Es lebe das Handgepäck!

Eigentlich reisen wir ja immer nur mit Handgepäck, egal wohin, egal wie lange. Diesmal ist es einiges mehr geworden. Zelt, Schlafsäcke, Kochgeschirr und unendlich viel Gerödel. Inzwischen haben wir zwar einiges dezimiert und an die Verwandtschaft verschenkt, aber es bleiben vier Taschen, von denen zwei riesig sind. Das werden wir so sicher nicht noch einmal machen. Zu viel, zu aufwendig, zu unflexibel. Geht nur, wenn man mit einem Auto unterwegs ist. Och, Grauchen… Nein, nein, keine traurigen Gedanken!

Bevor wir unsere sieben(tausend) Sachen zusammensuchen, machen wir erst einmal einen Spaziergang durch San Telmo. Im Dorf ist nicht viel los, wir frühstücken in einem Café an der Plaza Dorrego und beobachten Touristengruppen mit ihren wild gestikulierenden Guides. Ich bleibe dabei: Buenos Aires ist eine der schönsten Städte der Welt! Jede Ecke hat ihre Besonderheiten, überall gibt faszinierende Plätzchen. Im Gepäck haben wir übrigens einen Marco-Polo-Reiseführer. Tatsächlich gibt es darin keinen einzigen Ort, den wir nicht besucht haben. Und darüber hinaus noch viel mehr! Sagen wir mal: Wir kennen uns hier ganz gut aus. Und je besser man die Stadt kennt, umso mehr verliebt man sich in sie. Ich jedenfalls.

Wieder ist es heute allerdings zu warm für exzessive Ausflüge, wobei die Straßen in Nord-Süd-Richtung deutlich angenehmer sind, denn dort weht ein kleiner Wind. Irgendwie ist es mir in den Kopf gekommen, einen schönen alten Füller zu kaufen. Also laufen wir die Antiquitätengeschäfte an und gucken mal. Es gibt viel Schönes, aber letztlich schlagen wir dann doch nicht zu: Wir haben doch sowieso schon alles… Obwohl: ein schöner Füller… Naja.

Das Päuschen in unserer klimatisierten Bude wird lang. Statt einzupacken, stromern wir durchs Internet, ich lese nach langer Zeit mal wieder Giordanos „Bertinis“. Dann räumen wir zügig unseren Kram zusammen. Wie immer haben wir außer Fotos kein einziges Souvenir einzupacken. Im Gegenteil: Weniger als bei der Anreise. Bemerkenswert sind zweifelsfrei unsere Puschen. Sie stammen von der ersten Übernachtung auf der Hinreise in Istanbul und wir haben sie durch ganz Südamerika geschleppt. Jeden einzelnen Tag – nun sind die erledigt 🙂

Heute Abend essen wir beide ganz allein in einer wunderbaren Parrilla unser Abschieds-Asado. Und wenn alles gut geht, gibt es noch einen Absacker in der Bar Sur. Bei einem Drink und etwas Tango…

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