Es gibt ja so Tage, in denen einfach der Wurm steckt. Heute ist offenbar so einer. Es beginnt schon damit, dass der Fahrstuhl streikt. Das ist zwar nicht das erste Mal, aber Juan wird nervös bei dem Gedanken, dass wir das Gepäck übermorgen hinunterschleppen müssen. Aber bis dahin… Schon ist die Stimmung mies.
Das verstärkt sich noch signifikant, als wir feststellen, dass wir kein Wasser haben. Und nun? Juan geht auf die Straße und entdeckt einen Bautrupp: In einer Stunde soll‘s wieder fließen. Tut es auch ungefähr, der Meine springt sofort unter die Dusche. Grober Fehler. Bei der mickrigen Beleuchtung im Bad kann man nicht sehen, wie schmutzig das Wasser ist, dass da aus der Leitung kommt. Aber auf dem Handtuch. Und in den Haaren. Vier-,fünfmal Haarewaschen, überall Wasser laufen lassen, Stimmung auf dem Tiefpunkt…
Ich werde eine Waschmaschine an und werfe die ersten Klamotten in den Koffer. Das wird ja wieder etwas, den ganzen Krempel im Auto unterzubringen. Mir graut jetzt schon.
Wer Golf spielt, weiß, was sich da sammelt… Querflöte hat Vorteile! Gut, aber um die Stimmung zu verbessern, fahren wir auf den Golfplatz. Es ist wegen eines Turniers viel los. Vor uns ein flight, hinter uns eine Buggytruppe, die entsprechend schnell vorankommt. Wir spielen schlecht bis manchmal saumässig. Wie isses nur schön…
Zur Aufheiterung planen wir einen Abschiedsdrink in Boa Vista. Kaum erwähnenswert, dass wir die einzigen sind, die auf der Terrasse frösteln.
Zum Abendessen wollen wir zuhause bleiben, spare riva aus dem Intermarché kaufen, Salat dazu, fertig. Nein, es gibt keine spare ribs. Also auf ins Pingo doce. Auf dem Weg dahin kommen wir am „Figueiras“ vorbei, einer Art Schnellimbiss mit kleinem Restaurant, in dem wind Frau namens Zähnchrn in Ermangelung derselben den Kochlöffel schwingt. Wir bremsen kurzfristig und werden als einzige Gäste sofort bedient: Juan isst im Ofen geschmorte Hühnerbeine, ich eine Art Schweinebraten. Schmeckt beides richtig gut und ist mit 8,50 pro Teller auch nicht teuer. Versöhnt toit dem merkwürdigen Tag und eine Spur blau sind wir vor acht zuhause. Wenigstens wird wieder gelächelt!