Die Chinesen haben immer schlechte Laune, ziehen einen über den Tisch, man hat ohne Chinesisch keine Chance, durchs Land zu reisen, das Volk hungert, alles ist schmutzig, immer nur Smog – all das ist Quatsch, auch wenn es xmal online verbreitet wurde und wird. China ist hinreißend ! Wir haben unser Visum bis zum Anschlag ausgereizt und sind mit staunenden Augen und schmerzenden Füßen durchs Land gereist. Die Chinesen, die wir getroffen haben, waren alle ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Wenn mal gar nichts klappen wollte, haben wir gemeinsam im Langenscheidt ohne Worte gesucht und immer mit einem Lächeln eine Lösung gefunden. 30 Tage China sind zwar eigentlich nichts für so ein großes Land, aber wir haben zumindest einen Eindruck gewonnen – und der ist ganz und gar positiv. Irgendwie hat auch immer alles gut geklappt, sogar die spontane Entscheidung, mangels Platz im Zug statt nach Xiamen doch noch nach Peking zu reisen, war grandios. Was hätten wir – außer einem netten Abend mit Heike und Christian – verpasst! Doch, doch, das war alles ganz super! Sogar der gestrige Abend, an dem wir doch gar nichts mehr machen wollten. Denn leider hat unsere externe Festplatte den Geist aufgegeben. Also haben wir uns noch einmal aufgerafft, sind zu Apple getobt und haben für Ersatz gesorgt. Sogar das war irgendwie toll, weil wir ein kleines bisschen Stolz auf uns waren, weil wir uns ein wenig in Peking auskennen 🙂
Dennoch: heute war der letzte Tag. Wir werden China vermissen, auch wenn uns der Kloakengestank im Bad des Penta-Hotels garantiert nicht fehlen wird. Mit der U-Bahn und dem Airport-Express für 25 Yuan sind wir zum Flughafen, haben bei Vietnam Airlines eingecheckt, bei der Security unser feines Obstmesser eingebüßt – und sind los.
Dreieinhalb Stunden später sind wir in Hanoi und damit wieder in einer anderen Welt gelandet. Der Fahrer, den wir online im Hotel gebucht haben, hat artig gewartet und uns dann in die Altstadt gefahren. Erster Eindruck: wesentlich weniger hektisch als Peking. Auch wenn Tausende Roller unterwegs sind. Leider war es schon dunkel, als wir gelandet sind und somit haben wir noch nicht allzu viel gesehen, aber eines ist mal klar: In Peking haben wir zwischen all den grandiosen Neubauten immer die Hutongs und das Ursprüngliche gesucht – hier verhält es sich umgekehrt. Hier ist alles alt, belebt, verwohnt, spannend. Wenig Neon, bisher keine big names. Wir sind gespannt ! In unserem Hotel, dem Golden Cyclo, haben dir uns erst einmal eine Runde geärgert: das gebuchte Zimmer hatte nicht mal ein Fenster. Aber noch bevor wir das entdeckt hatten, gab es schon die Upgrade- Alternative. Dafür gab es abends um 8 im Restaurant nichts mehr zu essen, also sind wir gleich mal um den Block gegangen und haben unser belebtes Altstadtviertel ein bisschen beschnuppert, irgendwo ein Sandwich gegessen und ein Bier getrunken und wollen nun mal morgen gucken was Hanoi zu bieten hat. Ach ja: es gibt wieder ganz ohne kryptische Umwege Google und Facebook. Und wahrscheinlich klappt es auch mit Youtube. Und nachdem wir in Peking die letzten beiden Tage ein wenig gefröstelt haben, kann in Hanoi bei 29 Grad am frühen Abend davon keine Rede mehr sein 🙂
Vietnam
30 días en China, no lo puedo creer!! el relato fué muy apasionante y la verdad, me da un poco de pena.
Los prejuicios están en todos lados, luego cuando conocés la realidad te das cuenta que te mintieron