Gaby und ich machen schon den zweiten Tag in der aufgehenden Sonne ein bisschen Yoga auf dem Balkon – ganz wunderbar. Derweil wuseln die Jungs rum, machen sich fertig und sorgen für den logistischen Hintergrund unseres Frühstücks. Schippi springt schnell noch mal ins Meer, ich gucke wehmütig zu. Habe ich mir doch tatsächlich eine Erkältung eingefangen! Frechheit! Nase läuft, untermalt von knurrendem Bellen und zischenden Niesanfällen sowie allgemeiner Klapprigkeit. Aber toll ist es, wie die drei mich betüdeln!
Hinnis haben Lust, sich heute Pals und Begur, das Örtchen nebenan, anzusehen. Pals haben wir bisher nur von Ferne als graubraunen an einen Berg geklebten mittelalterlichen Steinhaufen wahrgenommen und sind ganz begeistert, was wir dort entdecken: ein tipptopp renoviertes Dörfchen mit zauberhaften Gassen, üppigem Blumendekor, vielen Bars und Restaurants – und Menschen. Touristen aus ganz Europa streunen wie wir durch die Strässchen, bestaunen die grandiose Aussicht vom Kirchplatz aus und die Werke einer einheimischen Malerin, die bemerkenswerte Collagen macht. Schön!
Jörg – wir sind natürlich nur mit einem Auto unterwegs – kutschiert uns anschliessend nach Begur, in ein Örtchen, in dem die Hinnis unabhängig voneinander vor Jahren schon einmal gewesen sind. Aber 30 Jahre Fortentwicklung mit leichter Hand haben dafür gesorgt, dass sie kaum noch etwas erkennen. Bis auf die Bank, die direkt an die mächtige Kirchmauer gebaut wurden. Von dort aus hat man einen prächtigen Blick auf die Cafés auf der Plaza. Durch den Ort weht ein kühler Wind, weshalb Juan uns in Fleecejacken gepackt hat, die er aus dem Auto holt.
Obwohl ich so jämmerlich vor mich hinrotze, erleben wir einige schöne Momente in Begur, bevor es in ein ehemaliges Fischerdorf ans Meer fahren, Genauso muss die Costa Brava sein! Felsen im türkisblauen Meer, weisse, an die Bucht geklebte Häuser, ein kleiner, steiniger Strand. Mannomann, hier vergisst man die Architektursünden des südlichen Abschnitts. wir trinken einen kleinen Weisswein, essen gegrilltes Weinbrot und ein paar Tintenfischchen.
Wieder zuhause, machen wir alle erst einmal eine Siesta, schlafen sogar ein bisschen. Zum Abendessen geschieht ein Wunder: Juan macht Schnitzel und Jörg – Jörg! – auch. An Anblick für die Götter. Schippi kümmert sich um den Salat, ich hänge madamig auf dem Sofa rum und schniefe.
Nach dem wunderbaren Abendessen fläzen wir uns alle auf Sofas und Sessel und gucken fern. Irgendeinen Unsinn in der ARD, dazu ein prima Weinchen. Ich schlafe schon nach wenigen Minuten fest, Juan etwas später. Und die fiesen Hinnis schiessen davon Fotos. Wir sehen aus wie Junkies im Koma 🙂 Schweinebande!