Transsib 2018 – Augen auf in Peking

 

 

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Texto en español🇦🇷
Der Tag beginnt mit dem festen Vorsatz, es heute wirklich mal ein bisschen ruhiger angehen zu lassen, einfach nur durch die Stadt zu trödeln. Wir frühstücken – Fehler! – sogar im Hotel, das Inner Mongolia heisst und genau die dortigen Speisen auch schon zu früher Stunde hier serviert. Auch egal, ein handwarmes Spiegelei tut’s ja auch.

 

Nun wird DiDi, die chinesische Taxi-App, einem Test unterzogen: Genau wie bei Yandex in Russland bekommen wir via App die Mitteilung, welcher Wagen wann vor der Tür steht und was es kostet, zum Ziel zu fahren. Abgerechnet wird dann – anders als in Russland – unbar per Kreditkarte. Das ist besonders in China ungeheuer praktisch. Zwar haben wir immer Visitenkarten des Hotels dabei, damit wir irgendwie wieder nach Hause kommen, aber das mit der Angabe eines anderen Ziels auf Chinesisch kann leicht ins Auge gehen. Nun geben wir’s – englisch – ein, setzen uns in den nie als Taxi gekennzeichneten Wagen, sagen nur „ni hao“, also „guten Tag“, und lassen den Fahrer zum Ziel kurven.

 

Der Verkehr hier in Peking ist nicht ohne. Natürlich: Es leben hier rund 22 Millionen Menschen. Dass da einiges los ist, kann man sich vorstellen. Aber es ist noch viel mehr. Seit einigen Jahren dürfen Mopeds, Dreiräder und Motorräder nur elektrisch betrieben werden. Das ist gut für die Umwelt, aber lebensgefährlich für andere Verkehrsteilnehmer – man hört sie kaum noch, wenn sie ungebremst auf einen losfahren.

Ganz unten an der Nahrungskette hängt der Fussgänger. Für ihn wird nicht gebremst, soll er doch springen! Fahrräder sind am zweitschlechtesten dran, dann kommen die Dreiräder, die hier als Transportwagen für Menschen und Waren eingesetzt werden, danach Motorräder, dann Autos und Busse. Zweispurige Strassen werden durchaus auch drei- oder vierspurig genutzt, die ganz breiten Strassen so, dass man Metall oder Knochen gerade mal nicht knirschen hört. Wir sehen aus unserem Taxi Situationen, bei denen einem manchmal der Atem stockt. Und wir sind hart gesotten: Buenos Aires ist auch nichts für Feiglinge!

 

Zu unserer Freude kommen wir wohlbehalten am ersten Ziel an: Yabao Road. Es ist bekannt, dass das hier früher mal das russisches Viertel gewesen ist. Neu für uns: das ist es noch oder wieder! Plötzlich kann ich wieder alles lesen (aber nicht unbedingt verstehen), denn es wird in kyrillischer Schrift auf Russisch geworben. Wir gucken in ein riesiges Haus, in dem lauter kleine Geschäfte vor allem Pelze anbieten. Hier hört man kein „xièxiè“, hier sind wir wieder beim „spaciba“. Das ist schon merkwürdig! Als sei man aus Versehen in einen fremden Traum geraten. Mit leichtem Blinzeln sieht man dann auf der gegenüber liegenden Seite „Les Baguettes de Paris“. Wir machen uns – wieder per DiDi-Taxi – aus dem Staub.

 

Was immer heute in uns gefahren sein mag: Wir steuern den nächsten Shopping-Tempel an, den Hongqiao Pearl Market in der Nähe des Himmelstempels. Neben vielen, vielen Perlen gibt es hier ebenso falsche Kaschmir- und Seidenklamotten.  

