Die Stadt hat sich auf einen Tag schlagartig verändert: Gegenüber nimmt ein Mann ein Sonnenbad auf der Dachterrasse, auf den Strassen werden die Röcke kürzer, die Dekolletés tiefer, Shorts und Flipflops werden herausgekramt: Frühling!!!! Strahlender Sonnenschein, sommerliche Temperaturen, gute Laune und dann auch noch Samstag!
Eigentlich wollten wir gar nichts machen, hat aber nicht ganz geklappt. Mit einem collectivo, einem Stadtbus, sind wir schon recht früh unterwegs zu einem großen Hallenflohmarkt. Kein Mensch weiß, was wir da wollen, am wenigsten wir. Aber ganz schön anzusehen ist er dann doch.
Dort beginnt dann unser Wandertag, der mich nach all den Jahren tatsächlich auf den Friedhof Chacarita bringt, an die Grabstätte von Carlos Gardel. Er hat die brennende Zigarette zwischen den Fingern und ist mit einer frischen Rose versehen – wie aus jedem Reiseführer. Anders als in La Recoleta sind hier kaum Touristen anzutreffen. Dabei ist dieser Friedhof noch wesentlich größer. Wir wandern ein bisschen herum, dann aber langsam wieder in Richtung Heimat. Die Wärme macht einen fertig. Außerdem haben wir für heute auch noch große Pläne: Heute Abend trifft sich die ganze Familie in einem Pub: Teresa und Marina werden singen, wir sind die Claquere.
Zunächst packen wir noch ein bisschen; frische Wäsche aus der Lavaderia ist rechtzeitig fertig geworden. Aber irgendwie sind wir bewegungslos. Wir müssten noch zu Jumbo, ein bisschen für die Reise einkaufen. Aber geht das nicht auch noch morgen?
Gegen sieben klingelt Anel, ein Stündchen später machen wir uns auf den Weg ins Barrio Norte. In einem Pub findet das Konzert statt. Federico steht schon mit Eintrittskarten vor der Tür, wir finden Plätze an der Wand. Ein Laden mit Holzverkleidung, dunkel, schummerig, eine Bar, in der ein Plätzchen für die Künstler freigehalten wird. Teresa scheint ziemlich nervös, Marina ist quicklebendig wie immer. Ein Mensch, der laut Programm Anwalt und Journalist ist, spielt den Moderator. Teresa singt im Duett mit einem Omar sehr schön das erste Lied, gefolgt von Marina, deren klassische Gesangsausbildung hier bestens zur Geltung kommt. Einige der folgenden Sänger haben eher Mut als Stimme, und der Sopran der Lehrerin, die das letzte Drittel des Konzerts bestreitet, verlangt meinen Nerven alles ab. Kurz nach elf gibt es den letzten tosenden Applaus. Wir verabschieden uns von Fede, Teresa, deren vier Töchter Marina, Soledad, Juliana und Inez, küssen Willys Töchter Victoria und Ana Paula und fahren mit Anas Freundin Norma zurück in die Godoy Cruz. Schreckliche Erfahrung: Jetzt um Mitternacht sind fast alle Restaurants schon zu. Was ist bloß aus Buenos Aires geworden? Nach einem Marsch um den Block landen wir in der Bar gegenüber. Das Essen ist erwartungsgemäß schlecht, der Wein akzeptabel. Kurz nach eins sind wir endlich zu Hause…
Muss ich wieder den Text vervollständigen…Gardel.. In Toulouse geborener weltberühmter tangosänger..
Das war wirklich wieder nachlässig. tse, tse… Ergänzung: Relativ jung in den 30ern bei reinem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Soetwas macht einen unsterblich.
Godoy Cruz, welche Nummer? Ihr habt alles richtig gemacht. Zweimal hintereinander Sommer. Die Bäume werden schon bei euch grün..
Willst doch wieder mit earth vor der Tür lauern 🙂 2888. Und du hast recht, es grüüüüüünt und blüüüüüüüüht langsam. Und morgen, Montag, geht es lohooooos!