Daumen drücken

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Um fünf wach: Juans Zahn rumort. Was tun? Brandmail in die Praxis unseres Zahnarztes in Hamburg. Der ist zwar im Urlaub, aber Dr. deJong ist eine kompetente Ansprechpartnerin: Viertel nach sieben ruft die Hamburger  Zahnärztin zurück, kann aber auf dem Röntgenbild aus Danzig wenig erkennen. Schilderung des Problems. Lösung eventuell mit Dentalbürstchen (haben wir), Chlorhexamed und Kamillentinktur? Für den Fall, dass alles fieser wird, gibt sie (ich kenne sie gar nicht) mir ihre Handynummer. Aber sie ist ganz guter Dinge – andernfalls sollten wir besser Montag um acht auf der Matte stehen. Und ihr vorher eine whatsapp schicken, damit sie Juan irgendwo zwischenquetschen kann. Die hat mir richtig gut gefallen!

 

Nun brauchen wir Hilfsmittel aus dem Ort: Sprachlich ist das alles nicht so einfach umzusetzen. Aber der Google translator hilft mit: nalewka z rumianku na ból zęba – all das heißt einfach nur kamillentinktur…

Apotheke 1 hat nichts, Apotheke 2, die schon halb auf dem Land liegt, hilft. 

 

Es scheint im Moment, als würden die Ferndiagnose samt Therapieidee anschlagen.

 

Um auf andere Gedanken zu kommen, machen wir einen unserer so beliebten Ausflüge. Mit den Störchen haben wir einen Knall: Jeder Piepmatz begeistert uns aufs Neue. Und da ist viel Begeisterung hier in Masuren.

 

Der Himmel ist grau, aber das Thermometer springt über die 25 Grad-Marke. Es ist schwül und drückend. Kaum zuhause auf dem Balkon angekommen, zieht ein richtiges Unwetter über uns hinweg. Regen wie im Monsun! Toll!

 

Wir bleiben auf der faulen Haut liegen, lesen, gucken unter dem Dach des Balkons dem Übergang von Unwetter zu Schönwetter zu.

 

Heute abend gibt es fertig gekaufte Pelmeni (ähnlich Ravioli, aber nicht so zisiliert), den besten Salat von allen – Tomaten, Avocado, Burrata – und ein Fläschchen Chardonnay aus Rheinhessen, den der polnische Llidl führt (der Hamburger nicht).

 

Morgen früh werden wir in jedem Fall unsere Klamotten packen und unsere schöne Wohnung räumen, um dann zu entscheiden, wohin der Weg uns führen wird: Nach Osten, also nach Litauen – oder nach Westen, sprich nach Hamburg. Wir drücken dem Zähnchen und uns die Daumen.

 

 

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