Haben wir masochistische Neigungen? Nächstes Taxi, nächste Mall. Diesmal die berühmte Silk Road. Handtaschen von Nicht-Gucci, krumme Louis Vuittons, Klamotten, auch Abendmode mit passenden Schühchen, Smartphones, die fast von apple sind – und zum ersten Mal ein paar Westler mehr als an anderen Orten. Ein Gutes hat die hier überall existente Handy-Kultur auf jeden Fall: Jeder Verkäufer ist über das Gerät gebeugt, nur selten will jemand aggressiv Geschäfte machen. Und schon mal überhaupt nicht mit uns.

 

Wir haben inzwischen Hunger. Da es unser vorletzter Tag in Peking ist, wird es Zeit für eine Peking-Ente. Eine Filiale der bekannten Da Dong-Kette ist direkt an der Silk Road. Aber sie haben keine Ente mehr. Also wieder Taxi. Jetzt beginnt ein Problem: das blödeste aller alten Smartphones, unser Reise-Huawei, frisst offenbar heimlich seinen Akku, geht doppelt so schnell wie ein iphone in den Knick. Das will wirklich etwas heissen! Wir sind bereits im roten Bereich. Man muss das Ding einfach aus dem Fenster werfen. Feierabend.

 

Aber dieses DiDi schafft das dumme Ding noch. Wir fahren wieder quer durch die Stadt in eine Filiale des Spezialisten „Jingzun Peking Duck Restaurant“ im Diplomatenviertel. Normalerweise geht hier nichts ohne Reservierung, aber wer isst halb fünf nachmittags Pekingente? Sie wird mit Gurke, Lauch, dickflüssiger Hoisinsauce und einem Schälchen Zucker (?!) serviert, ist kross auf der Haut und zart im Fleisch und schmeckt grossartig! Und mit knapp 18 Euro – 138 yuan – ein absolutes Schnäppchen. Ausser uns isst ein schwedisches, eindeutig in Peking ansässiges Damenquartett viel Leckeres (wahrscheinlich können sie die Ente nicht mehr sehen). Dann kommt noch ein französisches, später ein australisches Paar – wie wir auf der Jagd nach Pekingente. Tripadvisor, Lonely Planet, Marco Polo – sie alle kennen diesen Laden. Der Schlenker hierher hat sich wirklich gelohnt. Da das dumme Telefon (nur dieses hat eine chinesisches Karte und damit Anschluss an DiDi) aufgegeben hat, versuchen wir gegenüber im Holiday Inn Express eines der Taxis zu schnappen – vergeblich; die warten auf eine Tour zum Flughafen. Also winken wir eines von der Strasse, bestehen auf Taxameter und fahren durch dichtes Verkehrsgewühl und wiederum heikelste Situationen zurück ins Hotel. Mal Luft holen, denn heute hat der Smog ein bisschen auf den Bronchien gelegen. Und morgen besorgen wir uns ein neues Telefon, schätze ich einmal…

 

Kleiner Nachtrag: das Telefon haben wir doch heute noch besorgt. Theoretisch wollten wir es im feinen Huawei Store in den Malls at Oriental kaufen. Die haben allerdings kein Kartenlesegerät. Also mit der Verkäuferin quer durch die Riesenmall bis zur Fussgängerzone Wanfuling Road (!). Im dortigen ChinaMobile klappt es auch nicht mit der visa card. In China sollte man WePay oder ähnliches haben… Wir bedanken uns und hauen ab. Gegenüber in einem anderen Laden geht dann alles ohne Probleme.

