Im Internet haben wir von einer Markthalle in Monti, nördlich vom Collosseum, gelesen. Das klingt gut und ist auch nur vier, fünf Kilometer von uns entfernt.
Gefrühstückt wird zuhause mit Spiegeleiern auf Toast – und wieder sind wir bei bedecktem Himmel und zunächst 12, 13 Grad auf der Straße Richtung Tiber und weiter zum Forum Romanum. Es ist Sonnabend und damit sind deutlich mehr Touristen unterwegs. Die Russen erkennt man sofort an ihren kurzen Hosen zu tanktops, die Italiener an riesengroßen Sonnenbrillen und Daunenwesten unter Jackets und Mänteln. Der Rest ist eher so wie wir unterwegs: Jacke auf, Jacke zu.
Klar, dass wir Musei und Forum zumindest von außen ansehen. Aber das Colosseum muss nun erst einmal warten.
Dann stehen wir auch nach heftigem Auf und Ab über mindestens zwei der sieben römischen Hügel vor der Markthalle. Ach, du ahnst es nicht… Kunstgewerbe! Silberdrahtschmuck, Handgefilztes, allerlei gebasteltes Zeug – och, nö!
Wir sind schnell wieder draußen und durchstreifen Monti (so heißt das hier) ein bisschen.
Inzwischen ist es auch ein paar Grad wärmer geworden, was uns den Anstieg zum Termini, dem Hauptbahnhof, ein wenig erschwert.
In irgendeinem tabacchi, einem Zigarettenladen, kaufen wir eine Handvoll biglietti: Sechs Fahrkarten zu 1,50 das Stück, mit jeder kann man 100 Minuten in einer Richtung, aber mit allen Öffentlichen durch Rom gondeln.
Vom Hauptbahnhof geht es mit der Metro zur Station Ottoviani, quasi die Haushaltestelle des Vatikans.
Wir befinden uns im Stadtteil Prati, ganz klar viel schicker als unser muggeliges Trastevere.
Auch hierher lockt uns eine Markthalle. Im Prinzip ganz schön, aber Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch werden schon zusammen gepackt: Wochenende!
Die Gegend ist gut, so sind auch die Einkaufsmöglichkeiten. Aber weder Gucci, noch Pucci oder Tiffany‘s reizen uns besonders.
Stattdessen entdecken wir ein uraltes, riesiges Delikatessengeschäft, das jeden Besuch wert ist. Tolle Auswahl an Köstlichkeiten aller Art. Ein sinnliches Erlebnis, das uns so erschöpft, dass wir auf die Stühle des nächsten Eckcafés sinken und erst einmal eine Pause mit Chardonnay und Tramezzini machen.
Von unserer Adresse aus befindet sich Prati hinter dem Vatikan, also liegt noch ein netter Weg vor uns.
Den Petersdom grüßen wir im Vorbeigehen, nicken der Engelsburg kurz zu und entschwinden von unserem Tiber-Wanderweg wieder ins Gewirr der Gassen von Trastevere. Ein Eis auf die Faust, dann noch schnell zum Supermarkt, denn es fehlt Brot.
Mannomann, die Füße jubeln, als sie endlich aus den Schuhen kommen.
Nun ruhen wir uns ein bisschen aus, aber später werden wir uns ins Nachtleben unseres putzigen Viertels stürzen…