Tag der Entscheidungen am Li River

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Texto en español🇦🇷
Schon ganz frĂŒh am Morgen haben wir eine wichtige Entscheidung getroffen: Wir möchten gern noch ein paar Tage lĂ€nger in diesem entzĂŒckenden Li River Retreat bleiben, dafĂŒr Guilin verkĂŒrzen. Nach dem FrĂŒhstĂŒck bei durchaus noch vertrĂ€glichen Temperaturen fĂ€llt dieser Plan zusammen wie ein Kartenhaus, denn das Hotel ist restlos ausgebucht. Zeit fĂŒr Plan B. Hintergrund fĂŒr unsere Änderungsgedanken: Unsere Oregon-Leute waren gerade aus den Terrassen gekommen und hatten uns Bilder gezeigt. Der Reis steht jetzt, kurz vor der Ernte, schon so hoch, dass die Terrassen nicht mehr so deutlich zu erkennen sind. Hinzu kommt, dass der Wetterbericht Regen voraussagt, beim letzten Unwetter ein StĂŒck Weg abgebrochen ist und deshalb ein beschwerlicher Umweg genommen werden muss. Außerdem gibt es keinen direkten Bus nach Danzhai, wir mĂŒssten also vorher eine Nacht in Guilin… Kurzum: Alles nervig, umstĂ€ndlich und teuer.

Was nun? Die Alternativen hier in Yangshuo sind nicht doll, also gucken wir uns online in Guilin um, denn This Old Place soll’s dann doch nicht wieder werden. Wir finden ein sehr viel schöneres, natĂŒrlich auch sehr viel teureres PlĂ€tzchen am Rande des Botanischen Gartens. Drei NĂ€chte gebucht, alles andere gecancelt – das geht ja online wirklich fix.

Also weiter! Erst einen Kessel Buntes abgeben, dann los. Zu Fuß (natĂŒrlich) gehen wir direkt am Li River entlang in den Ort Yangshuo, so zwei,drei Kilometerchen. Thermometer: 32 Grad, ist ja noch frĂŒh 🙂 Der Weg ist wunderschön, und die Ruhe bezaubernd.
Noch ist weit und breit nichts von den Touri-Booten zu sehen, aber bereits am Ortsanfang unter einer hölzernen Überdachung laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Kitsch as Kitsch Can, atemberaubend! Aber der eigentliche Schock trifft uns erst in der berĂŒhmten West Street, dem zentralen Treffpunkt in Yangshuo. Schon bei unserer Ankunft hatten wir ja Buden und LĂ€den gesehen, doch je weiter wir in diese Straße vordringen, umso grĂ¶ĂŸer die Schockstarre: Bier aus Bayern, Haxen wie bei Muttern, echt italienische Pizza, Texas Steaks undsoweiterundsofort. Grauenhaft! NatĂŒrlich sind hier auch die meisten Hotels, vor denen uns ein Schutzengelchen (und tripadvisor) bewahrt hat. Aus reinem Masochismus setzen wir uns in ein CafĂ©, Juan trinkt einen miesen Kaffee fĂŒr 25 Kuai, ich bestelle auf chinesisch einen grĂŒnen Tee, der nicht auf der Karte steht und murre in der Landessprache, als man uns dafĂŒr auch noch 22 Kuai abnimmt. äșŒćäșŒ ć…ƒïŒŸèż˜ćŻä»„ă€‚ 22 Yuan? Hai keyi. Wenn es nicht anders geht! Dazu muss der Kopf unglĂ€ubig geschĂŒttelt werden, das kann ich prima! Bezahlen muss man natĂŒrlich trotzdem. Zum Vergleich: in unserem Hotel kostet eine Schale Reis 2 Yuan.

Wir hauen ab und landen irgendwie in einer Wohngegend, besuchen einen Markt, kaufen im Supermarkt Instantkaffee und Cracker, verlaufen uns ein bisschen, kommen dann aber natĂŒrlich doch wieder an den Fluss. Irgendwo spricht uns hier auch ein Typ an, sofort denken wir, dass er uns etwas andrehen will. Aber er hat eine ganz andere Frage: Er suche fĂŒr seine Schule Lehrer, ob wir vielleicht interessiert wĂ€ren? Sprache relativ egal. Erkann alles brauchen. Wir ĂŒberlegen hin und her und entscheiden es dann gegen die pĂ€dagogische Zukunft. Stattdessen versuchen wir, uns zu orientieren. Es ist ziemlich sinnlos, jemanden nach dem Weg zu fragen – kaum einer kennt sich aus. Wenigstens in einem Hotel gibt jemand die Richtung an – mit keinem englischen Piep, versteht sich.

LlegĂł el malĂłn! Die Horden sind eingefallen! Wir haben solange getrödelt, dass die ersten Schiffe schon festgemacht haben. Wie ein menschlicher Tsunami ergießt sich die Fracht in den kleinen Ort. Nur Juan und ich – klar, die einzigen Westler! – bilden den Gegenverkehr. Mannomann: soooooooo viele Menschen. Und das ist erst der Anfang, denn die meisten Schiffe sind noch gar nicht da! Wir schlĂ€ngeln und durch die Menschenmasse. Direkt hinterm Anleger sind wir wieder mutterseelenallein mit unserem Li River am Fuße der zauberhaften Karstbergkulisse. Wir laufen in Ă€gyptischem Tempo (ganz, ganz langsam) zurĂŒck zu unserem Adlerhorst. Wer genau hinhört, hört das Zischen des Bieres, das wir uns dort teilen. Es gibt noch ein kleines Sandwich ( ja, sie haben Baguette!) und einen Banana pancake – und dann nur noch die Ruhe, den vorbeifließenden Li River, die beeindruckende Landschaft.

El malĂłn

Hoy luego del desayuno fuimos caminando hasta el centro de la Villa o el pueblo de Yangshuo, son cerca de dos kilómetros bordeando el Li River, estaba todo bastante tranquilo y los vendedores de souvenirs estaban preparando todo para cuando llegue el malón de turistas en los barcos que llegan, como nosotros ayer, todos los días. El pueblo debe haber sido alguna vez uno de esos pueblos típicos de China, pero con el turismo y el comercio se nota que se transformo en lo que es ahora: muy comercial y para nosotros no muy atractivo. Nos fuimos a caminar por calles un poco alejadas del centro y se va viendo ya otro pueblo un poco mås real, encontramos un pequeño mercado en la calle, con vendedores de fruta y verdura y chinos en bicicletas y todo tipo de carritos o motos.

El calor y la humedad eran tremendos, caminamos y caminamos y luego decidimos volver a la orilla del rĂ­o para ir volviendo al hotel antes de que las calles se taponen con los miles de turistas que llegan en los barcos. Cuando llegamos al rĂ­o ya empezamos a ver que venĂ­an, eran miles como en las salidas de un estadio de fĂștbol, los chinos viajan siempre en grupos con un guĂ­a con una bandera adelante, no hay chinos viajando solos. Nosotros seguimos caminando en direcciĂłn de nuestro hotel y ellos en el sentido contrario, todo rodeado de vendedores. Luego de mil metros de marea humana donde sĂłlo vimos tres o cuatro occidentales llegamos al tramo final hasta nuestro hotel ya solos con el paisaje y el rĂ­o.
A la tarde decidimos quedarnos en nuestro hotel y no hacer nada.

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