Der Tag beginnt schon mal großartig: zwar noch klirrend kalt, aber ein wolkenloser, knallblauer Himmel. Auf dem Rasenstück vorm Haus legt sich ein Pferd mit dem Hofhund an, flieht aber fix im Galopp zu zwei anderen Pferden, die ebenfalls ohne Zaumzeug und Strick durch die Straßen spazieren. Kurz vor acht sitzen wir über einer Tasse Muckefuck aka Kaffee, ein paar Toastscheiben und Dulce de Leche im Gastraum. Frisch geduscht und ausgeschlafen, wir sind ja um neun verabredet. Wenn sich niemand sonst findet, kostet unsere Bootstour 450 Pesos, kommt noch jemand, reduziert sich der Preis auf 300.
Tatsächlich ist am Anlegesteg des Campingplatzes schon viel los; es reicht für zwei Lanchas, Boote mit starkem Außenbordmotor. Vor uns sitzt ein französisches Bilderbuch-Paar, das mit seinem Toyota mit Kabine angereist ist und auf dem Campingplatz Station macht. Später erfahren wir, dass sie von Antwerpen ein Schiff nach Montevideo genommen haben und am 17. Juli angekommen sind. Nach fünf Wochen auf See, in denen Madame Spanischkenntnisse verbessert hat. Englisch ist so comme ci, comme ça, aber natürlich kommen wir alle klar und erfahren, dass sie drei Wochen lang hier im Norden Argentiniens nur Regen gesehen haben. Sie waren vor ein paar Wochen auch schon mal hier, in den Sümpfen von Iberá, aber bei Mistwetter ging gar nichts. Deshalb nutzen sie heute den Tag und gehen mit uns auf See. Die beiden sind bestens ausgerüstet: Wasserfeste Klamotten, Rucksäcke mit Canons und langen Objektiven.
Hinter uns sitzen zwei Jungs, die aus Kolumbien oder Mexiko kommen. Sie haben Pudelmützen, mehr kann man über sie nicht sagen.
Und dann schmeißt der Ruderführer den Motor an und das Abenteuer beginnt. Die Schönheit der Lagune zu dieser relativ frühen Stunde ist unbeschreiblich! Auch die Dimension ist unvorstellbar, viel größer, als wir vermutet haben. In ihrer längsten Ausdehnung ist der See, der von den Flüssen Corrientes und Paraná gespeist wird, fast 190 Kilometer lang. Wir sind schon ganz nah an der Grenze zu Paraguay. Das Stückchen der Sümpfe, das wir besichtigen, entspricht allerdings kaum zwei Prozent der Gesamtfläche diese atemberaubenden Sümpfe. Millionen Quadratmeter naturbelassener Landschaft beginnen direkt vor unserer Nase.
Kaum sind wir an die Schilfkante herangefahren, sehen wir schon die ersten Vögel. Unser Guide bezeichnet sie und beschreibt die Lebensräume und die ökologischen Zusammenhänge dieses großen Landstrichs. Schon kurze Zeit später sehen wir den ersten Kaiman, der träge in der Sonne schläft. Er sei eigentlich gutartig, erklärt der Bootsmann. Eine andere Gattung sei weniger freundlich. Auf die treffen wir kurze Zeit später. Fiese Zähne, aber auch recht verschlafen. Es sei noch zu kalt für die meisten Tiere, erfahren wir. Juan fotografiert und murmelt etwas, das wie „Hasenhasser“ klingt… To whom it may concern 🙂 Die Bootstour ist sensationell. Natürlich sehen wir ein paar Carpinchos, ein großes Wildschwein, Hirsche, dazu Adler und viele andere, ganz exotische Vögel. Zwei Stunden sind wir insgesamt unterwegs, trotz des strahlenden Himmels ein bisschen durchgefroren, aber ganz doll glücklich. Gestern waren wir ja noch ein skeptisch, aber allein für die Bootsexkursion hat sich der beschwerliche Weg in die Esteros del Iberá auf jeden Fall gelohnt.
Wir kehren zurück zu unseren Gastgebern, Don Marcos, wollen mit unserem Wasserkocher das erste Wasser für einen vernünftigen Kaffee kochen. Wird nix, das Mistding tut’s nicht.
