Puerto Madryn, 13.11.2015

Freitag der 13.? Kein Thema für uns. Eigentlich eher ein Glückstag. Und der beginnt wunderschön mit dem ersten Blick aus dem Fenster. Im Atlantik, direkt vor unserer Nase, spielen ein paar Wale in den Wellen herum. So schön!

Ein paar hausfrauliche Pflichten wie der Einkauf fürs Dinner und morgige Frühstück. Der, den wir Coco nennen, ist schuld: Es wird heute Abend Klopse geben. Hamburger Klopse. Und Salzkartoffeln. Unserem Gast wird das gefallen: Kurz nach zwei, eine Stunde verspätet, fällt Ana aus dem Bus. 18 Stunden Bus, sei er auch noch so bequem, schlauchen. Wir fahren erst einmal nach Hause, essen ein paar Sandwiches und tun trotz des schönen Wetters erst einmal nichts.

Irgendwann wird auch im argentinischen Fernsehen das Fußballspiel Frankreich-Deutschland gegeben. Wir gucken einen Moment rein, halten es dann aber im Haus nicht aus. Spaziergang am Strand, Ausschau halten nach Walen. Trotz der Wolken und der bewegten See tauchen sie auch wirklich irgendwann auf. Ganz, ganz großes Kino. Das kann man auch wirklich nicht in Worte fassen. Die Wale und Orcas ziehen in Sichtweite vom Strand ihre Kreise. Wunderschön!

 

Zuhause übernimmt Juan Hausmanns-Pflichten. Seine Klopse sind inzwischen besser als meine. Ich konzentriere mich auf die untergeordneten Aufgaben wie Kartoffeln schälen und Tisch decken. Wir freuen uns alle drei auf das Spiel Argentinien-Brasilien, das gestern wegen des Regens in Buenos Aires abgesagt wurde.

 

In der Vorberichterstattung trauen wir unseren Ohren nicht: Terroranschläge in Paris, wahrscheinlich 100 Tote und noch viel mehr Verletzte. Was ist bloß los in der Welt? Wir können es nicht fassen. Die Nachrichten auf den hiesigen Kanälen sind zu vernachlässigen, wir setzen uns über Spiegel.de, ntv und Tagesschau ins Bild. Wohin wird uns das bloß alles führen? Vor zwei, drei Tagen haben ich noch überlegt, vielleicht mal ein paar Monate nach Paris zu ziehen. Das ist im Moment schwer vorstellbar; wir haben Angst. Und natürlich die Nachrichtenlage im Auge. Frankreich schließt die Grenzen. Was kommt noch? Und wie werden die Verrückten reagieren? Wer passt darauf auf, dass nun nicht alle in einen großen Topf geworfen werden? 

So schön der Tag heute war, so großartig unsere Reise durch Südamerika: Wir denken natürlich darüber nach und beobachten mit Schrecken, wohin die Welt sich dreht.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen