Eigentlich wollten wir ja noch einen Zwischenstopp einlegen, weil 650 Kilometer Landstraße mit vielen, vielen Lastwagen wirklich eine Herausforderung sind. Aber dann hat es uns doch gepackt. Raus aus La Pampa, rein in die Provinz Buenos Aires mit ihren schönen Estancias, den riesigen Viehherden, Lagunen mit Flamingos und viel, viel Grün.
Die Fahrt durch Felder und Wiesen geht über eine fast schnurgerade Straße, die RN 5, – die einzige Chance, mal zu überholen. Das machen Argentinier am liebsten in Kurven, vor Anhöhen, Kreuzungen und bei nahendem Gegenverkehr. Einige Situationen, die wir beobachten, lassen das Blut in den Adern gefrieren. Juan bleibt gelassen, ich atme flach… An einer Tankstelle erfahren wir, dass unsere Wohnung wider Erwarten doch noch nicht frei ist, also buchen wir ein Hotel und schlängeln uns weiter. Je näher die Stadt, desto irrer der Verkehr. Unvorstellbar! Und da wir ja nun ein paar Monate Landeier fahren, erscheint uns alles noch verrückter. Verkehrsregeln sind nicht einmal Richtlinien, das hatten wir verdrängt.
Trotzdem kommen wir in die Chile 80. Unser Unique Art Madero Hotel liegt schräg gegenüber der Wohnung, die wir gemietet haben, der Parkplatz ungefähr einen Kilometer entfernt. Das erste Zimmer, das wir beziehen, hat so gut wie kein Licht. Protest, Umzug. Das Apartment können wir morgen erst um 19 Uhr beziehen, erfahren wir. Das sehen wir dann. Morgen erzählen wir auch der Familie, dass wir wieder da sind. Morgen…
Jetzt stürzen wir uns erst einmal ins Leben, gehen auf den belebten Strassen von San Telmo essen. Immer noch um die 22, 23 Grad und die Stadt ist voll. Wo gibt es das sonst auf der Welt in dieser Form? Nicht in New York, nicht in Paris, Rom oder London. Vielleicht noch in Berlin in warmen Sommernächten. Wunderbar!
Morgen improvisieren wir einfach weiter…