Transsib 2018 – Über den Ural

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Den Wecker haben wir auf vier Uhr gestellt, sind aber – wie immer bei frühen Flügen, Zügen & Co – bereits vorher wach. Unser Zug Nr. 16 von Kazan nach Jekaterinburg fährt um 5:42 ab. Genau in dieser Minute geht auch die Sonne auf… Der Weg ist kurz zum Bahnhof, nur einmal über die Strasse. Wie immer in Russland ist der Zug aus Moskau auf die Minute pünktlich. Unser heutiger Schaffner ist natürlich nicht vergleichbar mit „Je m’appelle“, will aber schon kurz vor sechs von uns wissen, was wir zum Mittagessen haben wollen, das um 10 Uhr Kazan-Zeit, 12 Uhr Jekaterinburg-Zeit, serviert werden soll. Wir bestellen wieder Suppe und Beef Stroganoff, bekommen für üppige 360 Rubel jetzt noch schnell zwei Kaffee und schlafen erst einmal ein paar Stunden.

Eine Kabine 1. Klasse ist auf diesen langen Strecken einfach unschlagbar. In der zweiten Klasse haust man zu viert, in der dritten sogar im offenen Waggon zu 56, jeweils auf Liegeflächen. Wir müssen auf niemanden Rücksicht nehmen, lümmeln uns diwanmässig auf die Betten und sind allein mit uns und der Aussicht. 12 Stunden Fahrt liegen vor uns. Riesige Wälder, Tundra, mal ein Dörfchen, dann ein grosser Fluss, ein Weiher… Auffällig ist, dass wir während der ganzen Fahrt, abgesehen von ein paar Kühen, kein einziges Tier sehen. Nicht einmal Vögel können wir ausmachen.

Kilometer um Kilometer rattert der Zug nach Osten. Um halb zehn kommt tatsächlich das Essen. Das Stroganoff ist gruselig, ebenso das Kartoffelpüree. Aber wir haben ja noch jeder zwei Brötchen im Willkommenspack, in dem ausserdem noch jeweils ein Tafel Schokolade schlummert. Die lassen wir aber genau unberührt wie die Poker-Karten, die wir mitgebracht haben. Unentbehrlich dagegen sind die blauen Hausschuhe, die die Bahn stellt.

Wenn es langweilig oder anstrengend wird, aus dem Fenster zu gucken, machen wir ein Nickerchen, lesen ein bisschen oder tun einfach nichts. Sehr gemütlich!

Nachmittags gucken wir mal in den Speisewagen – kein Mensch. Es gibt jeweils ein winziges Sandwich, dazu tschechisches Bier, bevor wir uns wieder ins Abteil trollen. Man wird ja leicht autistisch… Irgendwann höre ich jemanden Englisch sprechen. Aha, ein Paar, ungefähr in unserem Alter, ist auch mit an Bord. Vielleicht hat der Schaffner bei ihm mehr Glück, seine Souvenirs zu verscheuern. Wir wollen weder Teetassen, noch Puppen oder USB-Sticks; wir wollen einfach nichts.

Die Landschaft wird hügeliger, je näher wir dem Ural kommen. Jekaterinburg – richtiger eigentlich: Ekaterinburg – liegt östlich des Gebirgszuges und ist damit die letzte Station in Europa auf unserer Reise. Was dann kommt, ist Asien. Vom Gebirge bekommt man auf dieser Strecke wenig mit; die Trasse verläuft in 400, höchstens 500 Meter Höhe. Also weiter Wälder, Moore, sich färbende Blätter, die am diesem trüben Regentag nicht so brillant sind, aber das wird schon noch. Indian Summer in Russland.

Apropos Asien: Natürlich haben wir Erdbeben und Tsunami auf Sulawesi mitbekommen. Wir werden noch sehr genau überlegen müssen, wohin der Weg uns nach China führen wird.

Aber erst einmal geht es in die Stadt, die einmal nach einem General Sverdlovsk hiess. Berühmt ist Jekaterinburg natürlich dafür, dass hier 1918 die Zarenfamilie umgelegt wurde. Wir wissen ein bisschen über die Stadt, die vor uns liegt, alles andere sehen wir uns ab morgen an.

Wir sind geschafft, als wir kurz nach halb neun Ortszeit – zwei Zeitzonen übersprungen – an der Rezeption des Marins Park Hotel stehen, das direkt gegenüber dem Bahnhof liegt. Mit unseren Reservierungen hat alles geklappt, aber plötzlich will das Maschinchen unsere visa cards nicht. Juans nicht, meine nicht. Was ist los mit der DKB, seit Jahren unsere Reisekarte? Die Ing-Diba visa richtet es dann… Unser Verdacht ist, dass an der Rezeption irgendetwas Technisches ausser Rand und Band geraten ist. Denn als wir im Restaurant mit der besagten Karte zahlen, klappt alles gut. Das Hotel ist riesengross, stand schon zu Sowjetzeiten. Inzwischen wurden die Zimmer renoviert, pverall ein bisschen Neon montiert. Sieht aber irgendwie trotzdem noch so aus wie in den 80er Jahren. Für zwei Nächte kein Problem.

