Transsib 2018 – St. Petersburgs Schatzkammer

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Texto en español🇦🇷
Die Sonne scheint, 12 Grad morgens um 8 – genau das Richtige, um in die 5-Millionen-Stadt an der Neva einzutauchen. Beim Frühstück beschliessen wir, dass wir dafür ab morgen Alternativen suchen werden; es ist einfach schlecht.

Egal, wir brauchen erst einmal Bares. Der nächste ATM hängt in einer Bank um die Ecke, maximal darf man hier 5000 Rubel abheben, also knapp über 60 Euro. Der Automat fragt artig, ob man grosse oder kleine Scheine wollte. Wir brauchen kleine, also spuckt die Kiste eine einzige 5000-Rubel-Note aus. Haben wir uns vertan? Das gleiche Spiel, ein zweiter Fünftausender. Aber wir sind ja in einer Bank, die können das kleinmachen. Nein. Das können sie nicht. Aber die Wechselstube, die dem Institut angeschlossen ist. Kurzes Gespräch (…), Nummer ziehen, warten, drankommen. Kein Pass mit? Kein Wechselgeld… Nächste Bank gegenüber, gleiche Geschichte. Ich denke schon daran, den armen Nikita aus dem мегафон (Megafon)-Shop einzuschalten, da fällt uns die dritte Bank ins Auge. Es wird mucksmäuschenstill, als ich der mächtigen Frau hinter dem schusssicheren Kassierhäuschen unser Problem auf meiner Art von Russisch schildere. Sie löst es souverän. Na also…

Wir fahren wieder mit der Metro Richtung Eremitage und fragen uns, wie die Russen das bloss machen mit den ständig wechselnden Temperaturen: Draussen weht ein kühler Wind – an den Winter wollen wir mal gar nicht denken -, in den Stationen und Zügen (und allen öffentlichen Gebäuden) ist es definitiv zu warm. Schwitzen gilt in Russland als unfein, also wie klappt das, frage ich mich mit Perlchen auf der Oberlippe? Finden wir noch raus. Die Metrostationen sind übrigens nichts für Klaustrophobiker: Immer voll, richtig voll zwischen fünf und sieben nachmittags. Und dann diese langen, langen Fahrten mit Rolltreppen ins Innere der Welt – das ist wirklich nichts für jemanden, der mit Enge nicht gut klarkommt.

Wir steigen um und in der Nähe der Isaakskathedrale wieder aus. Viel los bei dem guten Wetter. Natürlich sind unsere Freunde aus dem Land der aufgehenden Sonne auch schon wieder in Tausendschaften am Start. Die Kathedrale hatten wir ja nun, werfen noch einen Blick in die schönen Hotels Four Seasons und Aurora, dann marschieren wir an Zar Alexander (als Eherner Reiter das Wahrzeichen von St. Petersburg) vorbei flussaufwärts. Die Brücken über die Neva, die nur nachts geöffnet werden, um den Schiffsverkehr durchzulassen, lassen wir links liegen und flanieren direkt zum Schlossplatz mit seiner Alexandersäule. Wie beeindruckend! Gegenüber dem halbrunden Generalspalast mit Triumphbogen samt Siegesgöttin und Sechsspänner oben steht der traumschöne Winterpalast.

Vor den Eingängen haben sich Schlangen wie vor dem Vatikan gebildet. Mal sehen, ob der Tipp von Andersreisender.net, russlande.de und anderen Russlandprofis klappt: Um die teuren Onlinetickets (um die 20 US$) und vor allem die Schlangen zu vermeiden, suchen wir rechts vom Haupteingang einen Durchgang zwischen dem Winter- und dem alten Palast und lassen uns von dem Schild „Nur für online-Karteninhaber“ nicht abschrecken. Tatsächlich stehen links zwei grüne Automaten, von denen einer auch funktioniert. Für 700 Rubel pro Person (8,50) ziehen wir per visa card tickets und sind schneller in einem der grössten Museen der Welt, als in der Hamburger Kunsthalle. Das ist genauso gut wie die Idee, die Jacken in der Garderobe zu lassen. Dank an die Blogger und ihren Tipp!

Was kann man über die Eremitage sagen? Dass sie genauso spannend ist wie der Louvre, der Prado oder das Met. Dass die Sammlungen mehr als 60 000 Exponate umfassen. Dass sich meist viele, viele Menschen dort aufhalten. Wir beschliessen, uns einfach durch das Labyrinth der Säle des barocken Schlosses treiben zu lassen. Allein diese Säle sind spektakulär. Oder all die Rubens-Gemälde. Oder die Rembrandts. Oder Cranachs. Oder Breughels. Oder. Oder. Oder. Über vier Stunden sind wir unterwegs und ziemlich groggy. Manchmal umgeben von vielen anderen, manchmal ganz allein, was uns wirklich wundert. Zum Beispiel in der Byzanz-Ausstellung im dritten Stock. Ganz allein wandern wir an den Artefakte vorbei, atmen die Luft der Historie und sehen uns um: Wo sind denn die anderen? Auch die Iran-Ausstellung gehört uns überwiegend allein. Ganz anders bei den Rembrandts, einer Ausstellung der Leiden Collection, New York: hier wollen alle Selfies machen. Doof nur, dass gerade hier Fotos verboten sind. Mndestens eine eer zahlreichen Aufseherinnen wird einen erwischen, wenn man hier nicht gehorcht.