 

Ordentlich genervt suchen wir ein Taxi. Zu dieser Zeit – kurz vor zehn abends – ist der Ansturm gross, darum cruisen viele Privatwagen auf der Suche nach Kundschaft durch die Gegend. Sie kennzeichnen sich mit einem roten Leuchtbändsel am Rückspiegel. Man muss hier hart verhandeln, aber in Ermangelang der Landessprache klappt das kaum. Einer will besonders vertrauenswürdig wirken und beteuert, er fahre für Uber. Er brabbelt dann auch in sein phone, macht einen horrenden Preisvorschlag. Habe ihm die Zentrale gerade mitgeteilt. Das ist insoweit interessant, als es Uber auf dem chinesischen Festland nicht mehr gibt…

 

Also ein reguläres Taxi. Meter? Klar! Im Auto fragt der unfreundliche Geselle, ob 30 yuan ok sind. 3,70 – naja, Hauptsache ab ins Hotel. Er fährt zwar in die falsche Richtung, gibt uns während der Fahrt 70 yuan für einen Hunderter. Den reklamiert er, weil er einen winzigen Riss hat. Hä? Nächster Schein – auch nicht ok. Also ein Dritter. Inzwischen halten wir am Strassenrand und haben auch die Schnauze voll, steigen aus und lassen ihn lamentieren.

 

Nun sind wir noch weiter weg vom Hotel, Taxis nicht in Sicht. Dann eben wieder zu Fuss. Ermattet lassen wir uns in der mongolischen Hotelbar auf Bänke sinken. Ein Bier, Juan isst noch ein paar Pelmeni. Die Bar in unserem eleganten Hotel soll wohl eine Art Jurte aus der Inneren Mongolei darstellen; wir wissen es nicht. Sie ist vollgemüllt mit folkloristischen Kinkerlitzchen, viel Holz, kaum Licht. Aber das Bier ist kalt. Als wir bezahlen wollen, kommt Unruhe auf. Die Kellnerin erklärt etwas. Nur: was? Irgend etwas stimmt mit unserem Geld nicht. Gemeinsam zur Rezeption, da spricht man eine Spur Englisch. Unsere Scheinchen werden durch eine Maschine geschoben. Sieben sind gut, drei sind falsch. Falsch? Wir haben das Geld doch gerade aus einem Bankautomaten gezogen. Die können uns doch kein Falschgeld geben? Der Typ an der Rezeption hilft uns auf die Sprünge: taxi driver? Hat uns diese miese Ratte doch tatsächlich per Trickbetrug Falschgeld angedreht! Wenn wir den erwischen! Sollte unter 1,4 Milliarden Chinesen ja nun gar kein Problem sein!

 

 

 

El día comienza con la firme resolución de tomárselo un poco más tranquilo hoy, sólo dar alguna vuelta por la ciudad. Desayunamos en el hotel, el primer error! – Aquí en el hotel llamado Inner Mongolia, sirven un desayuno occidental, pero la mayoría es al gusto de los chinos. Nosotros necesitamos por lo menos un huevo frito.

Ahora estamos probando DiDi, la aplicación china para taxis. Al igual que con Yandex en Rusia, recibimos un mensaje a través de la aplicación, con el número de patente del auto, color y el precio que costará ir hasta el destino elegido. A diferencia de lo que ocurre en Rusia, se facturará sin efectivo mediante la tarjeta de crédito que le dimos a la aplicación. Esto es especialmente práctico en China, no tenemos que hablar nada con el conductor. Aunque siempre tenemos una tarjeta de visita del hotel con nosotros para que podamos volver a casa mostrando la dirección en chino. Ahora entramos en el taxi, decimos sólo „ni hao“, „buen día“, y dejamos que el conductor se dirija al destino, porque el ya tiene toda la información.

El tráfico aquí en Pekín es muy especial. Por supuesto, hay alrededor de 22 millones de personas viviendo aquí. Hay muchos cambios, es imaginable. Desde hace algunos años, los ciclomotores, triciclos y motocicletas sólo pueden funcionar si son eléctricos. Esto es bueno para el medio ambiente, pero pone en peligro la vida de otros usuarios de las calles, apenas se les puede oír cuando se acercan.

El peatón está primero en la lista de peligro. Nadie va a frenar, ¡mejor es que saltes! y en esa escala las bicicletas , después los triciclos, que se utilizan aquí como carritos para el transporte de personas y mercancías, después las motocicletas, después los coches y los autobuses. Las calles de dos carriles también se usan de tres o cuatro carriles. Desde nuestro taxi podemos ver situaciones que a veces te dejan sin aliento. Y estamos bastante curtidos, Buenos Aires tampoco es para cobardes!