Also vergessen wir den Kaffee und brechen wir auf zu einer Wanderung entlang der Lagune. Zunächst ein, zwei Kilometer bis zur Rangerstation. Ein ca. 1km langer Holzsteg am Ufer führt uns danach an Kaimanen, Vögeln und einer unvergleichlichen Vegetation vorbei. Wir haben noch nicht genug und beschließen, den Trail durch den Dschungel zu machen. Es gibt eine kurze, eine mittlere und ein lange Strecke. Aber keine Schilder. Also geraten wir natürlich auf die lange Strecke, weichen ungeheuren Mengen Losung (oder wie heißen die Kötel der Carpinchos ?) aus, versinken knöcheltief im Modder, sehen ein paar Schmetterlinge und sind froh, als das Rangerhaus nach zwei Stunden wieder in Sicht kommt. Durchgeschwitzt sind wir natürlich auch, also Päuschen. Wir gucken uns einen Halbstunden-Film über Fauna und Flora in den Esteros Del Ibará in der Station an, der eigentlich ganz gut gemacht ist. Dass aber zwei Lampen kaputt sind, wodurch der linke Teil des Films Originalfarbe hat, der mittlere grün und der rechte rot ist, stört ein bisschen.
Zurück in der Colonia machen wir auf schick und besuchen die Lodge Yparé (280 Dollar), sind verblüfft über das Kaminfeuer am helllichten Tag und trinken auf der Terrasse einen Kaffee. Hier geht der Blick nur noch ins Weite. Die Seele bekommt Ruhe. Wir sitzen ein Stündchen oder so, gucken den Piepmätzen zu und freuen uns des Lebens. Hier funktionieren, wie offenbar überall in den Sümpfen, weder Wifi noch Internet, hier herrscht Ruhe, unterbrochen vom Gepiepe der Vögel.
Wie gute, alte Rancheros sitzen wir am Nachmittag vor unserer Hütte, trinken ein Glas Malbec, schnabbeln ein paar Cracker. Juan schreibt andando spanisch, ich das hier. Gegen sieben essen wir was Selbstgekochtes von der Hausfrau und freuen uns, dass wir das alles erleben dürfen.
Eine der Pudelmützen aus dem Boot hat gerade vorbeigeschaut: Konrad, der in Hohnheim Agrarwissenschaften studiert und ab Oktober in Kolumbien promoviert. Die Welt ist auch für Wissenschaftler klein geworden. Konrad hat auch schon beim Tompkins in Chile hospitiert und er erzählt uns ein bisschen. Die teure Estancia, die wir gestern besucht haben, gehört ihm auch. Sie ist 15 000 Hektar groß, insgesamt hat der Amerikaner hier in den Esteros 150 000 Hektar gekauft, um sein Naturprojekt voranzutreiben. Spannend ist auch ein Auswilderungsprogramm für Jaguare, das hier läuft und von seiner Stiftung initiiert wurde. Die Grosskatzen sollen bald so weit sein, wieder in den Esteros del Iberá zu leben.
Konrad sucht eine Mitfahrgelegenheit nach Posadas: Unsere Kiste ist voll, außerdem wollen wir wir nicht unbedingt Tramper an Bord haben, damit wir auch weiter uneingeschränkt rumgondeln können. Wir haben ja nicht wirklich eine Ahnung, wo wir morgen landen werden.
Heute Abend gibt’s nach einem spektakulären Sonnenuntergang, den wir vom Campingplatz aus besichtigen, noch ein letztes Dinner bei unseren Gastgebern: Huhn aus dem Ofen, dazu einen Karotten-Eier-Salat, eine Flasche Malbec und quasi als Dessert einen 8 Hermanos. Dabei handelt es sich um einen Anis-Likör. Der wärmt alles prima durch, denn nachts ist es noch empfindlich kalt in dieser Gegend. Statt Zelt also einen Schnaps. Köstlich!
Esteros del Iberá II
En nuestro hospedaje Don Marcos dormimos bien a pesar de los ruidos típicos del campo, cientos de perros que ladran en la noche haciendo una conversación interminable, también los gallos a la mañana. En la noche hizo frío, pero para la mañana teníamos una estufa eléctrica, además el día amaneció radiante sin ninguna nube y el sol comenzó a calentar. A las 8 fuimos a tomar café con tostadas y dulce de leche, ofrecidos como único desayuno en el restorán exclusivamente para nosotros. Los dueños del hospedaje son un matrimonio humilde que tienen 5 hijos y tratan de ir para adelante con el hospedaje y el restorán. Los otros hoteles más lujosos tienen todo organizado con compañías de turismo y traen los turistas con camionetas desde Mercedes con todo ya comprado, traslados, comidas en los mismos hoteles, inclusive las excursiones a la laguna. Por eso seguramente en CCP no hay nada para comprar, tampoco hay un bar o algún lugar para comprar agua, solo una pequeña provendría en el camping. La única posibilidad para turistas independientes como nosotros son estos hospedajes donde se puede comer algo y dormir a un precio razonable, teniendo en cuenta que los hoteles tienen precios que van desde 150 a casi 500 dólares por noche y no representan en absoluto esos precios.