Man müsste im Winterschloss Wochen verbringen, um alles genau zu sehen, aber am bestens atmet man die Luft, schnappt hier und da was auf und schliesst sich dann mit einem opulenten Bildband irgendwo ein.

Wir sind nach unserem Rundgang fix und fertig, schnappen unsere Jacken und holen auf dem Schlossplatz erst einmal einen Moment Luft. Natürlich glühen die Füsse und die Kunst schwirrt durch den Kopf. Wir haben Hunger und Durst und suchen auf dem Nevskij Prospekt einen Laden, der Blinis und Pelmeni serviert. Beides finden wir im Ginza Project, einem Kellerrestaurant, in dem sich junge, wohlhabende Russinnen mit Rotwein die Kante geben. Wir trinken nur ein leichtes Bier zu den Crêpes – und Ravioli-Entsprechungen.

Tatsächlich treibt es uns anschliessend noch zum Platz der Künste, dem dortigen Puschkin-Denkmal und einigen Theatern. Ein begabter Musiker spielt Beatles und viele wippen mit: „Love, love me do“… Aber es reicht für heute! Mit der Metro Richtung Hotel und nur noch einen Wunsch: Schuhe aus!

Eine Stunde später gibt es Diskussionen über ein Restaurant fürs Dinner: Wir haben beide keine Lust, grossartig zu wandern, auch wenn die Rubinsteinskaya mit ihren Restaurants und Bars zu Fuss nur eine Viertelstunde entfernt ist. Also gewinnt schon wieder das dämliche „Pascal“ im Erdgeschoss. Juan isst ein Steak, ich ein unsägliches Club Sandwich. Wie schön, dass es Wodka gibt (und für den Argentinier armenischen Brandy…). Letzteres wiederholen wir noch in der Bar im 8. Stock und leiden ein bisschen mit dem Barmann, der im Grossbildfernsehen den UEFA Championscup (heisst der so?!?) zwischen Galatasaray und Lokomotive Moskau verfolgt. Für uns ist der Zug für heute abgefahren…

 
El sol brilla, 12 grados en la mañana a las 8 – exactamente lo correcto para sumergirse en la ciudad de 5 millones de personas recostada en el Neva. En el desayuno decidimos, que el desayuno es malo y tenemos que buscar alternativas.
Hoy lo primero que necesitamos es efectivo. El próximo cajero automático está en un banco a la vuelta de la esquina, aquí se puede retirar un máximo de 5000 rublos, es decir, un poco más de 60 euros. La máquina pregunta amablemente si usted quería billetes grandes o pequeños. Necesitamos pequeños, así que la caja escupe una sola nota de 5.000 rublos. ¿Cometimos un error? Igual en un segundo intento, un billete de cinco mil. Pero estamos en un banco. Preguntamos si nos pueden cambiar, No. No pueden hacer eso. Pero nos dicen que en la oficina de cambio, que pertenece al banco, lo hacen. Una breve conversación (…), sacar el número, esperar, …….¿No tienen los pasaporte? No hay cambio😩…. Próximo banco al otro lado, la misma historia. Ya estabamos por preguntarle por cambio a Nikita de la tienda мегафон (Megafon), cuando vemos el tercer banco. Allí la tímida empleada nos manda a una oficina de atrás con una poderosa cajera rusa, que tiene una cara de mejor no tengas problemas conmigo y nuestro problema se solucionó, tenemos cambio.
Tomamos el metro hasta la estación cerca del Hermitage, el antiguo palacio de invierno, hoy el museo más importante en St. Petersburgo y nos preguntamos cómo hacen los rusos con las temperaturas en constante cambio: Afuera sopla un viento fresco – no queremos pensar en el invierno en absoluto – en las estaciones y trenes (y en todos los edificios públicos) hace definitivamente demasiado calor. En Rusia, la transpiración se considera impura, así que ¿cómo funciona? Vamos a averiguarlo. Las estaciones de metro no son para gente claustrofóbica: siempre llenas, realmente llenas entre las cinco y siete de la tarde. Y además estos largos, largos viajes con escaleras mecánicas al interior del mundo – eso no es realmente para alguien que no se lleva bien con la estrechez.