Para nuestra alegría llegamos a salvo a nuestro primer destino: Yabao Road. Es bien conocido aquí que es un barrio Ruso. Nuevo para nosotros. De repente puedo leer todo de nuevo (pero no necesariamente entenderlo), porque está escrito en alfabeto cirílico en ruso. Miramos dentro de una casa enorme, en la que las pequeñas tiendas ofrecen principalmente pieles. Aquí no se oye „xièxiè“, aquí estamos de nuevo en „spaciba“. ¡Eso es raro! Es como meterse accidentalmente en un sueño extraño.
Con un nuevo DiDi taxi, nos vamos de allí.
 
No se que nos pasa hoy, queremos visitar centros de consumo, pero no pensamos comprar nada. El próximo es el Mercado de Perlas de Hongqiao, cerca del Templo del Cielo. Además de muchas, muchas, muchas perlas también hay falsas ropas de cachemir y seda.  
¿Tenemos tendencias masoquistas? Otro taxi y próximo centro comercial. Esta vez la famosa Ruta de la Seda. Bolsos de no-Gucci, Louis Vuittons, ropa, incluso ropa de noche con zapatos a juego, teléfonos inteligentes que son chinos pero iguales que el mejor Apple – y por primera vez unos cuantos occidentales más que en otros lugares. La cultura de la telefonía móvil que existe en todas partes, aquí tiene una cosa positiva, cada vendedor está doblado sobre el teléfono, sólo en raras ocasiones alguien quiere ofrecer su negocio con nosotros de forma agresiva.
 
Ahora tenemos hambre. Ya que es nuestro penúltimo día en Beijing, es hora de un pato de Pekín. Una sucursal de la conocida cadena Da Dong se encuentra directamente en la Ruta de la Seda. Pero se les acabó el pato. Así que taxi otra vez. Ahora comienza un problema: el más estúpido de los teléfonos, lo tenemos nosotros, es nuestro huawei, que usamos solo en viajes, aparentemente en secreto se come su batería, se descarga el doble de rápido que un iphone. Resumiendo tenemos poca batería en el teléfono y no sabemos si podremos llamar el taxi.
Pero al final alcanzó y con un taxi de DiDi, cruzamos la ciudad hasta una sucursal del especialista „Jingzun Peking Duck Restaurant“ en el barrio diplomático. Normalmente no hay nada sin reserva, pero ¿quién come pato pekinés a las cinco y media de la tarde? Se sirve con pepino, puerro, salsa hoisin espesa y un tazón de azúcar (?!), es crujiente en la piel y tierno en la carne y sabe muy bien! Y cuesta, casi 18 euros – 138 yuan – una ganga absoluta. Aparte de nosotros, un cuarteto de damas suecas, claramente viven en Beijing, comen una gran cantidad de deliciosas comidas, no pato (probablemente ya no pueden ver el pato). Luego viene una pareja francesa, luego una australiana, como nosotros a la caza del pato de Pekín. Tripadvisor, Lonely Planet, Marco Polo, todas estas guías, recomiendan este lugar. Valió la pena el esfuerzo de venir aquí. Como el estúpido teléfono (sólo éste tiene una tarjeta china y, por lo tanto, una conexión con DiDi) se ha rendido, intentamos tomar uno de los taxis que están frente al hotel Holiday Inn Express, en vano; están esperando una excursión al aeropuerto. Así que nos vamos a otra calle, insistimos buscando taxi, lo encontramos y volvemos al hotel a través del tráfico muy pesado y de nuevo cuesta respirar, porque hoy el smog se ha extendido un poco sobre los bronquios. Y mañana, vamos a tratar de comprarnos un nuevo teléfono.

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