Es gießt in Strömen, eine Besserung des Wetters ist nicht erkennbar. Das trübt unsere Laune keine Sekunde: so ist es eben! Wir haben natürlich wider einmal saumäßiges Glück gehabt, dass wir die beiden letzten Tage am Meer und am Pool verbracht haben. Ahnungslos, dass sich das Wetter verschlechtern könnte… Aber so schön es hier in Hoi An am Strand auch ist, bald müssen wir weiter. Samstag, um genau zu sein, geht’s nach Nha Trang. Kein Problem, online ein Zimmer zu buchen, das haben wir schnell im Griff. Aber wie kommen wir die 500, 600 km nach Süden? Bus scheidet aus – die Fahrer sind gemeinhin zu irre. Flieger wäre eine Alternative, kann man online buchen, der einzige geht aber schon morgens um kurz nach 7 los. Müssten wir gegen 4 eben aufstehen. Lässt sich bei Vietnam Airlines auch online besorgen. Etwas schwieriger sieht es mit dem Zug aus. Natürlich fährt der Reunification Express von Da Nang nach Nha Trang. Knapp 12 Stunden. Obwohl wir tagsüber fahren wollen, überlegen wir, einen Schlafwagen zu buchen. Dann kann man wenigstens mal die Füsse hochlegen und ist maximal zu viert. Doch um an die Tickets zu kommen, muss man zum Bahnhof nach Da Nang. Taxi ist zu teuer, die Mädchen an der Rezeption wollen uns für 600 000 Dong unbedingt einen Wagen verkaufen und machen den lokalen Bus schlecht. Das schreckt uns aber überhaupt nicht. Wir fahren mal nach Hoi An und sehen uns mal nach einem Bus um. Der Hotel Shuttle hält quasi direkt vor der Tourist Information.
Happy Hour, die erste: Eigentlich wollten wir nur mal kurz nachfragen, wie es sich mit den Bus nach Da Nang verhält. Die Lady hinterm Counter greift sofort zum Telefon. In dem Zug, den wir uns ausgeguckt haben, gibt es keine lower Berths mehr im Schlafwagen. Upper Berths wollen wir nicht, weil man von da aus nicht aus dem Fenster gucken kann. Sie empfiehlt einen Nachtzug, aber den wollen wir ja gerade nicht. Unsere Alternative bezweifelt sie, greift aber zum Hörer – 2 Plätze, wie wir die wollen, kein Problem. Zum Ticketpreis kommt ihr Aufschlag, 100 000 Dong, weniger als vier Euro. Und ungefähr das, was wir im Bus zum Bahnhof und zurück bezahlt hätten. Die Tickets können wir in drei Stunden abholen. Ach ja, und den Transport vom Hotel könne sie uns natürlich auch anbieten. Kostenpunkt im Bus 220 000 Dong und damit die Hälfte dessen, was das Hotel nur für den Transport nehmen würden. Wir greifen natürlich sofort zu und sind ganz begeistert, dass uns eine simple Nachfrage das Hin- und Hergekarre nach Da Nang erspart hat.
Was schert uns nun noch der Regen? Wir haben einen Schirm aus dem Hotel mitgebracht und gucken uns Hoi An im Monsunguss an. Die gesamte Altstadt, rund 600 Häuser, wurde vor 15 Jahren von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft und ist nun der Tummelplatz von Touristen. Und Verkäufern. Was immer man schärfer anguckt: „Good Price, Happy Hour !“ Das ist in der Kneipe, in der wir selbstgebrautes Bier trinken, ja ganz ok. Aber bei Regenponchos, Schmuckstücken, Fisch auf dem Markt? Wir lachen gemeinsam mit den Straßenverkäufern über diese Happy Hour 🙂
Am frühen Nachmittag holen wir nach der Besichtigung der ebenso hübschen wie überschaubaren Altstadt von Hoi An unsere Tickets ab, schwingen uns wiederum in den Shuttle ins Hotel und werden wegen des aufgeklarten Himmels noch zwei Stündchen im Pool planschen. Happy Hour, Happy Klitzes.
Hoi An