Cambiamos de tren y nos bajamos cerca de la Catedral de Isaac. Hay mucho que hacer con el buen tiempo. Por supuesto, nuestros amigos de la tierra del sol naciente ya están presentes, caminando de a miles. La catedral ya la habíamos visto bien en su interior, ahora, le echemos un vistazo desde el exterior con buen tiempo. También pasamos por los hoteles Four Seasons y Aurora, luego marchamos pasando por el monumento del zar Alejandro (como jinete el símbolo de San Petersburgo) río arriba. Dejamos los puentes sobre el Neva, que sólo se abren por la noche para dejar pasar el tráfico de barcos, a la izquierda, y caminamos directamente a la plaza del castillo con su columna de Alexander. Qué impresionante! El arco triunfal y diosa de la victoria y su carruaje de seis caballos, enfrentado al hermoso Palacio de Invierno.
Frente a las entradas al museo, se han formado largas colas para entrar. Nosotros buscamos otra entrada, recomendada en internet, donde hay máquinas que expenden entradas y son más baratas que las que la gente compra online, 20 US$.
Efectivamente en una calle secundaria entre dos edificios del museo, encontramos dos maquinas que expenden entradas y pagamos 700 rublos por persona (8,5€) y lo mejor de todo, entramos ahí mismo por una entrada sin ninguna cola.

¿Qué podemos decir de l’Hermitage? Que es tan excitante como el Louvre, el Prado o el Metropolitan. Que las colecciones comprenden más de 60.000 piezas. Que en su mayoría hay mucha, mucha gente allí. Decidimos simplemente vagar por el laberinto de salas del castillo barroco. Estas salas por sí solas son espectaculares. O todos los cuadros de Rubens, o de Rembrandt, o de Cranach, o de Breughel, o de, o de, o de. Durante cuatro horas estuvimos dando vueltas, ya un poco groguis . A veces rodeados de muchos otros, a veces solos, lo que realmente nos sorprendió, pero es así. Masas de turistas se quieren sacar selfis con los Rembrandt pero cuando miramos en otras salas, por ejemplo Bizancio o una con arte de Iran, prácticamente éramos los únicos allí.
Uno tendría que pasar semanas en el castillo de invierno para ver todo exactamente.
Después que terminamos o decidimos terminar, Buscamos nuestras camperas en el guardarropa de museo y salimos a la plaza del castillo a tomar un poco de aire. Por supuesto que nuestros pies están calientes, a punto de explotar y nuestra cabeza mareada de tanto arte. Tenemos hambre y sed y estabamos buscando un restaurante que sirva blinis y pelmeni, una especialidad de aquí, en la avenida Nevskij Prospekt. Encontramos ambos en el Proyecto Ginza, un restaurante, bodega en el que jóvenes y adineradas mujeres rusas se estaban dando el toque final con vino tinto. Sólo bebimos una cerveza ligera con los equivalentes a crepes y ravioles.
Más tarde caminamos al lado del canal hasta una calle trasversal que nos llevó hasta la Plaza del Arte, el monumento a Pushkin y algunos teatros. Un músico talentoso Tacaba los Beatles „Love, love me do“……
Hoy no queremos más, volvemos con el metro hasta el hotel y tenemos un solo deseo ¡descalzarnos!
Cenamos nuevamente en Pascal aunque el plan era ir hasta la calle Rubinsteinskaya, donde están todos los restaurantes, pero estamos agotados. En el bar del octavo piso una vodka, un brandy armenio y hasta mañana…..

13 Kommentare zu „Transsib 2018 – St. Petersburgs Schatzkammer“

  1. Oh, welch schöne Fotos!!! Ein Kommentar. Ein Satz eurer Erzählung hat mich plötzlich zucken lassen: Iran-Ausstellung.
    Über 30 Jahre habe ich ein aktives Geschäft mit dem Iran betrieben. Aber mit meiner jüdischen Religion war es nicht angebracht in den extrem islamischen Staat zu reisen. Ich hätte also gerne etwas mehr über meiner „Heimat“ erfahren.
    Wie ich sehe und lese, wird Eure Reise immer interessanter… und mit Deinem Schreibtalent fühlt es sich an, als wäre ich mit dabei.

  2. Sehr kurzweiliger Beitrag, musste beim Lesen ein paar Mal schmunzeln 🙂 Man bekommt einen guten Eindruck, wie es zu geht in St. Petersburg. War selber noch nie dort, möchte das aber bald ändern. Die Architektur und Museen muss man einfach sehen! LG, Tamara

  3. Das ist ja eine herrliche Geschichte mit dem Geld wechseln und den Tickets vom Automaten. St. Petersburg hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm aber nach diesem Bericht und den tollen Fotos hast Du mich neugierig gemacht. Ich schau mich mal weiter um hier. Liebe Grüße Katja

  4. Ein toller Artikel! Als ich das mit den endlosen Rolltreppen gelesen habe, habe ich direkt an ein ähnliche Situation in Lissabon zurück gedacht. Da wurde mir auch etwas anders bei den steilen und langen Rolltreppen!
    Wirklich schöne Fotos und sehr gut geschrieben, St. Petersburg sollte ich wohl auch auf meine Liste setzen 🙂

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