Quer durch Litauen

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Montag morgen in Vilnius. Was ist denn hier los? Nichts? Kaum Autos auf den Straßen der Hauptstadt, keine Menschen. Nun kriegen auch wir es mit: Feiertag in Litauen! Am 6. Juli wird mit einem landesweiten Feiertag erinnert an die Staatsgründung und Königskrönung von 1253. An diesem Tag wurde einst unter Großfürst Mindauga der erste litauische Staat gegründet. Dazu wurden verschiedene Herrschaften und Kleinfürstentümer zu einem Königreich vereint. König Mindaugas war der erste und einzige König Litauens und regierte vom Sommer 1253 bis zu seiner Ermordung im Herbst 1263. Grund genug, heute landesweit die Schotten geschlossen zu halten. 

 

Ganz zufällig fahren wir in Vilnius noch an einer russisch-orthodoxen Kirche vorbei, die wir bisher nur von Bildern kannten. Aber wir haben schönere gesehen…

 

Langsam schlängeln wir uns aus der Hauptstadt auf die Burg Trakai zu, eine spätmittelalterliche Wasserburg ungefähr 30 Kilometer südwestlich . Die trutzige Anlage zählt heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes und wird als Museum genutzt. Den heutigen Nationalfeiertag nutzen Hunderte, um rund um die Burg auf dem See zu schippern, das Museum zu besuchen oder zu picknicken. Uns ist es wieder einmal viel zu voll. Angetan von den schönen alten Holzhäusern drehen wir ab: Hier ist viel zu viel los! Corona-Regeln scheinen außer Kraft. Also: Nichts wie weg! das 

 

Unser nächster Stopp ist trotz eines Regenschauers Kaunas. Wären nicht die Veteranen gewesen, die Feuerwehrleute und Soldaten, die auch den Nationalfeiertag feierten und dazu nutzten, sich zu präsentieren, wären wir wahrscheinlich noch schneller abgehauen. So trinken wir einen  Kaffee, hören den Strassenmusikern zu und schnabbeln ausgezeichnete gebratene Pelmeni, die schon sehr an chinesische Jaotze erinnern.

 

Zeit, aufzubrechen. Der Weg führt weitgehend entlang der Memel und offenbart ein Problem: Es gibt auf dem Land kaum Übernachtungsmöglichkeiten. Das Land ist mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern ungefähr so groß sie Bayern – da ist man abends zuhause. Nur wir nicht.

 

Nach ein paar halbherzigen Versuchen, ein Hotel zu finden, geben wir auf und Gas. Vorbei an putzigen Holzhütten, unzähligen Störchen und keinem einzigen Reh fahren wir direkt in den Hafen von Klaipeda. Auch wenn hier gerade ein Jazz-Festival stattfindet, haben wir mit dem Old Mill Conference sofort ein Hotel. Es reicht gerade noch für ein Essen und ein paar Bier. Wir sind platt und erledigt, aber fröhlich – vor uns liegt das Meer!

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