Das schreckliche Orange Hotel in Nanjing streichen wir mal ganz schnell aus unserem Gedächtnis. Damit verschwindet auch unwiderruflich jede Erinnerung an ein gruseliges Frühstück, das mit 15 Yuan zwar nicht teuer war, aber maßlos mies. Kaffee gab es schon mal gar nicht, dafür Congee (die Reissuppe) von schrecklicher Konsistenz und ein Sandwich, das schon die Hühner abgelehnt haben.
Nix wie raus hier, wir brauchen einen Kaffee und den wollen wir am Bahnhof trinken. Klappt natürlich auch nicht. Es gibt nur extrem teuren Nescafé 1+2. Klingt, wie es schmeckt – garstig mit Kaffeeweisser und Zucker. Juan hat dann ausgerechnet bei KFC einen trinkbaren aufgetrieben. Adios, Nanjing.
Zwei Stunden später klettern wir in Shanghai aus dem Zug und sind auch schon bald in unserem Hotel Astor House. Viel Glanz vergangener Zeiten gegenüber dem ebenfalls historischen russischen Generalkonsulat. Audrey Hepburn ist hier im Hotel abgestiegen, Zhou enLai, Albert Einstein, also eine gute Gesellschaft. Der marode Charme des Hauses gefällt uns auf Anhieb. Wenn man den Hals lang macht, kann man aus unserem Zimmer im sechsten und damit obersten Stock auf den Bund gucken. Unser Zimmer ist zwar verwinkelt, aber zweckmäßig und putzig. Apropos: erstmal Hauspflichten – wir müssen ein paar Klamotten waschen. Aber dann…
The Bund. Selbst für eingeschworene Hongkong-Fans wie uns wird schnell klar: das ist der absolute Hammer! Auf unserer Seite an der Wasserkante kolonialer Schick, gegenüber eine Skyline, die einfach großartig ist. Auch viel näher als in Hongkong, dadurch irgendwie noch kompakter. Wir sind einfach nur mit staunender Kinderaugen dir Promenade entlang gelaufen, haben unsere Kameras zum Glühen gebracht und irgendwann gedacht, wie schön es doch wäre, mit einem Gin Tonic… Sekunden später fällt uns etwas auf, das wie eine Dachterrasse mit Palmen wirkt. 3, The Bund – unsere Adresse für eine wunderbare Bar namens „New Heights“ im siebten, obersten Stock mit sensationellem Blick. Wir sind hin und weg und trinken auf Renate und Horst einen äußerst vernünftigen Bombay Sapphire mit einer Spur Tonic (auf Euer Wohl, Ihr Lieben!). Und dann gucken wir. Wie langsam gegenüber und auf dem Bund die Lichter angehen. Dazu noch eine Runde Gin Tonic, weil wir uns hier überhaupt nicht losreißen können. Irgendwann aber wird es frisch und wir verziehen uns ins Innere, ins Restaurant mit hervorragender malaiischer Küche. Juan ist fix und fertig: Sie bringen vor dem Essen…. Ja! Frisches Brot und ein Bütterchen. Er strahlt wie die Sonne! Das Essen ist nicht nur gut, sondern auch toll angerichtet. Grafische Formen, in die Bananenblätter als Basis gebracht werden, zurückhaltend, aber kunstvoll dekoriert. Juan isst vorab Satays, ich Frühlingsröllchen, dann gibt es Red Snapper, bzw gegrilltes Huhn. Zu beiden Hauptgerichten Reis, geschwenkt in Knoblauchbutter. Sogar der Kaffee zum Schluss ist perfekt. Ok, das war nun nicht gerade eine Garküche und vom Preis eher im Einsterner-Niveau anzusiedeln – aber es war wirklich jeden Yuan wert!
Auf dem Rückweg wandeln wir noch mal eben auf Bargmann’schen Spuren und schauen ins Peace-Hotel. Die Jazzer haben gerade ein Päuschen eingelegt und lümmeln in weißen Dinnerjackets im Foyer herum. As time goes by in Shanghai… Keiner von ihnen ist unter 80, täglich ab 19 Uhr spielen sie im Jazzclub. Heute ohne uns. Zu viele Reize an einem Tag. Was für eine Stadt!!!!
SAUSTOAK
Kann man so sagen 🙂
No se si entendí, pero Shanghai es sorprendente, no? Las fotos son fabulosas
Es una ciudad magica! Un beso grande!
Das sieht ja alles sehr beeindruckend aus – hammerstark