Morgens um sechs geht es los: Lärm. In Intervallen. Mal lang, mal kurz. Aber immer laut. Was ist denn hier los? Keine Baustelle in Sicht. Baut sich jemand noch schnell eine Weihnachtskrippe? Der Krach nervt. Sind wir von unserer Hamburger Baustelle abgehauen, um hier im Zentrum des Lärms zu landen? Dazu regnet es auch noch höllisch, das Meer hat sich aus der Sicht verabschiedet. Shades of grey überall…
Die Laune hebt sich durch Telefonate mit Winsen und Hamburg, aber dann fliehen wir. Erstaunlicherweise kommen wir trockenen Fusses bis ins Marktcafé von Santo Armato. Käffchen, Croissant, rumgucken. In ein paar Hundert Metern Entfernung werden Hinnis ab Mitte Januar wohnen. Mal sehen, ob wir sie hier treffen werden.
Eigentlich wollten wir ja gar nicht weiterwandern, landen aber natürlich dennoch in der Altstadt. Wir wollen uns mal das einzige Kino ansehen, dass im Shopping Lagos untergebracht wird. Berg hoch, Berg runter finden wir es endlich. Das Center ist natürlich wieder mal ein chinesischer Laden, das Kino hat nichts im Programm, was wir gut finden würden. Dafür entdecken wir aber wieder mal ein paar neue Strässchen, in denen sich offenbar das atemberaubende Nachtleben von Lagos abspielt: Bars, Clubs, Hostels, büschen tattoo und dope…
Wir finden den Weg downtown zurück. Noch ein Käffchen, ach nee: ein Weinchen in der Nähe der Kirche: Hier kann man prima spannen! Trotz des einsetzenden Sprühregens. Danach zu Fuss nach Hause. Weil es schön stürmt, schnappen wir sofort das Auto und gucken mal zu Antonio in die Bucht. Aufgewühltes Meer, aber niemand im Wasser. Na, denn…
Zuhause kapieren wir, woher der Krach kommt: Heftiger Wind, der unter anderem durch den Abzug unseres Kaminofens wütet. Das ist nun höhere Gewalt. Nehmen wir also brummelnd zur Kenntnis, regen uns aber nicht mehr auf.