A las nueve de la mañana, como acordado, estábamos en el muelle y nos encontramos con el lanchero que hacia la excursión, también estaban la pareja de franceses del camping, vestidos como para una expedición por el Serengeti en África, equipados con cámaras fotográficas con enormes y potentes teleobjetivos. También había dos chicos muy jóvenes, los dos hablaban español, por el acento yo creía que eran mejicanos, pero luego nos enteramos que era uno alemán y el otro vasco. Apenas salimos empezamos a ver todo tipo de pájaros explicados por el lanchero que que además para tener esa ocupación tenía un estudio hecho sobre la fauna y flora del lugar, según el nos comento. Luego empezamos a ver los yacarés o caimanes que a esa hora se ponían ya a tomar sol, también pudimos ver ciervos de los esteros, que tienen de particular que pueden caminar en el agua, porque sus pezuñas se abren para tener mas firmeza en el terreno bajo el agua. La naturaleza del lugar es espectacular y un paraíso para los animales, comparable a cualquier parque nacional en África. Solo esa parte de la laguna Iberá que se utiliza para el turismo, es solo un 3 % del total. La laguna tiene 184 km de largo y el agua proviene del río Paraná que hace correr el agua muy lentamente produciendo esa flora y luego desemboca en el río Corrientes que la devuelve al Paraná. Aparte de la laguna están las tierras de muchas estancias que son parte del parque y están comprometidas con el parque para conservarlo, en total el parque tiene un millón quinientas mil hectáreas.
Después de dos horas de excursión el lanchero pego la vuelta y nos dejo nuevamente en el muelle del camping, Birgit empezó a hablar con los franceses y nos contaron, un poco en español y un poco en ingles, que ellos habían llegado luego de cuatro semanas en barco desde Amberes hasta Montevideo, estaban ya casi un mes viajando y vuelto de las Cataratas del Iguazú y habían tenido mucha lluvia, planeaban viajar 10 meses con su casa rodante.
Nos despedimos de los franceses y nos fuimos a nuestra habitación en el hospedaje e hicimos un camping dentro, comimos sándwiches con vino tinto 😊🍷🍷
Alrededor de las 2 de la tarde, nos fuimos a caminar por unos senderos que hay en el parque, con pasarelas muy bien hechas sobre el agua a orillas de la laguna. Ahí también pudimos ver yacarés y muchos pájaros, luego tomamos un sendero bastante largo y solitario atentos a no pisar alguna víbora😧, que no vimos, pero nos dijeron que las hay.
Cuando volvíamos de la caminata teníamos ganas de tomar un café y como no hay cafés o algo parecido, nos fuimos a un hotel un poco lujoso y preguntamos si nos servirían un café, por supuesto nos dijeron, así pasamos una hora sentados en una terraza mirando pájaros y tomando café.
Con el sol muy lindo del atardecer nos sentamos afuera de la habitación para leer o escribir, especialmente yo, que siempre estoy atrasado.
Una hora mas tarde tuvimos visita del chico que iba sentado atrás en la lancha y nos contó que era alemán se llama Konrad y estaba viajando desde Chile por Argentina a dedo, iba a hacer luego en unos meses su doctorado en ciencias agrarias en Colombia, la intención de su visita fue mas bien, por que quería preguntarnos, si nosotros al día siguiente iríamos hacia Posadas por la ruta 40 y si lo podíamos llevar. Lamentablemente nosotros viajamos sin asiento de atrás libre y no lo podíamos llevar, yo le aconseje que le preguntara a algún camionero, porque había visto algunos camiones llenos de vacas el día anterior. El entendió nuestra negativa de llevarlo y se fue corriendo porque quería ver el sol poniéndose se re la laguna. Nosotros lo imitamos y pudimos ver un lindo anochecer también.
A las 7 nos fuimos a comer al restorán del hospedaje, donde la señora había preparado pollo asado y matamos un rico Malbec también 🍷🍷🍷🍷.