Wir naschen im Restaurant von einem langweiligen Buffet. Juan muss sich schonen, weil er ein Kratzen im Hals hat und die Nase läuft. Hoffentlich ist das morgen besser! Schon vor elf liegen wir fix und fertig in den Buntkarierten, die hier glücklicherweise weiss sind…

 

Pusimos el despertador a la 4 de la mañana, pero como siempre sucede cuando volamos , o tomamos un tren o lo que sea, estamos despiertos cuando suena. 

Nuestro tren nº 16 de Kazán a Ekaterimburgo sale a las 5:42. Exactamente en este minuto sale el sol… El camino a la estación es corto, sólo al otro lado de la calle. 

Como siempre en Rusia, el tren de Moscú al minuto puntual. 

Nuestro guarda de tren o encargado del vagón, no es comparable con „Je m’appelle“, el que tuvimos hasta Kazan, pero quiere saber de nosotros, poco antes de las 6 de la mañana, lo que queremos para el almuerzo, que se servirá a las 10 horas de Kazán, 12 horas de Ekaterimburgo. Pedimos sopa y carne Stroganoff de nuevo, tomamos dos cafés por 360 rublos y dormimos unas horas.

Una cabina de primera clase es sencillamente lo mejor, en estas largas distancias. En la segunda clase hay cuatro personas por cabina, en la tercera clase hay 56 personas en divisiones que no son cabinas, porque son abiertas y partes de las cuchetas están también a lo largo del pasillo del vagón abierto. 

Por delante tenemos 12 horas de viaje solos en nuestra cabina con total privacidad. Vemos grandes bosques de abedules, tundra, a veces un pequeño pueblo, luego un gran río, un lago… Llama la atención que no veamos ni un solo animal durante todo el viaje, salvo unas pocas vacas. Ni siquiera pudimos ver pájaros.

Kilómetro tras kilómetro el tren viaja hacia el este. La comida llega a las 9:30. El Stroganoff es espeluznante, al igual que el puré de papas. Pero todavía tenemos dos pancitos de nuestro paquete de bienvenida, cada uno de los cuales también contiene una barra de chocolate. También aparte de ese paquete, recibimos un estuche con productos de tocador y las indispensables pantuflas.

Cuando resulta aburrido o agotador mirar por la ventana, tomamos una siesta, leemos un poco o simplemente no hacemos nada. ¡Muy acogedor!

Por la tarde echamos un vistazo en el vagón restaurante, no había nadie allí. Comimos un pequeño sándwich y tomamos una cerveza checa antes de volver al compartimiento.

Es fácil volverse autista… A veces oigo a alguien hablar inglés. Aha, una pareja, de nuestra edad, también está a bordo. 

El guarda viene a nuestra cabina con una caja, queriéndonos vender souvenirs y nosotros no le compramos nada.

 A medida que nos acercamos a los Urales, el paisaje se vuelve más montañoso. Ekaterimburgo se encuentra al oeste de la cordillera y es por lo tanto la última parada en Europa en nuestro viaje. Lo que sigue es Asia. En este tramo no se notará gran parte de la montaña, la ruta discurre a 400, como máximo a 500 metros sobre el nivel del mar. El paisaje es de bosques con hojas coloridas por el otoño, que no son tan brillantes porque el día está nublado y lluvioso

El tren llegó puntual como siempre y poco después de las nueve y media hora local -saltándonos dos zonas horarias- nos encontramos en la recepción del Marins Park Hotel, que se encuentra justo enfrente de la estación de trenes de Ekaterimburgo.

Todo salió bien con nuestras reservas en el hotel, solo en la recepción tuvimos un problema porque ni mi tarjeta de crédito, ni la de Juan eran aceptadas. Tuvimos que recurrir a otra tarjeta que tenemos…. Nuestra sospecha es que algo técnico se ha salido de control en la recepción. Porque cuando pagamos en el restaurante con dicha tarjeta, todo sale bien. El hotel es enorme, ya estaba en la época soviética. Las habitaciones, se nota, han sido renovadas, en general con un poco de decoración, pero siguen pareciéndose a las de los años 80. No hay problema por dos noches.

Comemos un bufete aburrido en el restaurante. Juan tiene un poco de dolor en la garganta y le está saliendo secreción nasal. ¡Espero que este mejor mañana! Ya antes de las once estamos en la cama.

2 Kommentare zu „Transsib 2018 – Über den Ural“

  1. Einfach faszinierend, eure Reise bei Andando mit verfolgen zu können! Ich liebe die Berichte und freue mich auf den nächsten. Tausend liebe Grüße aus Deutschland von Sylt. Elke und Gerd

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