle gegen Macri – und das an diesem historischen Tag: Der neue Präsident hat heute per Dekret den Dollar freigegeben. Schluss mit dem „Want change?“-Gezischel: Der Dollar entspricht heute mit 1:14,80 Kurs dem Blue Dollar von gestern. Es kann also mit Kreditkarte gezahlt werden. Für ausländische Touristen vergünstigt und vereinfacht das das Leben, für  Argentinier kommt der Wind von vorn. Fleisch ist jetzt schon doppelt so teuer wie vor ein, zwei Wochen…

 

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen