Wir sind vieles außer gehetzt. In Sopot vertrödeln wir den Vormittag im Hotel, packen langsam unsere Klamotten zusammen und checken ziemlich genau mit dem Gongschlag 12 aus. Es ist wieder warm, aber mit 24,5 Grad gut auszuhalten. Gewitter liegt in der Luft, entlädt sich aber nicht.
Nach einem kurzen Stopp bei Decathlon gondeln wir Richtung Danzig. Das sind nur wenige Kilometer: Gdynia, Sopot und Gdansk sind praktisch miteinander verschmolzen.
Wir haben gestern schon für zwei Nächte das Hanza Hotel gebucht – eine gute Wahl! Es liegt direkt am Fluss in der Altstadt – perfekt! Von unserem Zimmer im dritten Stock kriegen wir mit, wie Koggen, Schoner und Ketsch Touristen hin und herschippern. Eigentlich müsste man das Zimmer gar nicht verlassen…
Aber natürlich gucken wir uns bald um. Danzig ist uns seltsam vertraut. Vielleicht ist es der hansestädtische Charakter. Sicher die Backsteinbauten, die Speicherfassaden. Wir fühlen uns sofort wohl. Tolle Architektur am Fluss und in den Seitenstraßen, wenig Prunk, dennoch Grandezza in der Marienkirche.
Es ist viel los an diesem Sonnabend. Einheimische und Touristen lassen sich über die Promenade treiben. Viele haben sich richtig schick gemacht. Einige Girls stöckeln mit atemberaubend hohen Stilettos über das Kopfsteinpflaster. Das sieht in den meisten Fällen ziemlich gefährlich aus. Von allen Ecken strömt das Volk an den Fluss. Uns ist das ein bisschen zu eng, weil wir immer die Abstandsregeln im Kopf haben. Wir bleiben also vorsichtig und weichen aus.
Warum wir so müde sind? Keine Ahnung. Ein Bierchen, ein Schnitzel, ein Danziger Goldwasser – zu mehr reicht es heute nicht mehr. Morgen gucken wir uns Danzig mal etwas genauer an. Die schöne Stadt hat es verdient.