Interessante Arbeit

 

Es ist traurig, aber wahr: Wenn sich mal jemand so richtig dösig beim Fahrradfahren anstellt, dann bin ich es. Das wiederum hat zur Folge, dass ich nie auf belebten Strassen, dafür aber auf möglichst abgelegenen Wegen fahre. Es darf mich auch niemand überholen, und eng werden darf es mal überhaupt nicht. Aber – Übung macht ja bekanntermassen den Meister.

Mein „Meister“, Juan Carlos, erbarmt sich hie und da, mich hamsterängstliches Wesen auf meinen gemeingefährlichen Touren zu begleiten. Das Schöne an Hamburg sind ja die Wasserwege: Kanäle werden in der Regel von fahrradbefahrbaren Wegen gesäumt.

Los ging’s, Atem anhalten, schon etwas entspannter auf den Kanalwegen. Schliesslich haben wir vor, in China am Li-Fluss zu radeln und in Vietnam durch Hue. Das sehen wir dann. Bei dieser Tour sehen wir plötzlich etwas ganz anderes, nämlich eine riesengroße Schraube vor einem Fabrikgebäude. Das muss man sich angucken – und kommt zum Museum der Arbeit in Hamburg Barmbek.

Mein Fahrrad freut sich wie ich auf ein Päuschen, also ab ins Museum, von dem ich interessanterweise genau eine Woche vorher erstmal gehört hatte: Als wir bei Evelyn den nächsten Radiobeitrag gebastelt hatten, erwähnte sie es inkl. eines Cafés namens Frida. Beides da. Das Museum war eine echte Überraschung: Architektonisch sehr grosszügig, von den Ausstellungen her über Handwerk vom Schuster bis zur kompletten Druckerei ausgesprochen informativ und gut gestaltet. Besonders interessant eine Sonderausstellung, die Fahrräder zum Inhalt hat. Ein Thema wie für mich gemacht! Wir fahren also in den ersten Stock und sehen als Erstes – einen Porsche 911. Den erkenne ich sofort, auch wenn ihn jemand in Goldfolie eingewickelt hat. Erst auf den zweiten Blick sieht man das interessante Innenleben des Zuffenhausener: Der Porsche wurde zum Fahrrad umgebaut. Ein grandioser Auftakt zu einer interessanten Ausstellung zum Thema.

 

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass ich mich nach dem Museumsbesuch schon etwas wohler auf meinem Fahrrad fühlte. Irgendwie kriegt man ja das Gefühl, mehr zu wissen..

 

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