Ein merkwürdiger Tag

Der Tag steht unter einem eigenartigen Stern. Zunächst einmal kein Wal weit und breit. Vielleicht zu kalt bei gerade einmal 13,7 Grad? Morgens packen wir unsere Klamotten zusammen und die Stimmung ist ein bisschen gedrückt. Wir hatten eine sehr schöne Woche zusammen und müssen uns nun wieder trennen. Ana fährt um 13:15 mit Andesmar zurück nach Buenos Aires, wir irgendwie nach Süden. Das Haus wird kurz nach zwölf an Marta, eine Freundin unserer verreisten Vermieterin Griseldis, übergeben – ciao Puerto Madryn…
Wir sind natürlich sehr rechtzeitig auf dem Busbahnhof, haben alle Zeit der Welt, das Auto wieder auf Zweimannbetrieb umzustellen.
Wir hätten sogar Zeit, die Kiste von innen und außen mit der Zahnbürste zu putzen, denn Anas Bus ist verspätet. Grund sind demonstrierende Arbeiter, die kurzerhand für gesamte Strasse 3 gesperrt haben. Das ist nicht nur blöd, weil sich Anas 18-Stunden-Fahrt noch mal zweieinhalb Stunden verzögert, das trifft uns doppelt, weil wir genau diese Ruta nach Süden fahren müssen.
Irgendwann kurz vor vier sitzt Ana in ihrem Bus, wir winken und werfen Kusshände – und fahren ebenfalls los.
Ungefähr 70 Kilometer südlich treffen wir auf Trelew. Diesen Ort, der wie viele andere in dieser Gegend von Walisern gegründet wurde, spricht sich hier Treleo aus. Na, denn…
Die Hotels auf booking.com sind irrwitzig teuer für dieses Kaff – nichts unter 100 Euro. Nach drei, vier Rücksprachen mit Rezeptionen fahren wir noch 20 Kilometer ostwärts nach Rawson (Rrrausen gesprochen), die Hauptstadt der Provinz Chubut. Sie liegt am Meer, das ist das beste, was man über Rawson sagen kann. Ansonsten ist es einschließlich dem vorgelagerten Badeort Playa Union einfach nur ein staubiges, uncharmantes Kaff ohne ein einziges Hotel.
Wir irren ein bisschen herum, überlegen, ob wir im Auto schlafen, finden nicht mal einen schönen Platz. Also wieder zurück nach Trelew, irgendein blödes Hotel das auf kolonial macht. Noch ein Essen in einer Parrilla tenedor libre, was All you can eat vom Buffet bedeutet. Es ist, wie es sich anhört. Merkwürdiger Tag, merkwürdige Stimmung.
Wir freuen uns auf morgen und hoffentlich Pinguine…

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen