Nachdem wir den ganzen Tag bei unentschiedenem Wetter nichts anderes getan haben, als Seite um Seite in unseren Büchern zu lesen, nehmen wir gegen sieben Anlauf ins nächste Abenteuer: Es regnet, deshalb wird es mit dem Lauf nichts, also fahren wir mit dem Auto Richtung XYs.
Wir haben bei Steve, dem Enten-Gott, einen Tisch zum Thai-Dinner reserviert. Vor der Tür der XYs warten wir eine Sekunde, werden dann aber auch schon von Sonia ins Restaurant gewunken. Begrüssung mit Küsschen – waren wir je woanders? Steve hantiert schon in der Küche, XYs kommen durch den Regen von gegenüber hineingestürmt. Yie hat sich fein gemacht – grober Fehler: Zu kühl fürs hübsche Hemdchen. Also Kehrtwende, sind ja nur wenige Meter. Ordentlich verpackt ist sie auch sofort wieder da.
Heute ist besonders viel los bei den beiden: 16 Gedecke auf vier Tischen – rien ne va plus in unserer putzigen Spelunke. Sonia wieselt herum, das dünne Haar heute mal hochgezwirbelt, statt zu Zöpfchen gebunden. Steve werkelt konzentriert in der Küche. Als Wasser, Wein und Bier auf dem Tisch stehen, bringt der drahtige Schotte auch schon die erste Schüssel: Reis. Es folgt eine mit Garnelen, eine weitere mit Huhn, die dritte mit Rinderfilet. Alles schwimmt in würzigen Sösschen. Die Garnelen haben es sich in Kokosnussmilch und Kurkuma gemütlich gemacht, das Huhn in Kokos und Knoblauch, das Rind in einer dunklen Sosse mit bunten Kräutern. Es schmeckt alles grossartig! Jedes Gericht für sich hat eine bestimmte Schärfe, aber nichts ist so scharf, dass es die anderen überdecken würde. Gekonnt!
Mittlerweile füllt sich der Laden: Drei Vierpacks aus Britannien, jeweils zum Filet Wellington angetreten. Steve schnibbelt und serviert, Sonia huscht und sorgt für Nachschub, klärt Getränkewünsche und swingt zu lateinamerikanischer Musik. Sie sieht ein bisschen aus wie ein Monchichi – sehr süss! Heute erfahren wir, dass sie aus Brasilien stammt. Das passt!
Nach dem Thai-Gedicht verblüfft uns Steve mit der Frage, ob wir ein Dessert wollten. Er hat Cheese cake mit Erdbeermousse oder Passionsfrucht. Wir nehmen einmal Erdbeer mit vier Löffeln, dann noch einen einheimischen Kräuterlikör. Und schmieden einen Plan: Da Steve ja alles kochen kann, soll er das nächste Mal Boeuf Straganoff auffahren. Mit Rösti. Doch lieber mit Schichtkartoffeln? No way! Montag werden wir sehen, was er zaubert.
Nun fahren wir erst einmal nach Hause, lesen einen Moment, da fällt uns ein, dass man ja auch noch einen Kaffee trinken könnte. Umgehend sitzen wir im Pingouino. Leider ist Kittekat, die putzige Waliserin, nicht da. Aber nett bedient werden wir trotzdem. Nice. Really nice.